Ergebnis 1 bis 10 von 11

Thema: Minolta X-700: Elektronikfehler > Ersatzteilekiste

Baum-Darstellung

  1. #3
    de Vörstand Avatar von hinnerker
    Registriert seit
    11.12.2008
    Ort
    Hamweddel
    Beiträge
    15.568
    Bilder
    81
    Danke abgeben
    3.661
    Erhielt 10.440 Danke für 3.561 Beiträge

    Standard

    Es werden letztlich Module getauscht. Solche Repairmanuals dienen letztlich nur noch dazu, vermutete Fehlerquellen in einem Modul lokalisieren zu können, um es dann zu tauschen.

    Da gerade diese Kameras in den allermeisten Fällen eher Probleme mit dem Verschluss bekommen, ist hier oft die Ursache nicht direkt in der Elektronik zu suchen, sondern da letztlich auch so komplexe Dinge, wie Zeitensteuerung, Belichtungsmessung und weitere Steuerungsvorgänge (z.B. Motordrives oder Winder - Transport - Impulse) in der Abhängigkeit vom Stand des Verschluss und deren Rückmeldung über entsprechende Schalter/Sensoren freigegeben werden..

    Daher ist es immer ratsam, sich in erster Linie mit dem Verschluss zu beschäftigen. Hängt dieser z.B. in einer ungünstigen Position, so gibt dieser den Trigger-Impuls z.B. für die Rückstellung des Spiegels, Übergang zur normalen Belichtungsmessung statt der elektronischen Zeitenbildung, Motortransport-Freigabe und andere Dinge mehr.

    Es ist auch ratsam, heraus zu finden, ob auf den Platinen Sicherungen verbaut wurden, die bei zu hohen Stromentnahmen z.B. der Verschluss-Motoren durchbrennen um eben die integrierten Schaltungen zu schützen.

    In moderneren Digitalkameras sind dort etliche zu finden. In den Analogkameras sollten diese, wenn bereits eine hohe Dichte an Elektronischen Bauteilen erkennbar ist, auch schon mit untergebracht worden sein. Selbst so alte Geräte wie die robuste Hasselblad 500 EL und ELX hatten bereits externe Sicherungen, die den Motor für den motorischen Aufzug vor zu hohen Strömen schützten.

    Bei meiner EOS 1D MK IV z.B. waren mehrere Sicherungen auf den Platinen vorhanden. Diese schützten die Verschluss-Motore und bei der Reparatur stellte sich heraus, dass eine dieser Sicherungen defekt war. Eine neu eingelötete Sicherung brannte aber direkt wieder durch, was dann in der Diagnose "Verschluss-Motor" endete und entscheidend für die dann durchgeführte Reparatur an den Verschluss-Motoren war.

    Insofern nicht gleich die Kamera zerlegen und mit "Idee, Versuch und Irrtum" daran rumschrauben, sondern sich vorsorglich mit dem Verschluss und den in der Schaltung verbauten Sicherungen vertraut machen.

    Die Repair - Manuals liefern eigentlich nur eine Blockschaltungsbeschreibung, aus der man entnehmen kann, welche Funktionsgruppen die einzelnen Elektronikkomponenten zusammenfassen und wo die Räumlich angeordnet sind.

    Von den 5 Kameras, die ich selbst mal reparierte oder mit der Hilfe von Rainer Hönle in Angriff nahm, hatte 4 Probleme mit Verschluss-Motoren.

    Hierbei waren dann 2 mit Korrosion aufgrund von Feuchtigkeit und eine mit einer gebrochenen Rückholfeder problembehaftet. Bislang hab ich noch keine Kamera mit echtem Elektronikschaden gehabt, sondern letztlich resultierten die Fehlfunktionen oder nicht vorhandenen Funktionen zu 80 % auf mechanischen Problemen, die letztlich dafür sorgten, dass auch die im Grunde langlebige Elektronik nicht mehr das tat, was sie sollte, aber ursächlich halt die Motoren des Verschluss oder sonstige festsitzende Teile in dem Bereich blockierten und damit auch die Elektronik in einen undefinierten Zustand versetzten. Dies hin bis zum scheinbaren Totalausfall der Elektronik.

    Also Obacht auf Sicherungen, die evtl. schon vorhanden sein können in der Schaltung, schauen ob die mechanischen Komponenten sauber sind und einwandfrei laufen etc..

    Sonst suchst Du Dir "einen Wolf"...

    Ein vielleicht auch wichtiger Punkt sind die in Deinem Bild sichtbaren Trimmpotentiometer auf der rechten Seite. Diese sind letztlich mit Mittenkontakten auf einer Schleiferbahn aus zumeist Kohleschicht laufende Kontaktflächen, die eben über die Jahre auch korrodieren können. Die hatte ich seinerzeit bei meiner Leica R 5 zunächst mit Kontakt 60 und KOntakt WL Sprühwäsche behandelt, nachdem die Elektronik an ihr auch nicht mitspielen wollte.

    Und nebenbei... es tauschte auch zu der Zeit als die gezeigte Minolta noch aktuell war, schon jeder Hersteller die Elektronik, weil dies grundsätzlich billiger ist, als wenn sich da irgendwer hinsetzt mit Oszilloskop, Frequenzgenerator und TLL Logiktestern.

    Frei nach der Devise .. " Wer soll das bezahlen, wer hat soviel Geld"...

    LG
    Henry
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  2. 2 Benutzer sagen "Danke", hinnerker :


Ähnliche Themen

  1. Minolta SR Objektive an Minolta XD7
    Von Scha_f im Forum Minolta
    Antworten: 6
    Letzter Beitrag: 18.09.2017, 15:05
  2. Josef Scheibel: Das Minolta-Buch I - Minolta SR-T Spiegelreflex-System
    Von ropmann im Forum Systembücher zu Kamera-Modellreihen
    Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 24.10.2012, 21:04
  3. Adaptierung des Minolta MD Anschlusses auf Minolta/Sony AF-Anschluss brauche Hilfe
    Von fotowolf61 im Forum "Café Manuell" - Hier wird geplaudert..
    Antworten: 2
    Letzter Beitrag: 04.04.2011, 23:02

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •