Hi, ja genau diese. Die lässt sich Folieren und dann hat man Chart UND Checkliste dabei.
In Deinem Text lese ich recht viel raus. Technisches und Gestalterisches.
Den Sinn und Unsinn etwas einzustellen zu wollen können wir aus meiner Sicht nur sinnvoll anhand von Bildbesprechungen diskutieren.
Mir ist aber klar, dass man traditionell nicht schief einstellt. Spott: Wieso schief einstellen, wenn man soviele Wasserwaagen hat. Traditionell braucht man deswegen auch den doppelten Scheimpflug nicht. Entsprechend haben einige Hersteller argumentiert, dass torkelfreie Kameras praktisch nicht relevant sind.
Ein technisches Detail: Wenn ich die Kamera nach links verschiebe und nach rechts shifte, und dabei die Vorderkante der Kamera aber parallel zum Buch belasse, reicht wieder normaler Tilt. Ich sehe dann das Buch von links, aber nicht in natürlicher Perspektive.
Apropos Einstellen nach Schön: Shift in welche Richtung auch immer kommt immer vor Tilt in welche Richtung auch immer. D.h. sobald man sich über Tilt unterhält ist Shift normal kein Thema mehr, außer beim Tilten geht der Bildkreis aus. Beim Standardtilt nach unten kann zum Beispiel ein Fall helfen, dass der Bildkreis wieder passt.
Doppelter Scheimpflug mit verdrehtem Rückteil: Wichtig ist zu verstehen, dass die Objektivstandarte schief steht wenn die Kamera schief steht. Deswegen reicht dann normaler Tilt, weil ja die Unterkante der Objektivplatine parallel zur Buchebene ist. Wie das Rückteil steht ist in der Tat wurscht. Nur damit das Bild halbwegs normal ausschaut muss ich das Rückteil zurückdrehen, die Kamera einschließlich Objektivstandarte ist nachwievor schief parallel zur Buchebene. Wenn der schiefe Scheimpflug für Dich interessant ist und es so noch nicht klar ist kann ich es gern bei Gelegenheit aufbauen.
Viele Grüße
Andreas
Nö, klar ist mir alles, also was meine eigene Arbeit an der Mattscheibe angeht.
Aber bau mal auf, ich bin gespannt :-)
Wenn man mal ein paar sinnvolle Praxisübungen gemacht hat, nachdem die Theorie in etwa sitzt- wer kennt es nicht, das öde Schachbrett als Übungsmaterial - hält sich das Pfriemeln in Grenzen.
Ich hatte noch nie eine torkelfreie Kamera, kann aber trotzdem die Schärfe schräg durchs Bild ziehen.
Wichtig ist, die Nah-und Fernpunkte scharfzustellen, dann gibts logischerweise auch eine Ebene - die Schärfeebene.
Blende öffnen weitet die scharfe Ebene zu einem Schärfekeil, dessen Verlauf wiederum davon abhängig ist, wo er beginnt.
Und genau damit :"wo er beginnt", noch mal zu meinem letzten Link/Anhang, der Schön'schen (für Linhof) Erklärung.
Herr Schön und Herr Koch (Fa. Sinar) hatten als Mathematiker tatsächlich die komplette Scheimpflugformel benutzt.
Sinar hatte viel erklärt, aber ich kenne niemanden, der genau weiß, was er eigentlich bewirkt, wenn er die Fachkamera fokussiert..
Was wiederum der Herr Merklinger vorzüglich durcherklärt hat.
Herr Schön beschreibt hier immerhin "x" und Abhängigkeiten von der Distanz "x", welche in Merklingers "Hinge Rule", welche vorwiegend den Bereich Objektivstandarte untersucht, natürlich nicht "x" heißt :-)
Wie auch immer, ich halte bisher fest:
Digicam an 4x5" geht, trotz der gegenteiligen Meinungen hier, ganz hervorragend, wie Profis im GF-Forum aufzeigten.
Und mir juckt es wieder in den Pfoten, mein Fix-Fokus/Fix-Hinge Kamera Eigenbauprojekt wieder aufleben zu lassen - für den schnellen Schuß mit der Verstellbaren.