Zur Erhaltung alter Cams gibt es unterschiedliche Philosophien. Die einen wollen den Neuzustand wieder herstellen - restaurieren, die anderen wollen den Jetzt-Zustand erhalten, schließlich hat auch die Cam etwas erlebt.
Ich gehöre eher zur zweiten Kategorie und mache es deshalb so: Das Gehäuse wird mit Brennspiritus gereinigt, die kleinen Ecken werden mit Wattestäbchen gereinigt. Rostflecken werden mit einem Glasfaserstift sauber geschliffen, jedoch nicht völlig bis auf's blanke Metall ausgeschliffen. Gehäusebekleidung aus (Kunst-)Leder, die sich gelöst hat, wird mit winzigen Sekundenklebertröpfchen wieder an seinem Platz gebracht - Vorsicht, ein Zuviel verschmiert das Gehäuse! Ebenfalls werden gebrochene Gehäuseteile, ausgerissene Schrauben u.ä. damit fixiert. Rückwandgelenke und die Lager der Filmwickler bekommen per feiner Einwegspritze ein wenig Feinstöl (Uhrmacheröl). Und zu guter Letzt wird das Gehäuse einschließlich der Bekleidung hauchfein (Man darf es weder fühlen noch sehen!) mit einem bienenwachshaltigen Lederpflegemittel abgerieben. Metallteile kann man entsprechend auch mit dem Feinstöl abreiben. Bei meinen Cams ist der verbliebene Rost auch nach 15 Jahren nicht wieder aufgeblüht.
Für Bereitschaftstaschen gibt es oft keine Rettung mehr, da hole ich dann nur die Stativschrauben raus und bastele Bandstative draus.
Und für die Objektive gibt es hier Spezialisten genug!