Ich habe bei meinem heutigen Versuch (gerade zu Hause eingetroffen) laut Dosimeter 12 µSv durch Gammastrahlung zusätzlich zur Hintergrundstrahlung gesammelt. Zumindest mein Thorax, die Hände wie üblich sicher etwas mehr. Um diese 12 µSv über Objektive zu sammeln, mußt Du sicher ein Dutzend davon in eine Weste stecken und diese einen ganzen Tag tragen. Ganz ehrlich, ich verstehe nicht, warum man bei einem so wunderbar handhabaren ( Feststoff, keine Stäube, metallummantelt) und geringen Strahler wie einem Objektiv solche Bedenken haben kann. Ich frage mich dann immer, ob man dann nicht auch Keller und Langstreckenflüge meiden sollte. Und man selbst strahlt ja auch.
Ich empfehle jedem, der Zweifel hat, den Besuch einer Vorlesung zur Strahlenbiologie. Hinterher ist einem sicher klar, das das 1.4/55er Takumar keine faustgroße Tumoren auslösen wird.
Den Themenfaden sehe ich erst jetzt.
Ich zitiere mal den Eröffner:
Das ist lediglich eine sachliche Feststellung, die Chris hier veröffentlicht hat. Von Angst oder Angstmache lese ich hier nix.
Mich ärgert die daraus enstandene Diskussion etwas, vor allem Zynismus finde ich unangebracht.
Jeder sollte für sich entscheiden, wie weit er den u.U. vermeidbaren Kontakt mit radioaktiven Substanzen haben will oder nicht. Die (vielen, aber nicht allen Altglasnutzern bekannte) reine Information ist dabei hilfreich.
Unsachliche Vorwürfe sind m.E. überflüssig.
Ich bin ein Fotonarr, der sich für die Glasschmelzleistungen unserer Vorväter immer wieder begeistern kann. Dennoch freue ich mich über den Ersatz von Thorium durch andere Seltenerden, es muss ja nicht auf Teufel komm raus strahlen.
Mich würde ein Versuch "Schwärzung durch Hinterlinse aufgelegt auf Filmträger in Abhängikeit von der Zeit" schon mal interessieren.
Thorium gab's (gibt's?) natürlich auch im hell erleuchtetten Campingzelt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gl%C3%BChstrumpf
Thomas
Waren hier irgendwo Vorwürfe zu erkennen und was ärgert Dich genau?
Da dieses Thema letztlich alle paar Jahre wieder auftaucht (glaub wir haben bestimmt 4 oder 5 Threads über die Jahre hier gesehen), reicht doch im Grunde für jeden, sich eine Meinung zu bilden und dann das "Gefahrenpotential"
für sich selbst mit dem Kauf oder Nicht-Kauf solcher Objektive zu beantworten.
Oder glaubst Du, nur weil wir uns hier unterhalten darüber, tritt nun ein anderes Kaufverhalten ein?
Und sei gewiß, ängstliche Menschen werden - unabhängig davon was wir darüber "schnattern" - mit ihren "gefühlten Vorbehalten" ohnehin Alternativen suchen.
Insofern dienen solche Diskussionen mit Sicherheit nicht dazu, hier irgendwen "bekehren" zu wollen oder gar zu können, sondern sie sollen lediglich diese angeblichen Gefahren relativieren und auf ein realistisches Maß der "Gefährdung" zurechtrücken, statt wie es der Begriff "Radioaktivität" bei den meisten physikalisch "Unbedarften" ja schafft, "Schreckensvisionen" hervor zu rufen.
Und das geht eben nur über die hier auch vorgetragenen Argumente aus der Physik.
LG
Henry
Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..
Ja, wirkt schon ein bisschen fragwürdig das Ganze.
Schwerter zu Pflugscharen!
Da ich das Interesse der Dame durchaus ein wenig teile, halte ich das überhaupt nicht für fragwürdig. Mir ist nicht ganz klar warum das so gesehen wird und bitte daher im eine genauere Begründung.
Ansonsten unterscheidet die Strahlenbiologie zum einen zwischen deterministischen Strahlenwirkungen, also solchen die von der Dosis abhängen und sehr wahrscheinlich durch Schwellenwerte charakterisiert sind. Ich kenne natürlich nicht die Jahresdosis der Frau, aber ich vermute das diese sich sicher im einstelligen bis niedrigen zweistelligen mSV-Bereich bewegt, was absolut gar kein Ding ist. Besonders wenn man sich die gesetzlich möglichen Jahresdosen von beruflich strahlenexponierten Personen ansieht. In dieser Hinsicht würde ich mir auch keine Gedanken machen. Daneben gibt es natürlich auch die stochastischen Strahlenwirkungen, die zwar auch dosisabhängig sind aber auch sehr vom Zufall abhängen. Da gibt es auch keine Schwellenwerte, was umgekehrt bedeutet das jede noch so geringe und unbekannte Exposition eine solche Wirkung haben kann. Die stochastischen Wirkungen sind die unberechenbaren, soviel ist klar, aber auch die schwer beweisbaren.
Zusätzlich dazu gibt es das sehr interessante Konzept der Hormesis, nämlich das eine gewisse Exposition durchaus Reparaturmechanismen stimuliert und daher "biopositiv" ist. Wenn man sich die Publikationen zu den mit Kobalt-60 kontaminierten Stahlträgern in Wohnhäusern in Taiwan ansieht, wird klar das dies nicht aus der Luft gegriffen ist, denn die Inzidenz von Krebs und angeborenen Krankheiten in der strahlenexponierten Gruppe war deutlich geringer. Einige Publikationen sprechen von einer optimalen "biopositiven" Dosis um etwa 100 mSV/Jahr. Wenn man das in Betracht zieht, könnte die Frau sogar positiv auf ihre Gesundheit einwirken, auch wenn diese Simplifizierung natürlich ein klein wenig kurz greift. :-)
Habe mir jetzt noch weitere Videos angesehen, die Exkursion ins Plutoniumlabor ist schon abgefahren, ich gebe zu das dies schon ein bis zwei Level über meiner Hingabe liegt. :-D
Interessant sind jedoch die Dosen, in Tschernobyl hat sie ca. 110 µSv in 2 Tagen gesammelt und in Brasilien etwas über 300 µSv in der gleichen Zeit. Also um ehrlich zu sein sind das eigentlich keine wirklich hohen Zahlen. Wenn ich Metabolismusstudien gemacht habe, war meine Thoraxdosis meist um die 40-50 µSv pro Versuch, meine Hände haben sicher das dreifache gesammelt. Und wir haben sicher 4-6 solcher Versuche im Jahr gemacht. Nur leider wachsen die Haare auf meinen Fingern immer noch...
Natürlich ist Inkorporation noch etwas anderes, da wäre natürlich eine Ganzkörpermessung wirklich spannend gewesen.
Krass ist jedenfalls das Video wo sie ein Brennstabfragment im Boden finden. Eine Ortsdosisleistung von über 100 mSv/h in gamma ist dann doch kein Spass mehr und ich würde das auch nicht mit Handschuhen in die Hand nehmen.
Bin auch in den vergangenen Wochen wieder viel virtuell in Pripjat und Umgebung unterwegs gewesen. ;-)
Stolperte dabei über ein Video unserer gemeinsamen Berliner Freundin "bionerd23".
Passend zum Thema des Fadens behandelt sie dort das Color-Yashinon DX 1,8/35mm:
https://www.youtube.com/watch?v=OWgYhQnRcWM
Grüße!
Entschuldige, Deine Frage war im Rauschen des Lebens untergegangen. Aus diversen Versatzstücken
ihrer Videos vermute ich, dass die Dame irgendwo hier in Berlin unmittelbar bei mir um die Ecke im
selben Kiez wohnt. Da ist es mir einfach unsympathisch, wenn sie in der "Zone" ausgegrabene hoch
radioaktive Bröckchen vom Reaktorbrennstoff aus dem explodierten RBMK Tschernobyl IV bis zu sich
nach Hause schleppt. Das find ich fragwürdig. Nicht das Erkunden der ganzen Lost Places da um Pripjat.
Auf so eine Aktion hätt ich selbst auch mal Lust.