Politur und Neuvergütung alter Schätze

[gladstone]

Glückwunsch zur gelungen Aktion! Und danke für den Bericht!

Nur muß man zugeben, daß es eine "ex post" Betrachtung ist, es hätte auch "schiefgehen" können (viel teurer werden oder ein nicht befriedigendes Ergebnis weil zu vergrütztes Ausgangsmaterial).

Klar freut man sich, wenn man "unter Listenpreis" gezahlt hat, aber es klappt ja nicht immer.

Hallo Jan,

ja, die Gefahr besteht natürlich schon. Ich versuche solche Szenarien durch das sorgfältige Betrachten der eingestellten Verkaufsfotos
und falls nötig durch mehrfaches Nachfragen hinsichtlich der Beschädigung zu beherrschen.

Beim Summicron war mir somit bereits vor dem Kauf bekannt, dass die Linse schlimm aussieht, aber auch dass es sich "nur" um sehr
oberflächliche Schäden handelt. Diese waren dann auch tatsächlich mit einer einfachen Politur zu beseitigen.

Ich würde tatsächlich niemals Objektive mit Glasbruch, oder tiefergehenden Kratzern kaufen.

Aber dennoch bleibt immer ein Restrisiko bestehen und wenn es blöd läuft, war mein vermeindliches Schnäppchen ein Griff ins Kloo.
Hoffen wir, dass es dazu nicht kommt...


LG, Christian

[bobhund]

Zum demontieren und neuvergüten kann man auch die kombinierten Leistungen von Foto Olbrich und Dr Prenzel in Anspruch nehmen. Das Angebot hatte mir Frau Schönfelder (= Foto Olbrich) mal gemacht. Leider war eine Linse im fraglichen Objektiv so verbaut, dass bei einer Demontage Gewalt hätte angewandt werden müssen. Die Aussichtschancen waren 50:50 Totalverlust zu Totalrestaurierung. Hab das Risiko dann doch gescheut, fand aber die Kommunikation im Vorfeld sehr offen und fair. Habe so überhaupt erst von Dr Prenzel erfahren.

[Jan Böttcher]

... Aber dennoch bleibt immer ein Restrisiko bestehen und wenn es blöd läuft, war mein vermeintliches Schnäppchen ein Griff ins Klo.
Hoffen wir, dass es dazu nicht kommt...

Aus der Rubrik "Oppa erzählt vom Kriech": Camera-Börse in der Handwerkskammer (also schon ein paar Tage her, a.d. 2007), ein "junger" Mann (der da rumgeht) bietet mir (ich geh' da auch so rum, 15 Jahre jünger als heute) eine Rolleicord V zum Kauf an. Sieht deutlich gebraucht aus, die langen Zeiten laufen nicht, aber das Glas scheint OK. Etwas Zubehör ist dabei, die 80,-€ scheinen mir "günstig", denn ich weiß ja, wie ich den Compur auf Trab bringe (und habe das nötige Material, zur Not einen kompletten Ersatzverschluß).

Daheim dann irgendwann angefangen, Abschlußkasten runter und es sieht schon komisch aus, und dann den Objektivträger (03600.41.?) gelöst, da purzeln mir viel mehr Scheiben (03400.00.0 .. 03404.00.0 plus Fremde Unterlegscheiben) als üblich entgegegen. "Komisch". Etwas weiter merke ich dann, daß die "Standartenträger" ("Gleitschiene links und rechts 03000.02.? und 03000.03.?) völlig krum sind und die Pertinax-Gleitplättchen (75031.00.0) zerbröselt sind. Nun erst einmal die Standartenträger richten und die Gleitplättchen erneuern ... alles justieren, dann den Compur in Angriff nehmen (der Spaß aber schon etwas eingetrübt).

Also massive Gewalt und halbherzige Reparatur beim Dorfschmied - von außen nicht so einfach zu erkennen obwohl ich die Kamera in der Hand hatte.

Im Job habe ich zu der Zeit wohl so 60,-€/Stunde bekommen (Brutto).
Preis des Schnäppchens ? 80,-€ + einige Stunden meiner Zeit und ein paar Teile.
Preis einer richtig guten Rolleicord V zu der Zeit im Laden? Vielleicht 150,-€ schlimmstenfalls 200,-€.
(OK, es war noch Zubehör dabei ...)

[Bessamatic]

Aus der Rubrik "Oppa erzählt vom Kriech":

Sehr hübsche Geschichte. Bei mir läuft das unter "Ich kaufe mir ein Problem" und es gilt es im besten Falle zu vermeiden. Aber ein kontrolliertes Risiko einzugehen, kann auch seinen Reiz haben.