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Thema: Zeiss Planar 50mm f1.4 reparieren

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Meine Vermutung / Unterstellung / Ferndiagnose besagt ja, daß einer Deiner Vorgänger den Skalenring mit der Beschriftung gegenüber dem inneren, "wirksamen" Ring verdreht hat - und, daß der im Feingewinde laufende Ring der Entfernungssakala "weiter rein" gedreht werden muß (bzw. "kann"), damit die Schraube mit der Verlängerung in der Aussparung die beiden Anschläge (insbesodere den für "nah", wenn der Ring etwas rausgedreht ist) ertasten kann.

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  2. 3 Benutzer sagen "Danke", Jan Böttcher :


  3. #2
    Fleissiger Poster Avatar von Blende13
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    Zitat Zitat von Jan Böttcher Beitrag anzeigen
    Meine Vermutung / Unterstellung / Ferndiagnose besagt ja, daß einer Deiner Vorgänger den Skalenring mit der Beschriftung gegenüber dem inneren, "wirksamen" Ring verdreht hat - und, daß der im Feingewinde laufende Ring der Entfernungssakala "weiter rein" gedreht werden muß (bzw. "kann"), damit die Schraube mit der Verlängerung in der Aussparung die beiden Anschläge (insbesodere den für "nah", wenn der Ring etwas rausgedreht ist) ertasten kann.

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    Danke Jan,
    kann ich diese Ringverdrehung im Zusammengebauten Zustand des Objektives vornehmen, indem ich die seitlich am Ring sichtbaren Schrauben löse oder herausdrehe um dann dann den einen Ring weiter hineinzudrehen oder muss ich das Objektiv erst wieder von hinten beginnend zerlegen?
    Verändert sich dadurch dann auch meine schon eigentlich gut gefundene Entfernungsübereinstimmung?
    Dass mein Planar jetzt etwas über unendlich weiter gedreht werden kann, macht ja nichts. Ich habe zum Beispiel ein hervorragendes Distagon 35 mm, welches ebenso eingestellt ist.

  4. #3
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    Um das zu erreichen wovon ich rede, mußt Du wieder den Schneckengang zerlegen.

    Damit das Objektiv auf unendlich justiert ist, ergibt sich "nominell" der Auszug von 50mm.

    Um da hinzukommen, kann der Linsenblock X,xx Umdrehungen Feingewinde und Y,yy Umdrehungen Grobgewinde "rausgedreht" sein (und in den einen oder den benachtbarten Grobgewindegang eingefädelt sein).

    Eine (1,0) Umdrehung Feingewinde ist dann eher so 0,5 oder 0,75mm (und um den Betrag schnäbelt der Entfernungseinstellringanschlag wohl gerade bei 0,45m nicht ein!), das ist am Grobgewinde dann eher so 1/20 Umdrehung (oder weniger).

    Nachdem alles zerlegt ist, bevor der "wirksame Ring" raus ist, den "wirksamen Ring" mal in Richtung "rein" drehen und zählen (und merken), wieviele Umdrehungen möglich sind. Wenn das nur "eine halbe" Umdrehung ist, dann war meine Ferndiagnose "Mist".
    Gleichzeitig kannst Du mal spaßeshalber den Skalenring dann probemontieren und prüfen ob beide Anschläge anschlagen wenn der wirksame Ring weiter reingedreht ist.

    Wenn die Anschläge auch bei reingedrehtem wirksamen Ring nicht beide greifen, dann ist verstärktes am Kopf kratzen angesagt. (meine Ferndiagnose war dann zwar schlau, aber nur eine falsche Ferndiagnose ;-)

    Im Idealfall kannst Du den wirksamen Ring weiter reindrehen, die Anschläge greifen, Du fädelst den Schneckengang wieder ein (dazu mußt Du wohl den wirksamen Ringe etwas mehr als den Winkel zwischen 0,45m und Unendlich auf der Entfernungsskala wieder rausdrehen!), gehst mit Schneckengang und wirksamem Ring auf "unendlich" (prüfst im Sucher (oder am Kollimator ,-) ) und die beiden Anschläge, und wenn es grundsätzlich paßt, justierst Du den Skalenring "fein" (das sollte auch gaaaaanz am Ende noch gehen).

    In meiner Theorie sollte der Skalenring um einen oder mehrere Gewindegänge dichter an den Ring mit der Indexmarke gehen können - und im Zusammenaoiel mit dem Schneckengang ergibt sich trotzdem "in Summe" (beider Gewinde) der gleiche Auszug.

    Name:  Plana 1,4-50 Skala.jpg
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  5. 5 Benutzer sagen "Danke", Jan Böttcher :


  6. #4
    Fleissiger Poster Avatar von Blende13
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    Standard Lehrreich... nicht leidvoll.

    Langwierig war es für mich schon.
    Aber auch lehrreich.
    Zu Beginn wusste ich ja überhaupt nicht, was genau mein Objektiv für ein Problem hat und wie ein Carl Zeiss Objektiv wie dieses aufgebaut ist.
    Da bestand nicht nur meine Unwissenheit, sondern auch Vorsicht, dass ich nichts unnötig zerlege, was nicht sein muss und die notwendigen Schritte in der richtigen Reihenfolge vornehme.
    Mir fehlte also das knoffhoff.
    Und dieses zu bekommen, wurde mir ja dankenswerter Weise hier geholfen.
    Inzwischen kann ich dieses Objektiv (ohne dabei den Linsenblock und die Blende mit anzufassen) in viereinhalb Minuten auseinanderbauen und mit den beschriebenen Variationen neu zusammensetzen.

    Wenn ich es zu einem Profi geschickt hätte, dann hätte dieser nicht nur sofort das Problem erkannt, sondern auf Grund seiner Erfahrung auch den schnellsten, zielführenden Weg zur Lösung des Problemes gekannt.

    Ich bin mir sicher, ein Profi hätte mein Puzzleobjektiv in zweieinhalb Minuten richtig zusammengesetzt und sollte etwas an Kleinteilen wie Kugeln, Schrauben oder Federn gefehlt haben (was bei mir ja nicht der Fall war), diese Teile mit schnellem Griff in sein hoffentlich reich bestücktes Kleinteilelager ergänzt.

    Dürfte für einen Profi in vergleichbaren Fall wie hier, alles keine große - und für den Kunden keine teure - Sache sein, oder?

  7. #5
    Spitzenkommentierer Avatar von waldbeutler
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    Zitat Zitat von Blende13 Beitrag anzeigen
    Wenn ich es zu einem Profi geschickt hätte, dann hätte dieser nicht nur sofort das Problem erkannt, sondern auf Grund seiner Erfahrung auch den schnellsten, zielführenden Weg zur Lösung des Problemes gekannt.
    Ich bin mir sicher, ein Profi hätte mein Puzzleobjektiv in zweieinhalb Minuten richtig zusammengesetzt und sollte etwas an Kleinteilen wie Kugeln, Schrauben oder Federn gefehlt haben (was bei mir ja nicht der Fall war), diese Teile mit schnellem Griff in sein hoffentlich reich bestücktes Kleinteilelager ergänzt.
    Dürfte für einen Profi in vergleichbaren Fall wie hier, alles keine große - und für den Kunden keine teure - Sache sein, oder?
    Obwohl ich von meinen Fähigkeiten seit 15 Jahren immerhin leben kann, bin ich kein Profi in der von dir beschriebenen Art.
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass es irgendwo jemand gibt, der alle Objektive dieser Welt von den ältesten aus dem 18. Jahrhundert bis zur Neuzeit "auswendig" so gut kennt und die erforderlichen Werkzeuge dafür hat, dass er sie in wenigen Minuten zerlegen kann und, auch ohne sie vorher selbst zerlegt zu haben, aus ihren Einzelteilen richtig zusammenbauen kann.
    Wenn sich jemand auf eine bestimmte Objektiv-Generation eines Herstellers spezialisiert hat, natürlich schon eher..
    Gruß, Michael

  8. Folgender Benutzer sagt "Danke", waldbeutler :


  9. #6
    Spitzenkommentierer
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    Zitat Zitat von Blende13 Beitrag anzeigen
    ...
    Und dieses zu bekommen, wurde mir ja dankenswerter Weise hier geholfen.
    War mir (für meinen Teil) eine Freude! Die Saat ist allem Anschein nach auf fruchtbaren Boden gefallen UND wir konnten die Ergebnisse hier miterleben (danke!).

    Zitat Zitat von Blende13 Beitrag anzeigen
    Inzwischen kann ich dieses Objektiv (ohne dabei den Linsenblock und die Blende mit anzufassen) in viereinhalb Minuten auseinanderbauen und mit den beschriebenen Variationen neu zusammensetzen.
    ...
    Wenn Du gerade so gut in Schwung bist ... soll ich mal in meinen Fundus gucken, wieviele defekte 1,8/50 und 1,4/50 ich da so habe?
    - Fungus
    - schlecht geschmierte Entfernungseinstellung
    - Lieferung als Puzzle
    - defekter Blendenmechanismus
    es sollte alles dabei sein

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