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Thema: Bajonettschrauben ausbohren

  1. #51
    Fleissiger Poster
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    Ein Problem beim Ausbohren von Schrauben ist immer das man das Material nicht genau kennt. Gerade wenn es Stahlschrauben sind.
    Diese können hoch vergütet oder sogar gehärtet sein. Habe ich schon alles gehabt. Dann viel Glück mit dem Ausbohren. Dafür braucht es sehr viel Übung und das richtige Werkzeug, z.B. VHM Werkzeuge.
    Ausbohren sollte wirklich die allerdletzte Option sein.

    Wichtig ist das immer die richtigen Schraubendreher verwendet werden, wenn die nicht wirklich passen ist der Kopf schnell vermurkst.
    Die Schrauben sind häufig eingeklebt, wurde hier bereits beschrieben. Dieser Kleber muss zuerst zerstört werden was nur mit Wärme geht. Mit Lösungsmitteln kommt man nicht weiter, anaerobe Klebstoffe lassen sich meist mit gar nichts mehr auflösen wenn sie erst einmal polymerisiert sind. Die Polymerketten werden aber durch Wärme zerstört.

    Wenn Messingschrauben ausgebohrt werden sollen ist es am Besten die Schneide auf 0° oder sogar einen negativen Schneidwinkel zu schleifen, es kann sonst passieren das der Bohrer sich ins Material hineinzieht und abbricht.
    Wichtig ist das lotrecht gebohrt wird, eine von Hand geführte Maschine verläuft immer.

    Manchmal reicht es nur ein recht kurzes Loch zu bohren. Dann nutze ich einen Stahlstift, mit Heft oder Knebel, den ich pyramidenförmig geschliffen habe. Mit entsprechendem Druck kann die Schraube dann eventuell schon damit heraus drehen.
    Sogenannte Linksdreher sollte man gleich in den Müll werfen. Die brechen meist in den Bohrungen ab und dann sitzt dort gehärteter Stahl drin. Der Gau.

    Wenn ein kleiner Geradschleifer, so ein Dremel, umgangssprachlich, vorhanden ist spricht nichts dagegen den Kopf der Schraube komplett wegzuschleifen oder zu fräsen. Dann sollte man aber sicher sein dass das Gewinde nicht verklebt ist. Sonst steht man schon vor dem nächsten Problem.

  2. 2 Benutzer sagen "Danke", arri :


  3. #52
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    Exzellente Hinweise und Tipps - vielen Dank!

    Zusammengefasst ergibt sich für mich

    • Dass eine renitente Schraube ein echter Showstopper sein kann,
    • es keine Patentlösung,
    • aber dafür Variable gibt (Material, Klebstoff, Bohrerführung ua.),
    • ein Schraubenkopfprofil durch Ausdrehversuche deformiert werden kann und
    • das Ausbohren die Situation ggf. noch verschärft.

    Alles nicht ermutigend, aber festsitzende Schrauben sind nicht die Regel, denke ich nach meinen bisherigen Erfahrungen.

    Ausgenommen ältere MF-Nikkore, deren Bajonettschrauben oft verklebt oder aus Titan (?) sind, das beim Ausdrehen verformte Schraubenkopfprofile begünstigt.

    In der Canon T-90 ist der Spiegelkasten durch offenkundig verklebte Schrauben gesichert.

    Und hier ein massives Vivitar, das mich an einen alten Panzerschrank erinnert ;-)

    Zum Glück muss das Bajonett bei Objektiven meist nur dann abgeschraubt werden, wenn man das Stück zerlegen oder teilzerlegen möchte, um an die Blendeneinheit oder die hintere Linsengruppe zu kommen, die manchmal durch einen Überwurf unter dem Bajonett abgedeckt ist.

    Für meinen Teil belasse ich es damit einmal und greife das Thema dann wieder auf, wenn ich tatsächlich Handlungsbedarf habe. Aktuell übe ich ja nur an B-Objektiven

    Und wenn es sich um ein wertvolles (materiell, ideell) Objektiv handelt, werde ich das dorthin zur Reparatur geben, wo solche Arbeiten fachgerecht erledigt werden können.

    Das gilt nicht nur für festsitzende Schrauben

    Dafür muss natürlich dann Budget vorhanden sein.

    Ein anderes Thema.
    Gruß,

    Andreas

  4. #53
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    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    Es wird wohl auszutesten sein.

    Bohrer mit 1 oder 1,5 mm Durchmesser werden nicht stabiler sein, als ungekochte Spaghetti.

    Wenn da einer mittendrin abbricht und steckenbleibt, bohr ich den dann mit der Schraube aus?

    Mit der nächst schärferen Variante?
    Wenn Du verkantest ist ein 1,, Bohrer, der schon 1,5cm im Material stekt schnell ab ;-) und wenn Du nicht angekörnt hast, wandert der auch schnell aus, INSBESONDERE wenn der nicht zum Material paßt und wenn die Drehzahl nicht dazu führt, daß er richtig schneiden kann.

    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    Welche Erfolgsquote - ganz allgemein - ist beim Linksausbohren zu erwarten?

    Ich hab mich nach Schraubenausdrehern umgesehen, aber wie soll ich eine so dünne Schraube körnen und in der Mitte bohren? Die Ausdreher gibts zwar bis 1 mm, aber sind schwer zu finden. Ich denke, das ist eher etwas für größere Kaliber.
    Linksausdreher würde ich vielleicht ab M4 aufwärts probieren, eher so ab M6 und dann eben nachdem man den Schraubenkopf abgerissen hat.

    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    Ja, und was ist bez. Sicherheit zu beachten?

    Ich hab vor Elektromaschinen einen großen Respekt, da ich als Kind - unter Vaters Begleitung - einiges in der kleinen Hand hatte ;-) Das sind Kräfte.
    Bei unter 2mm? Schutzbrille damit einem weder Späne noch halbe Bohrer ins Auge flitzen. Und irgendwie wissen wo der Ausschalter ist, bzw. aufpassen, daß man den Einschalter nicht ungewollt einrasten käßt.

    Bei Bohrern bis 4mm sollte eher der Bohrer im Futter drehen oder der festsitzende Bohrer "die Windung verlieren" oder abbrechen bevor die zu fest gehaltene Bohrmaschine Dich durch den Raum wirft (das passiert eher mal auf der Werft, wenn die von zwei Mann zu haltende Bohrmaschine ...)

    Werkstück gut "festhalten", ggf. in einem Schraubstock. Das gilt aber eher für "Blech" unter der Tischbohrmaschine, das wird sonst mit Pech mal zum Diskus.
    Wenn man sehr lange Haare hat, sollte man auch aufpassen, daß die sich garantiert nicht um den Bohrer wickeln können auch wenn man mit das Nase ganz nah ran geht um sich die Sache gaaaaaanz genau anzugucken.

    Grundsätzlich sind Trennschleifer, Kreissägen und Heckenscheren gefährlicher als Bohrmaschinen, spez. vom Kaliber Dremel.

  5. 3 Benutzer sagen "Danke", Jan Böttcher :


  6. #54
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    Einen abgebrochenen HSS Bohrer welcher noch in Alu steckt auszubohren halte ich für völlig illusorisch.

    VG
    Holger
    Diverse Dresdner Kameras und einige dazugehörige Objektive aus Jena und Görlitz - viel analoges Zeug also .............und nebenbei zwei Canon mit 'nem D

  7. 4 Benutzer sagen "Danke", DD_Ihagee :


  8. #55
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    Zitat Zitat von DD_Ihagee Beitrag anzeigen
    Einen abgebrochenen HSS Bohrer welcher noch in Alu steckt auszubohren halte ich für völlig illusorisch.

    VG
    Holger
    Das sehe ich auch so, soweit das Bohrer unter ca.4 mm sind. In jedem Fall ist das Hauptproblem das der dünne Bohrer der Form des Abbruchs nachläuft und so abweicht.

    VG Ulrich

  9. 2 Benutzer sagen "Danke", CanRoda :


  10. #56
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    Zitat Zitat von DD_Ihagee Beitrag anzeigen
    Einen abgebrochenen HSS Bohrer welcher noch in Alu steckt auszubohren halte ich für völlig illusorisch.

    VG
    Holger
    Da müßte man über die zur Debatte stehenden Durchmesser reden. Wenn wir "unter M2" erörtern, dann ist das sicher ein Fall für den Diamantfräser und selbst dann wird man hinterher "2 Nummern größer" bohren und ein größeres, neues Gewinde schneiden (aus M1,7 wird M2,2 oder M2,5), oder "ausbuchsen" (2,4er Kernloch, M3 schneiden (evtl. nur die ersten beiden, nicht den Fertigschneider, M3 Aluschraube reinwürgen und/oder mit Loctite kleben, neues Loch sauber ankörnen, 1,4 vorbohren, M1,7 schneiden) wenn es darauf ankommt, wieder eine Schraube mit passendem Kopf zu verwenden oder das zu befestigende Teil kein größeres Loch erlaubt.

    Bei M8 hätte man "ganz andere Verhältnisse" ;-)

  11. Folgender Benutzer sagt "Danke", Jan Böttcher :


  12. #57
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    Fix Old Cameras empfiehlt das Aufheizen einer Schraube per Lötspitze über mehrere Minuten:

    „Removing a Frozen Screw“:

    https://youtu.be/ejwriGaHSSI



    Werden vermutlich so um die 300 Grad Celsius sein?

    Bisher dachte ich, dass es kurz aber dafür kräftig sein soll.

    Aber auch das probiere ich aus.
    Gruß,

    Andreas

  13. #58
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    Moin,

    das Harz der Schraubensicherung muss nur wem genug werden, damit es sich zersetzt. Dann ist die Klebewirkung weg. Wie das mit Deinem Lötkolben am besten geht zeigt der Versuch.


    LG Jörg

  14. #59
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    Aus meinem Vivitar konnte ich gestern eine Bajonettschraube lösen.

    Reste von Kleber sehe ich keine, dafür Korrosion bei einer anderen.
    Gruß,

    Andreas

  15. #60
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    Der Panzer, das Vivitar Series 1 35-85/2.8:

    Name:  V_1.jpg
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    Name:  V_2.jpg
Hits: 59
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    Mit wunderschönen Gravuren, die ich wieder zum Leuchten bringen konnte.


    Name:  V_3.jpg
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    Das Objektiv muss einen massiven Schlag abbekommen haben, so eine Delle drückt man bei dieser massiven Bauart nicht mit dem Daumen ein.


    Wenn das schwere Objektiv dabei an einer Kamera saß, könnte sich diese Krafteinwirkung auf das Bajonett übertragen haben. Vielleicht ist das die Ursache, warum die Schrauben so derart fest sitzen:

    Name:  V_4.jpg
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Größe:  250,3 KB
    Gruß,

    Andreas

  16. Folgender Benutzer sagt "Danke", Ando :


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