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Thema: Soligor 200 2.8 - bokeh

  1. #31
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    Zitat Zitat von Pharma.Andreas Beitrag anzeigen
    ..der Pilz lies sich mühelos mit Essigsäure entfernen - Vergütung hat's ohne kleinsten Schaden überlebt.
    Dann hast du einfach nur ein rießen Glück gehabt! Essigsäure ist so ziemlich das schlimmste was du an optische Baugruppen rannlassen darfst. Nach Kurzkontakt ist mit dem bloßen Auge nichts erkennbar. Das bedeutet aber nicht, das die Oberflächenstrucktur ohne Makel blieb.

    (Versuche mal aus einem alten ausrangierten Objektiv eine Linse auszubauen und diese ein paar Stunden lang in eine Schale mit Tafelessig zu legen. Danach hast du mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Milchglas mit rauher Oberfläche.)

    Die meisten Beschichtungen geschehen durch Einbringen von Nebengruppenoxiden. Es gibt auch Metallbedampfung und Kolloidenausgrenzung. Essig greift hier in die chemische Struktur ein und kann jeh nach Konzentration und Einwirkzeit die unterschiedlichen Schichten (meist Kombinationen von Metalloxiden und Metallflouriden im Wechsel = Multicoating) trennen bis nur noch das Substrat übrig ist. Glas besitzt Microrisse die durch Beschichtungsverfahren gespannt werden. Lösen sich die Beschichtungen komplett auf, wird die Oberfläche schwer geschädigt -> die Glasoberfläche wird rauh.

    Nicht bei allen Beschichtungsverfahren aber wie gesagt, offensichtlich hast du aber Glück gehabt!
    Nur eine Bitte an der Stelle: nicht Nachahmen!

    Für Glaselemente wird reiner Alkohol benutzt. (Nicht für Kunststoffe! z.b.Brillengläser)
    Grund: Essig dringt durch die hydrophobe Außenschicht der Beschichtung; Alkohol nicht.
    An dieser Stelle sei auch von Aceton gewarnt. Zwar gibt es einige Optiker die für die Reinigung einiger Glasbrillengläser diese Substanz benutzen jedoch besteht auch hier die Gefahr einer Beschädigung.

  2. #32
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    Hallo Bastl,

    die Gefahren von Essigsäure sind mir bekannt, es gibt ein paar schöne Bilder im Netz, bei denen jemand ein richtig teueres Leitz oder Carl Zeiss in Milchglas verwandelt hat. Das Soligor ist mittlerweile mein drittes oder viertes Pilzopfer, welches die Kurzbehandlung "überlebt" hat. Im Anschluß spüle ich die Linsen ordentlich mit Wasser ab. Vielfach bekommt man das Myzel weder mit Alkohol, Waschbenzin noch Aceton weg. Ein Pancolar 1.8 mit MC, welches total verpilzt war, sah nach der Behandlung wie neu aus, seit ca. 1,5 Jahren nutzt mein Schwager es - Vergütung ist immer noch top. Wenn die Pilzausscheidungen die Vergütung jedoch durchdrungen oder schon sehr stark angegriffen haben, dann könnte Essig in der Tat den schnellen Tod bedeuten, da er sofort das Glas erreicht.
    Mir ist schon klar, daß dies ein wenig wie russisch Roulette ist . Aber ich erwerbe die Linsen für einen kleinen Preis, somit für mich kein Thema. Daher würde ich niedrigkonzentrierte Essigsäure (Apfelessig werde ich bei Gelegenheit auch mal probieren) nicht kategorisch ausschließen...natürlich immer auf eigenes Risiko.

    back to topic:
    Sieht nach einem abgebrochenem Blendenmitnehmer aus. Ich versuche die nächsten Tage mal ein Foto vom Blendenmechanismus meiner C/D Version zu machen, vielleicht sind beide Versionen bezüglich der Blendenkonstruktion bzw. dem Bajonettmechanismus für die Blendenübertragung ähnlich aufgebaut. Dann kann man evtl. sehen, ob eine Reparatur (Austausch Blendenmitnehmer) möglich ist.

    viele Grüße
    Andreas
    Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf. Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher. B.B. In dem Sinne: Viele "Grüße" an unsere Damen und Herren in der Volkska...ups...Reichstag.

    A7R MKII mit Altglas (Nikkor 85mm f/1.8; 55mm f1.4 Pancolar und vielen anderen Exoten) aber auch AF Objektive wie Tamron SP 28-75mm f2.8 oder Canon 100mm f2.

  3. #33
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    Zitat Zitat von Pharma.Andreas Beitrag anzeigen
    Vielfach bekommt man das Myzel weder mit Alkohol, Waschbenzin noch Aceton weg.
    Da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Wenn der Pilz nach der ersten "sanften" Behandlung nicht entfernt ist, kann man davon ausgehen, dass die obere Vergütungsschicht ohnehin nicht mehr geschlossen vorhanden ist. Wäre es so, würde ein einfaches in Wasser getränktes Tuch reichen, damit der Pilz verschwindet.
    Wahrscheinlich war aber das umgehende Abspühlen mit Wasser dein Glück. Ich empfehle dir aber wirklich in Zukunft auf andere Mittel zu greifen und nicht mit noch unterschiedlichen Essigvarianten herumzuexperimentieren. In Apfelessig ist neben der Essigsäure und Wasser auch jede Menge organischer Substanzen von denen dir wahrscheinlich niemand sagen kann welche Auswirkungen die in Kombination mit Essigsäure haben.

    Das ist in etwa genauso als wenn du beim Tanken jedes Mal eine Getränkedose in der Tankstelle kaufst, den Inhalt mit in den Tank füllst und schaust, ob das Auto dann noch fährt.

    Es ist nur gut gemeint. Mit Alkohol aus der Apotheke ~96% rein, Isopopanol 99% rein habe ich bisher jeden Pilz wegbekommen. Falls dieser nicht mehr leicht zu entfernen ging war die Vergütung bereits an diesen Stellen zerstört.
    Dann ist es am besten den Zustand unverändert zu lassen als das Risiko einzugehen die Linse durch eine Essigbehandlung vollkommen zu zerstören und das Objektiv damit unbrauchbar zu machen.
    Es gibt ja auch viele Mitleser die hier sind um Erfahrungen zu sammeln und wenn sie lesen das Jemand mit einer Essigbehandlung gute Erfahrungen gemacht hat, ahmen sie das evtl. nach, mit fatalen Folgen.

    Das ein Pancolar eine Essigbehandlung schadenfrei überstanden hat glaube ich nicht. Zeiss nutzt schon seit den 50er Jahren fast ausschließlich thermische Oxidation für die Vergütungen von Fotoobjektiven. Und genau diese sind gegen Essigsäure nicht ressistent. Den einzigen "kurzzeitigen" Schutz bietet hier nur die äußerste Schicht, die sogenannte hydrophobe (Wasser/Schmutzabweisende) "Clean-Schicht". Diese ist aber gerade einmal 5-7 nm dick und damit gerade mal etwas über ein tausendstel der gesamten Vergütungsschicht. Im Vergleich: Die eigentliche "hier-nicht-Essigressistente" Trägerschicht, die "Hartschicht" besitzt ca. 2-3µm Dicke. Es ist also nicht viel da was der Essigsäuge entgegensteht. Komplett ressistent sind nur Metallschichtvergütungen. Diese werden aber oft nur bei Ferngläsern oder bei eher preisgünstigen Linsen eingesetzt. Man erkennt sie oft an dem hohen breitbandigen Reflexionsgrad (starke Verspiegelung).

    Lass es dir mal durch den Kopf gehen und les dir vielleicht das ein oder ander Uni-Skript dazu durch, über google findet man eine Vielzahl öffentlich einsehbarer pdf´s.

  4. #34
    Spitzenkommentierer Avatar von cyberpunky
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    Da ich auch ein Soligor Version II mit 77mm Frontlinse (C/D-Version) besitze gibt es hier noch ein paar Bilder für den Thread.
    Ich habe es eigentlich gekauft um es an der Fuji X-E1 zu nutzen aber dort ist es sehr schlecht ausbalanciert.
    Deshalb sind die Bilder an der Canon 6D entstanden:

    Zunächst einmal mein Exemplar : 17er Seriennummer also Hersteller vermutlich Tokina

    DSCF4384s.jpg

    Dann ein "Portrait" bei f2.8, Bokeh=Ok, oder was meint ihr ?

    IMG_7670s.jpg

    Gegenlicht sollte man vermeiden ... die eingebaute Streulichtblende ist eh nur behelf ...

    IMG_7655s.jpg

    deutliche Vingetierung bei f2.8

    IMG_7660s.jpg

    bei f5.6 ist es ordenlich scharf aber immer noch etwas Vingette

    IMG_7661s.jpg

    Bokeh im Streiflicht mit CA´s an den Ästen

    IMG_7681s.jpg

    Fazit: Es gibt besseres aber ebenso wie die 135er Soligor made bei Tokina durchaus brauchbar wenn man eine vernünftige Streulichtblende benutzt
    und direktes Gegenlicht vermeidet. (Es sei denn man steht auf Kringel ).
    Geändert von cyberpunky (08.02.2016 um 19:49 Uhr)

  5. 3 Benutzer sagen "Danke", cyberpunky :


  6. #35
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    Jedes Objektiv hat seine Licht- und Schattenseiten, will sagen so wie ich den Hintergrund in Bild Zwei (das Portrait der Plastik) als sehr gefällig ansehe passt das hier, andere Aufgabengebiete erfordern dann überlegten Einsatz oder den Wechsel zu einem anderen, mitgenommenen Objektiv
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