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Thema: OBJEKTIVÜBERSICHT - Was gibt es da???

Baum-Darstellung

  1. #2
    Heiko
    Gast

    Standard AW: OBJEKTIVÜBERSICHT - Was gibt es da???

    Gute Idee, da geb ich mal meinen Senf dazu und ergänze um Begriffe aus der Objektivwelt:

    Normalbrennweite:
    In der Kleinbildfotografie (Vollformat 36x24) spricht man bei 50mm von einer Normalbrennweite, weil der Bildwinkel hier dem menschlichen Seheindruck entspricht. An deiner Crop-Kamera mit kleinerem Bildsensor entspricht die einer Brennweite von 35mm.
    Normalbrennweiten eignen sich auch durch ihre kaum anzutreffende Verzeichnung und hohe Lichtstärke ideal für Portraitaufnehmen und werden deshalb auch Portraitlinsen genannt.

    Lichtstärke:
    Gibt an, wieviel Licht das Objektiv in die Kamera läßt und wird in Blenden angegeben. Die optimale Lichtstärke wäre, wenn das Licht 1:1 durch das Objektiv gelangen würde. Dies entspräche einer Blende von f1.0.

    Blende: Vorrichtung um die Öffnung eines Objektives zu verändern. Meist als Lamellen- oder Irisblende ausgeführt, bei der einzelne Lamellensegmente so gegeneinander verschoben werden, dass sich der Lichtdurchlass und die Schärfentiefe eines Objektives verändert.

    Blendenstufen: Eine Blende kann in verschiedenen Stufen geschlossen werden, um die einfallende Lichtmenge zu regulieren. Eine Blendenstufe reduziert dabei die einfallende Lichtmenge genau um die Hälfte. Blendenstufen sind:
    1 - 1,4 - 2 - 2,8 - 4 - 5,6 - 8 - 11 - 16 - 22 - 32 usw. (ganze Blendenstufen)
    Daneben gibt es auch noch halbe oder viertel Blenden. z.B. 1,8 oder 6,3 etc.

    Cropfaktor: Viele DSLR-Kameras besitzen einen Sensor, welcher kleiner als das Kleinbildformat 36x24mm ist und damit nur einen Ausschnitt des Kleinbildformates darstellen. Da eine Verkleinerung der Aufnahmefläche einer Ausschnittsvergößerung entspricht, spricht man von einem Formatfaktor (engl. Crop-Faktor). Ein Objektiv mit 50mm Brennweite liefert an einem APS-C Sensor (Faktor 1,6) ein Bild, welches einer Brennweite von 80mm am Kleinbild entspricht. Daher wird oft fälschlicherweise der Begriff Brennweitenverlängerungsfaktor verwendet. Brücksichtigen muß man den Cropfaktor auch bei der Belichtungszeit.

    Belichtungszeit: Als minimal notwendige Belichtungszeit um ein Bild verwacklungsfrei aufzunehmen, gilt gemeinhin die Faustregel der Umkehrwert aus der verwendeten Brennweite. Bei 50mm bedarf es also 1/60sek. Allerdings ist hierbei der Crop-Faktor zu beachten, da so aus 50mm 80mm werden und sich die notwendige Belichtungszeit verlänger. Bei langen Telebrennweiten tritt dieser Efekt wesentlich stärker zu Tage. Beachten sollte man auch, das dies die untersten Werte sind, je nach Motiv und Lichtmenge können die Belichtungszeiten auch wesentlich kürzer ausfallen. Braucht man längere Belichtungszeiten, ist ein Stativ unerläßlich.

    ISO-Wert: Der Iso-Wert gibt die Lichtempfindlichkeit des Sensors / Films an und steht in direktem Zusammenhang mit Blende und Belichtungszeit. Möglich ISO-Werte sind: 50 / 100 / 200 / 400 / 800 / 1600 usw., wobei eine Verdopplung des Wertes auch eine Verdopplung der Lichtempfindlichkeit bedeutet. Dazwischen gibt es natürlich auch Zwischenstufen.
    Eine Erhöhung des ISO-Wertes auf die nächste volle Stufe halbiert die Belichtungszeit (z.B. von 1/60 auf 1/120s) bei gleicher Blende, bzw. ermöglicht bei gleichbleibender Belichtungszeit das schließend der Blende um eine ganze Stufe (z.B. von f5,6 auf f8,0). Damit werden auch unter ungünstigen Lichtverhältnissen Freihandaufnahmen möglich, da durch die Erhöhung der ISO-Empfindlichkeit entsprechend kürzere Belichtungszeiten ermöglicht werden.

    Bildrauschen: Der Nachteil höherer ISO-Werte ist das damit verbundene Signalrauschen, welches sich durch unregelmäßige, meist farbige Flecken in dunklen Bildstellen bemerkbar macht. Dies muß nicht immer von Nachteil sein, denn man muß hier einfach abwägen, ob man das Bildrauschen in Kauf nimmt, oder kein Bild macht, zumal Bildrauschen recht effektiv duch Bildbearbeitungssoftware eliminiert werden kann.
    Bildrauschen ist allerdings keine reine Erfindung der digitalen Fotografie, denn auch bei hochempfindlichen Filmen steigt das "Rauschen" durch das Filmkorn merklich an.
    Geändert von Heiko (02.10.2008 um 07:49 Uhr)

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