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Thema: Fotografie in Stereo

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Sehr schöne Fotos mit wirkungsvoller räumlicher Tiefe.
    In der Regel sind Stereofotos so zu gestalten, dass alle Bildinhalte hinter einem Fenster erscheinen (das sogenannte Scheinfenster).
    Hält man sich nicht daran, können auch Bildinhalte aus dem Fenster zum Betrachter hin herausragen (z.B Rüssel vom Elefanten). Bei deinem Foto 2 (Engelstrompeten) ist das so. Das Scheinfenster sitzt in Höhe des Pflanztopfes und die vorderen Blüten ragen aus dem Fenster heraus - Absicht oder Zufall?

  2. 3 Benutzer sagen "Danke", Belcantor :


  3. #2
    Spitzenkommentierer Avatar von Rob70
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    Zitat Zitat von Belcantor Beitrag anzeigen
    Sehr schöne Fotos mit wirkungsvoller räumlicher Tiefe.
    In der Regel sind Stereofotos so zu gestalten, dass alle Bildinhalte hinter einem Fenster erscheinen (das sogenannte Scheinfenster).
    Hält man sich nicht daran, können auch Bildinhalte aus dem Fenster zum Betrachter hin herausragen (z.B Rüssel vom Elefanten). Bei deinem Foto 2 (Engelstrompeten) ist das so. Das Scheinfenster sitzt in Höhe des Pflanztopfes und die vorderen Blüten ragen aus dem Fenster heraus - Absicht oder Zufall?
    Zufall. Ich habe mich nicht damit beschäftigt und nehme an, dass nahe Inhalte dann herausragen, wenn der Bildabstand zu groß gewählt wurde, richtig? Ich finde das nicht schlimm, sondern es gefällt mir (ohne es allerdings übertreiben zu wollen). Ich habe auch nicht vor, zu den Profi-Stereoskopisten zu gehören, sondern freue mich an den Ergebnissen, die ich auf einfache und schnelle Art fotografieren und zusammensetzen lassen kann. Momentan habe ich allerdings so viel Spaß daran, dass ich evtl. auch mehr darüber lerne und das dann gezielt einsetze.

    Ich bin gestern Abend gleich zweimal losgezogen und habe zwischen 50 und 100 Stereobilder von unserem Schneechaos erstellt.

    Nachdem Du Dich ja damit auskennst: Was wäre das beste Format, um den meisten hier die räumliche Ansicht zugänglich zu machen? Vermutlich Anaglyphen, oder?

    VG, Rolf

  4. Folgender Benutzer sagt "Danke", Rob70 :


  5. #3
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    Ich teile deine Freude an der Stereofotografie - ich mache das seit sehr vielen Jahren.
    Übrigens - die Fotografie hat mit Stereofotografie begonnen und die erste Kamera, die Rollei gebaut hat, war eine Stereokamera.

    Zur Frage - nachdem der Parallelblick schwer - der Kreuzblick (Schielen) selbst für Normalsichtige noch schwerer zu erlernen ist, bietet sich das Anaglyphen Verfahren hier im Forum an. Die zweitbeste Lösung ist - Bildbreite nahe Augenabstand (62 mm) - dann geht es mit Paralellblick ganz gut.
    Am besten ist natürlich Normalanordnung und dann Betrachten mit einem Spiegelstereoskop (kann man sich auch selbst basteln).

    Ganz an der Mathematik kommst du selbst ohne höhere Ansprüche nicht vorbei. Der Versatz der beiden Aufnahmen (Stereobasis) ist je nach verwendeter Brennweite unterschiedlich. Ist die Basis zu groß, ist alles modellhaft verkleinert - nennt man Liliputismus. Ist die Basis zu klein, führt das zu einer perspektivischen Vergrößerung - genannt Gigantismus. Die Augfnahmen wirken dann beim Betrachten unnatürlich.
    Als grobe Regel kannst du ansetzen:

    Stereobasis = Nahpunktweite/Brennweite (Fernaufnahmen)
    Stereobasis = Abstand Objektiv-Objekt/20
    (Nahaufnahmen für nahezu alle Brennweiten)

    Sünden korrigiert der "StereoMaker" weitgehend automatisch und schneidet die unbrauchbaren Bildanteile weg.
    Deshalb - weiterhin viel Freude an den Stereogrammen.

  6. 4 Benutzer sagen "Danke", Belcantor :


  7. #4
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    Ich kann gar nicht bewußt einen Kreuzblick oder Paralellblick provozieren. Ich gucke einfach bis in der Mitte ein räumliches Bild entsteht. Das mit den Blumentöpfen war auch mein Favorit, eben weil die Blüten des vorderen Topfes "herausragen" bzw. weil die linke Blüte bei Veränderung des Bildwinkels fast über den Rand geht. Hab meinen Kopf fast 30cm nach links "Paralellverschoben"
    Das Betrachten scheint auch etwas einfacher zu sein wenn die Bilder einen Rahmen bzw. kleinen Abstand haben.

    Die Stereobasis bestimmt also das Maß, das benötigt wird beim Kameraverschieben ? Bei Nahaufnahmen z.b. 30cm Motivabstand/20 = 1,5cm (Stereobasis) ? Hab ich das richtig verstanden ?

    Aber was ist die "Nahpunktweite" ? Ist das der Motivabstand ? z.b. Hauptmotiv auf 10m (1000cm) mit Brennweite 135 = 1000/135=7,4cm (Stereobasis/Augenabstand) ?
    Das Ergäbe dann mit einer 50er Brennweite 20cm Kameraverschiebung.

    Und jetzt noch der Einfluß der Tiefenschärfe.....Offenblendig mehr Räumlichkeit ?

    Ich hab auch ein paar Schneefotos gemacht und werd heute Abend damit in die "Nachbehandlung" gehen - ich fürchte es wird zum Lilliputismus werden.

    Gruß

    Gorvah

  8. 2 Benutzer sagen "Danke", gorvah :


  9. #5
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    Beim Paralellblick schaust du in Richtung Stereogramm und schaltest deine Augen auf unendlich - dann erscheint langsam (oft plötzlich) in der Mitte ein drittes Bild, das dann räumlich ist.
    Beim Kreuzblick legst du z.B den Zeigefinger zwischen beide Bilder , ziehst den Finger in Richtung Gesicht, ohne den Blick von der Fingerspitze wegzunehmen. Auch dann tritt bei Erfolg der Verschmelzungsprozess ein.
    Wenn das bei dir klappt, verfügst du wohl noch über sehr gesunde Augen und ein gut funktionierendes Gehirn.

    Nahpunktweite (im Gegensatz zu Fernpunktweite) ist dies der Abstand zum naheliegensten Objekt im Bild.

    Stereobasis - die Stereoskopiker in Deutschland sind gut organisiert in der DGS (Deutsche Gesellschaft für Stereoskopie). Wenn du mehr über die richtige Stereobasis wissen willst, triffst du Herrn Herbig unter:
    http://www.herbig-3d.de/german/variable_stereobasis.htm

    Tiefenschärfe: in den Stereogrammen sollte alles von vorne bis hinten scharf sein - Unschärfe ist verwirrend.

    Viel Spass an und mit der räumlichen Fotografie

  10. 4 Benutzer sagen "Danke", Belcantor :


  11. #6
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    Für mich bitte keine Anaglyphen! Schiel- und Parallelblick kriege ich ohne Hilfsmittel hin, für rot/grün müßte ich die Brille suchen (und hätte bei der Betrachtung immer das Gefühl unter Drogen zu stehen).

    Ich kann aber Anaglyphen locker "überblättern" wenn die anderen Forenten helfen und ich trotzdem Schiel- oder Parallel- bekomme.

    Bei der Datura und der Agave ist es ausgeprägt, wie das Motiv aus der Ebene herauskommt.

    "Generell" funktioniert es "in normalen Entfernungsbereichen" ja wie "mit zwei Augen gucken". Also ca. 6,5cm Augenabstand (Frauen und Kinder weniger, Männer, spez. mit Quadratschädel, auch mal mehr). Das ergibt ab ca. 25m einen Verlust der Tiefenwirkung (wie im richtigen Leben!) und man kann mit vergrößerterm "Augenabstand" dagegen an gehen. Wenn man es übertreibt, wird die Landschaft zur "Modelleisenbahn" (Liliputismus). Bei Nahaufnahmen verringert man den "Augenabstand" (hier kommen dann wieder Formeln ins Spiel) ... auch wenn sehr nahe und sehr ferne Objekte gemeinsam abgebildet werden, wird das Auge überfordert (die nächsten Formeln und Faustregeln) ... muß man wissen, ob man erstmal "zwischen 2 und 25m" arbeitet und sich erfreut, oder ob man gleich in die Welt der Formeln abtauchen will ;-)
    Geändert von Jan Böttcher (04.12.2023 um 14:05 Uhr)

  12. #7
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    Zitat Zitat von Belcantor Beitrag anzeigen

    Tiefenschärfe: in den Stereogrammen sollte alles von vorne bis hinten scharf sein - Unschärfe ist verwirrend.

    Viel Spass an und mit der räumlichen Fotografie
    Ich find's nicht verwirrend, zumindest nicht immer, hier z.B. nicht:


  13. 2 Benutzer sagen "Danke", Rob70 :


  14. #8
    Ist oft mit dabei Avatar von simple.joy
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    Tolle Aufnahmen von Berg und Schnee - gefallen mir sehr!

    Zitat Zitat von Rob70 Beitrag anzeigen
    Ich find's nicht verwirrend, zumindest nicht immer, hier z.B. nicht:
    Da kann ich nur zustimmen. 👍 Ich verstehe überhaupt nicht warum es plötzlich bei Stereo Photographie nur EIN Richtig geben sollte. Natürlich funktioniert das mit dem abwechselnden Fokussieren auf einzelne Ebenen inkl. Hintergrund besser, wenn ein Großteil im Fokus ist, aber bei manchen Motiven (z.B. wenn man Bokeh-Highlights in die Komposition integrieren will) möchte ich die Aufmerksamkeit ja nur auf eine ganz bestimmte Ebene lenken. Finde trotzdem, dass auch solche Bilder durch den dreidimensionalen Effekt gewinnen. Ich mache jedenfalls auch weiterhin meine Experimente in dieser Richtung.

  15. 2 Benutzer sagen "Danke", simple.joy :


  16. #9
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    Zitat Zitat von Rob70 Beitrag anzeigen
    Ich find's nicht verwirrend, zumindest nicht immer, hier z.B. nicht:
    Keine Regel ohne Ausnahme ;-)

    Für mich ist die Ampel ein Hammer OBWOHL das Schneegestöber im Schein der Straßenlampe für links und rechts nicht zeitlich paßt und damit der räumliche Eindruck dort nicht entsteht (und die Basis sicher nicht präzise mein Augenabstand war).
    Beim Bild mit dem Weihnachtsmarkt im Hintergrund finde ich es dann geradezu "verwirrend", daß sich ein paar Leute bewegt haben. Aber die Lichtstimmung und die räumilche Staffelung lassen es ein gutes Bild bleiben.

    Ich würde "behutsam" mit der Theorie weitermachen ;-) bei mir hat es nach Kleinbildexperimenten zu Rolleidoscop und Sputnik geführt (2x 6x6 Stereodias).

  17. 2 Benutzer sagen "Danke", Jan Böttcher :


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