Liebe Altglaskollegen,
da ich oft ja auch das unperfekte in Bildern mag,
habe ich in letzter Zeit viel mit derm Ludwig Meritar 50mm f2.9 fotografiert und es einem eingehenden Test unterzogen.
Den kompletten Testbericht mit allen Schärfereihen etc. findet ihr hier auf meiner Seite:
E. Ludwig Meritar 50mm f2.9 - Nikolaus-Burgard.de
Natürlich möchte ich auch hier einiges an Bildern mit dem interessanten Cooke-Triplet zeigen
Die Firma Ernst Ludwig wurde 1924 in Weixdorf gegründet.
Sie baute vor allem einfache Objektivkonstruktionen wie z.B. das Victar.
Das bekannteste Objektiv der Firma E. Ludwig ist mit Abstand das Meritar,
das von 1951 an in 3 Fassungsvarianten produziert wurde und als das günstigste Objektiv zur EXA angeboten wurde.
Hergestellt wurde es hauptsächlich mit Exakta-Bajonett, es gab es aber auch mit M42-Schraubgewinde.
Das hier vorgestellte Objektiv gehört zur letzten Bauform, ich nenne es immer die "Raumpatrouille Orion"-Version wegen der an Science Fiction-Serien der 1960er-Jahre erinnernden Optik - auch wenn das natürlich nicht ganz passt, denn Dresden lag ja bekanntlich in der DDR, während die Fernsehserie aus der BRD stammte.
Beim Meritar handelt es sich um eine klassische Cooke-Triplet-Konstruktion,
die einfachste Möglichkeit ein Objektiv "komplett" auszukorrigieren.
Einige technische Daten:
- Länge: 41mm
- Gewicht: 125g
- Optisches System: 3 Linsen in 3 Gruppen
- Blende: von f2.9 bis f16 mit Clicks in halben Blendenstufen, 5 Blendenlamellen
- Naheinstellgrenze: 70cm
- Frontgewindedurchmesser: 35,5mm
- Erscheinungsjahr: 1951 (gebaut bis ca. 1970)
Und so sieht das gute Stück aus:
Adaptieren kann man das Objektiv auf verschiedenen Wegen.
Der einfachste Weg ist ein Adapter Exakta auf Sony E-Mount.
Eine weitere Möglichkeit ist der in den folgenden Bildern gezeigte Weg:
Adapter Exakta auf EOS und dann ein EOS-Helicoid-Adapter auf Sony E-Mount.
Diese Variante bietet den Vorteil einer erweiterten Nahbereichsfokussierung.
Je nach Exakta auf EOS-Adapter kann es aber sein, dass man unendlich bei Offenblende nicht ganz erreicht - bei meiner Kombination passt aber alles.
Alle "meine" Bilder dieses Tests sind mit der Sony Alpha 7III im raw-Format entstanden und dann in Lightroom angepasst worden.
Die jeweiligen Bildunterschriften zeigen euch genau, mit welcher Kamera die Bilder entstanden sind.
Ich benutze das Objektiv adaptiert an die Sony Alpha 7III und 7RIII.
Für die Bilder dieses Tests war das Objektiv meist mit der Sony Alpha 7III unterwegs,
hier habe ich jedoch die Sony Alpha 7RIII gemeinsam mit dem Objektiv "in den Showroom gestellt":
Die Fassung des Meritar ist komplett aus Aluminium hergestellt.
Es ist sehr leicht und wirkt, dem ursprünglichen Preisschild entsprechend, etwas nachlässig verarbeitet.
Die beiden Einstellringe für die Fokussierung und die stufenlose Blende sind ähnlich strukturiert.
Da sie aber am Gehäuseanfang und -ende liegen, verwechselt man sie trotzdem nicht leicht.