Dann hast du einfach nur ein rießen Glück gehabt! Essigsäure ist so ziemlich das schlimmste was du an optische Baugruppen rannlassen darfst. Nach Kurzkontakt ist mit dem bloßen Auge nichts erkennbar. Das bedeutet aber nicht, das die Oberflächenstrucktur ohne Makel blieb.
(Versuche mal aus einem alten ausrangierten Objektiv eine Linse auszubauen und diese ein paar Stunden lang in eine Schale mit Tafelessig zu legen. Danach hast du mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Milchglas mit rauher Oberfläche.)
Die meisten Beschichtungen geschehen durch Einbringen von Nebengruppenoxiden. Es gibt auch Metallbedampfung und Kolloidenausgrenzung. Essig greift hier in die chemische Struktur ein und kann jeh nach Konzentration und Einwirkzeit die unterschiedlichen Schichten (meist Kombinationen von Metalloxiden und Metallflouriden im Wechsel = Multicoating) trennen bis nur noch das Substrat übrig ist. Glas besitzt Microrisse die durch Beschichtungsverfahren gespannt werden. Lösen sich die Beschichtungen komplett auf, wird die Oberfläche schwer geschädigt -> die Glasoberfläche wird rauh.
Nicht bei allen Beschichtungsverfahren aber wie gesagt, offensichtlich hast du aber Glück gehabt!
Nur eine Bitte an der Stelle: nicht Nachahmen!
Für Glaselemente wird reiner Alkohol benutzt. (Nicht für Kunststoffe! z.b.Brillengläser)
Grund: Essig dringt durch die hydrophobe Außenschicht der Beschichtung; Alkohol nicht.
An dieser Stelle sei auch von Aceton gewarnt. Zwar gibt es einige Optiker die für die Reinigung einiger Glasbrillengläser diese Substanz benutzen jedoch besteht auch hier die Gefahr einer Beschädigung.