Nachdem Henry in diesem Thread mit dem Canon FD 4.5/500 L sozusagen vorgelegt hat, nehme ich das als Anlass, endlich mal die entsprechenden Bilder zu sichten und zu bearbeiten und hier noch ein zweites langes Rohr aus der gleichen Kategorie vorzustellen: Das Nikkor 500mm 1:4 P ED-IF
Es handelt sich bei diesem Objektivtyp um eines von meines Wissens nur drei Nikkor-P Modellen. Diese P-Serie, die Mitte/Ende der 80er Jahre erschien, war eine Art Übergangsstufe der technischen Entwicklung in dem Sinne, dass sie zwar manuell zu fokussieren waren, aber elektrische Kontakte und eine integrierte CPU hatten, so dass die Belichtungsmessung komplett integriert wie bei den AF-Objektiven erfolgen konnte.
Die technischen Daten dieses beeindruckenden Teleobjektivs:
Gewicht: ca. 3 kg
Baulänge min. ab Auflagefläche: ca. 390 mm
Integrierte Stativschelle, dreh- und arretierbar
Durchmesser Frontlinse: 124 mm
Blende 4 -22 in ganzen Stufen
9 Blendenlamelllen
Naheinstellgrenze 5 m
Fokusweg ca. 240°
Streulichtblende HK-17 (ca. 170 mm Länge)
8 Linsen in 6 Gruppen + integriertes Klarglas vor der Frontlinse + 39mm-Filterhalter hinter der Hinterlinse
3 ED-Elemente
Linsenschnitt:
Die interne Fokussierung ist wie bei Nikon gewohnt sehr präzise und leichtgängig. Man kann wirklich mit einem Finger fokussieren, was bei einem solchen 3kg-Trumm einerseits sehr angenehm, andererseits sehr verblüffend ist. Dennoch ist dieses Gewicht für mich persönlich hart an der Grenze dessen was noch Freude beim Fotografieren aus der freien Hand macht. Mit Einbein ist das Handling jedenfalls wesentlich angenehmer und man ist nur unwesentlich weniger flexibel.
Aber jetzt spare ich mir weitere Worte und lasse ein paar Bilder sprechen - alles bei Offenblende (f/4) an der EOS 5DII:
Wildgänse
Wildgans
Storch
Schopfmakake
Säbelschnäbler
Pfau
Flamingo
100%-Ausschnitt
Die Bildqualität, die man mit diesem Objektiv erzeugen kann, ist faszinierend. Es gibt aus meiner Sicht eigentlich nur drei Probleme:
- Der Preis
- Das Gewicht
- Ich ertappe mich ab und zu dabei, mich so von dem Objektiv faszinieren zu lassen, dass ich Bilder sozusagen zum Selbstzweck mache, anstatt mir Gedanken über das Motiv zu machen.