Noch ein älteres Bildbeispiel:
Pollen1.jpg
Gruß Jürgen
Noch ein älteres Bildbeispiel:
Pollen1.jpg
Gruß Jürgen
Naja, es ist immer eine Frage des Aufnahmeformats.
1:1 bei einer 8x10" Großformatkamera zeigt etwa dass Bildfeld, das viele Kleinbildobjektive bei ihrer Nahgrenze zeigen.
Oder ein Makro mit 1:1 an einer Pentax Q zeigt das Bildfeld des Canon Lupenobjektivs bei 5:1 auf dem KB-Sensor.
Ich denke es geht hier um Bildfelder geht, die kleiner als das Kleinbildformat mit 24 x 36 mm sind, der Weg dort hin
kann vielfältig sein. Derzeit bin ich von der Einfachheit, mit der man mit einer Pentax Q7 plus adaptiertem 50er
Makroobjektiv in diese Bereiche vordringen kann, begeistert. Verglichen mit einem Lupenobjektiv an der KB-Kamera
gibt es reichlich Licht und von den Arbeitsabständen träumt man ebenfalls.
Noch kämpfe ich mit einem Hotspot, der durch Reflektionen am Objektivadapter entsteht, aber das Problem dürfte lösbar sein.
Viele Grüße
Helmut
Hallo Helmut,
versuch es mal mit dem "Velvet Coating"... ich hatte hier mal drüber berichtet. Wird in der optischen Industrie zur Lichtabsorption eingesetzt...
http://www.digicamclub.de/showthread.php?t=19201
Absorptionsgrad liegt bei 98% !
Man kann die zu mattierenden Flächen damit überpinseln und nach zwei Schichten reflektiert da nichts mehr.
Ich hab da noch reichlich von, weil man das sauteuere Zeugs nur in 1 Liter Gebinden kaufen kann, bitte PN, falls Interesse...
LG
Henry
Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..
Moin,
vielleicht dann mal etwas zu meinem „Werdegang“ in diesem fotografischen Feld und meinem momentanen Setup.
Nachdem ich mit dem Tamron 2.8/90mm erste Erfahrungen im Bereich bis 1:1 gesammelt hatte, kam schnell der Wunsch nach größeren Abbildungsmaßstäben. Erste Experimente folgten mit einem Retroadapter und einem „umgedrehten“ Canon-Weitwinkelzoom. Ich kam damit schon ein Stück weiter, jedoch waren die Bildergebnisse nicht das Wahre. Selbst an meiner damaligen alten Dame 5D wurde deren Sensorauflösung nie erreicht. Also holte ich ein Canon Lupenobjektiv an Bord, es war glaube ich das 3.5/20mm. Hier experimentierte ich mit Zwischenringen und kam damit der Sache näher. Aber auch hier hielt sich meine Begeisterung in Grenzen. Es war schwierig, damit zu arbeiten. Hauptproblem war das dunkle Sucherbild. Man musste schon ganz schön Licht auffahren, um durch den optischen Sucher überhaupt noch etwas zu erkennen. Vielleicht hatte ich auch die falsche Arbeitsweise, da ich selten offen, sondern bei Arbeitsblende fokussiert habe. Wie dem auch sei, über ein Experimentierstadium kam ich damit nicht hinaus. Vielfach waren die Ergebnisse vielleicht auch so wenig erbaulich, weil ganz leicht verwackelt. Trotz Arbeit im Haus, mit Stativ, Spiegelvorauslösung, Fernauslöser, etc. Bei größeren Abbildungsmaßstäben reicht ja schon ein Lufthauch, kleinste Erschütterungen für einen Einfluss im Bild, je nach Belichtungszeit. Zumindest, wenn man am Küchentisch arbeitet. Ich denke, dass ist mit ein Grund, warum in der Mikroskop-Fotografie der Objektträger und das Objektiv in einer festen Konstruktion verbunden sind. Auch war das gesamte Equipment damals recht „wackelig“ und damit schwingungsanfällig.
Bild aus dieser Anfangszeit: Pyrith, 5DMkII mit Canon Lupenobjektiv 3.5/20mm mit Zwischenringen, beleuchtet durch Halogen-Schreibtischlampe, ISO1250, 1,6 Sekunden (Greenhorn...)
Pyrith.jpg
Damals noch im Glauben, es läge schlicht an der Optik, wurde dann das MP-E angeschafft. Die ersten Tests waren – ebenfalls enttäuschend. Es war zwar gefühlt einen Hauch schärfer, aber die Ergebnisse gefielen mir nach wie vor nicht. Sowohl von der zu erreichenden Schärfe, als auch vom Bildeindruck. Ein echtes „Aha“-Erlebniss kam dann, als ich mit Blitzlicht zu experimentieren begann. Jetzt kam die Schärfe ins Bild! Und auch gleich eine andere Farbgebung, die leicht gelblichen ooc-jpgs mit der Halogenbeleuchtung hatten mich schon immer abgeschreckt – gut, das hätte man natürlich in der EBV noch korrigieren können. Es waren also „vermutlich“ Fehler in meinem Workflow, die es bisher verhinderten, scharfe Bilder zu produzieren. Durch die sehr kurzen Abbrennzeiten der Blitze konnte ich hier nun entgegenwirken. Das MP-E blieb trotz der Erkenntnis, denn es hatte den Vorteil der elektrischen Springblende. Ich hatte also immer mein vergleichsweise helles, optisches Sucherbild. Und das „Gefummel“ mit Zwischenringen konnte ich nun sein lassen, bzw. brauchte ich mir keine Gedanken über einen Balgen zu machen.
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Geändert von klein_Adlerauge (31.03.2015 um 17:02 Uhr)
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Also ging die Forschungsreise nun hauptsächlich weiter in Richtung Beleuchtung. Mit dem Gedanken an einen Ringblitz hatte ich kurz gespielt, diesen dann aber wieder verworfen. Die Bilder, die ich bisher damit gesehen hatte, waren mit von der Lichtführung einfach zu frontal, bzw. einfach alles ausleuchtend. Von der klassischen Fotografie her fand ich eine Lichtführung mit Hauptlicht von seitlich-vorn-oben immer interessanter, weil damit die Räumlichkeit eines Objektes gut herausgearbeitet werden kann. Ein zweites, ca. 2 Blenden schwächeres Licht sorgt für dezente Aufhellung von der anderen Seite bzw. von der gleichen Seite näher zur Kamera stehend, damit Schatten nicht „absaufen“. Weiterhin experimentiert habe ich bei manchen Motiven mit zusätzlichem, hartem Licht von oben-hinten, um eine Kontur herauszuarbeiten. Das klassische „Haarlicht“, als Spot oder mit einem Snoot geformt. Kommt selten zum Einsatz, macht gelegentlich einen hübschen Effekt bei durchscheinenden Objekten oder eben „haarigen“ Kanten, Moosen z.B.
Blitz mit Snoot für Effektlicht
Snoot.jpg
Als einen der wichtigsten Aspekte bei der Lichtsetzung stellte sich für mich aber die Weichheit des Lichtes heraus. Gerade bei seitlich einfallendem Licht aus einer mehr oder weniger punktförmigen Lichtquelle waren die Objektkanten doch recht unnatürlich und von starken Kontrasten geprägt. Meinen persönlichen Geschmack traf das nicht – da mögen die Meinungen aber auseinandergehen. Ich stehe eher auf fein gezeichnete Gradienten, die einem Bild einen weichen, natürlichen Look geben. Nicht zu verwechseln mit Unscharf... Also wurde mit diversen Lichtformern für die Systemblitze experimentiert. Schon gleich die ersten Versuche mit Mini-Softboxen von Lumiquest (Softbox III) brachten gute Ergebnisse.
Einfaches Setup mit kleinen Softboxen "am Einsatzort"
einfaches-Setup.jpg
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Weiter ging es mit noch größeren Softboxen von Big, ca. 40x40cm. Damit waren nun traumhafte Gradienten an runden Körpern möglich. Nebenbei bekam ich ein weiteres Problem der Makrofotografie mit Kunstlicht in den Griff: Abgesoffene Hintergründe. Mich hat es schon immer gestört, wenn bei einem Makro der Hintergrund schwarz ist. Durch die (für Makros) extrem großen Softboxen erreichte ich fast automatisch eine gute Ausleuchtung des noch im Bildfeld befindlichen Hintergrunds. Außerdem stellte sich heraus, dass ich nun häufig mit nur einer großen Lichtquelle auskam, da diese auch gut in die Schatten streut. Die Softbox ließ sich außerdem kompakt zusammenfalten und war daher gut transportabel.
Bildbeispiel: Arcyria cinerea, Beleuchtet mit einer großen Softbox (reichlich von der Seite). 5DMkII mit MP-E 65mm, ISO640, F5,6, ca. 4:1
Arcyria cinerea.jpg
Denn: Ein weiterer, für mich wichtiger Punkt ist die Mobilität des Setups. Ich möchte ja keine ausschließliche Studiofotografie betreiben, sondern in der Natur meine Motive suchen und auch dort, vor Ort, ablichten. Meine Motive in der Natur zu entfernen und ins heimische Studio zu bringen, ist nicht mein Ding. Den Grundsatz „Take nothing but photos, leave nothing but footprints“ versuche ich stets umzusetzen. Durch die Systemblitze ist es möglich, auf externe Spannungsquellen zu verzichten. Allerdings muss ich zugestehen, dass neben den bildentscheidenden Blitzen auch manchmal noch eine Dauerlichtquelle als Führungslicht für das Fokussieren notwendig ist – je nachdem, in welchem „Loch“ man sich gerade rumtreibt reicht das Tageslicht nicht aus, um über den optischen Sucher noch ausreichend zu sehen. Und je weiter man den Abbildungsmaßstab hoch dreht, um so dunkler wird’s im Sucher. Eine kleine Power-LED-Taschenlampe auf einem Ministativ tut da aber schon gute Dienste. Und bleibt dabei so dunkel im Gegensatz zu den Blitzen, dass sie nicht bildrelevant wird.
An geeigneten Blitzen habe ich eine Weile gesucht und bin über Canon schließlich beim Nissin Di866 gelandet, welcher eine gute Leistung bei kurzer Abbrenndauer bietet. Auf E-TTL etc. kam es mir dabei nie an, es wird ohnehin per Funkauslöser geblitzt und alles manuell eingestellt. Die Nissin sind inzwischen ein paar Jahre alt, funktionieren aber nach wie vor gut. Vermutlich gibt es aber heute bereits besseres, ich bin da nicht mehr auf dem Laufenden.
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Geändert von klein_Adlerauge (31.03.2015 um 17:12 Uhr)
Zitat von klein_Adlerauge
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Liebe Fotofreunde,
dieMakrofotografie jenseits des Abbildungsmaßstabes 1:1 ist ein spannendes Feld mit vielen faszinierenden, ungewöhnlichen Motiven und Einblicken. ...""
Hallo, Helmut,
ich hab lange gegrübelt, was Du in Bezug auf Adlerauges Aussage vermitteln möchtest, komme aber nicht so recht dahinter; kannst Du mir bitte auf die Sprünge helfen?
Danke,
Ritchie