Nein, so in dem Zusammenhang nicht korrekt.
Die Korrektur des Objektives selbst bleibt gleich, aber die Leistung die es ins Bild bringt nicht.
Für solche Überlegungen ist es ganz nützlich über den Consumer-Photo-Tellerrand hinauszuschauen, oder sich mal mit der Optik (Physik) auseinanderzusetzen:
Mikroskopobjektive haben eine Angabe der zu verwendenten Deckglasdicke, weil eben planparallele Platten nicht nur den Fokus verschieben (Glasverzug) sondern zudem Farbfehler ergeben.
Es gibt auch Mikroskopobjektive mit einstellbarer Deckglasdicke, oder auch einige die für Arbeiten ohne Deckgläser zwischen Objektiv und Objektiv gerrechnet sind.
Oder um den umkehrbaren Lichtweg wieder wie bei den Kameras zu betrachten:
Objektive für 3CCD Kameras mit Teilerprisma (letztendlich eine planparallele Platte) haben ein etwas anderes Design als Objektive für 1 CCD Kameras.
Oder mehr zur Theorie der chromatischen Längsfehler durch Planplatten im abbildenden Strahlengang:
Feinoptiker-Lehrseite: Planparallele Platten dürfen nur im parallen Strahlengang verwendet werden.
Hobby Astronomen über die Auswirkung der planparalleln Platten in ihren Instrumenten mit relativ geringer Öffnung - kleinen Winkeln.
Diese Anpassung der Objektive an die planparalleln Platten im Strahlengang der DSLR könnte auch ein Teil der "Digitaloptimierung" von DSLR Objektiven sein.
Und für die Abbildung auf Film, ohne irgendwelches Glas dazwischen, wie IR-Cut Filter und den mehrlagigen Anti-Aliasing-Filter. Und ohne Mikrolinsen mit deren Effekten.
Beim Auftrag für ein Optikdesign fragen heutzutage Optik-Designer dannach, ob der Empfänger mit Mikrolinsen ausgestattet ist. Meine Erfahrung.
"..verzweifelten Versuch originelle Bildwirkungen zu ezielen" und "angeblich bei Offenblende" gemacht - Autsch, was sind das für Formulierungen!
Die ursprüngliche Anwendung dieser Objektive ist mir relativ egal. Das mag als technik-historische Betrachtung interessant sein, aber weshalb sollte man die Objektive heute nicht nutzen wie man es selbst für richtig befindet?
Und ich begründe meine Beurteilung genau in meinen Anwendungsfällen, und sehe für mich (!) keine Sinn dabei alles möglichst so zu testen wie es damals beabsichtigt wurde. Dann sollte wie gezeigt auch auf DSLR Kameras verzichtet werden, sondern Film als Empfänger genutzt werden.
Aber: Für mich ist das Glühen bei Offenblende und Sonnenschein eben wichtiger als für Dich.
Es stört mich nicht, wenn Du die Objektive auf Deine Art testest und bewertest, und eigentlich verlange ich nur die gleiche Toleranz von Dir.
Und wie Du ja gesehen hast, habe ich Deine Erfahrung mit dem Glühverhalten unter Deinen Testbedingungen akzeptiert.
Ja, ich bewerte Objektive für mich nach meinen Ansprüchen - alles andere wäre für mich ja auch irgendwie sinnlos. Genau das Verhalten bei Blende 1.2 und Sonnenschein ist bei mir die Realität, dem sich meine Objektive stellen müßen.
Allerdings sehe ich da jetzt nicht so sehr den Unterscheid zu Dir, der Du nach Deinen Ansprüchen testest. Und Deine Nutzung als normal betrachtest, was eventuell Crop-Kamera Nutzer ausschließt, oder Nutzer die ihre Objektive abseits ihrer damals geplanten Einsatzes einsetzen möchten.
Was ist die wirkliche Leistung eines Objektives? Ist das Deine Entscheidung?
Legst Du fest nach welchen Kriterien Objektive zu testen sind?
Ich bin aber bereit zu sagen, dass ich allgemeingültige Tests für "Normal"-Anwendungen üblicherweise auch gar nicht machen möchte - denn das muß ich auf Arbeit machen. Da gibt es zum Teil auch Überschneidungen mit Objektiven die wir hier in den Foren auch erwähnt sehen.