Hi,
Herr Schön ist der Linhof Guru; er hat dort über Jahrzehnte die Fachkamera Kurse gehalten. Sein Scheimpflugrechner dürfte einer der letzten Rechenschieber sein, die bei einigen Fotografen noch im produktiven Einsatz sind. Mit den Linhof Tabellen macht man so grob das selbe, nur dass man die Tabelle mit dem richtigen Filmformat nehmen muss.
Doppelter Scheimpflug: Ich hoffe ich finde die richtigen Worte; wenn ich nicht verstanden werde, dann baue ich das Setting gerne auf und fotografiere es:
Stell dir ein Buch vor, das schräg auf einem Buchständer liegt. Wenn ich genau von vorn drauf schau, dann genügt ein einfacher Tilt.
Jetzt will ich aber das Buch von schräg von der linken Seite fotografieren. Dann kann ich keine Ebene mehr durchlegen, für die ein einfacher Tilt reicht. Wenn ich jetzt aber die ganze Kamera im Uhrzeigersinn drehe, sodass sie schief auf dem Stativ sitzt, bis die Kameraunterseite parallel zu einer Linie auf der Buchoberfläche ist, dann reicht wieder ein einfacher Tilt. Jetzt hätte ich natürlich einen schiefen Bildausschnitt. Dazu drehe ich das Kamerarückteil gegen den Uhrzeigersinn zurück, bis das Rückteil wieder gerade ist.
Klar, oder soll ich es aufbauen und fotografieren?
Das ist zumindest für mich die absolut einfachste Variante, wie ich, ohne dass mir schwindlig wird, eine schiefe Ebene ins Bild reingelegt bekomme, mit dem Trick, dass die Ebene aus Sicht der Kamera gar nicht schief ist, nur aus Sicht des Rückteils.
Viele Grüße
Andreas