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Thema: Projektüberlegung: Braucht es ein Buch zum Thema „Fotogerätereparatur“?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Spitzenkommentierer
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    Was mich betrifft, ich möchte mit einem Buch nichts verdienen. Das bringt mir viel zu viele Pflichten und davon hatte ich sehr lange Zeit zu viele ;-)

    Es ist richtig, im Web gibt es zu allem Information, von sehr gut bis skurril, aber um das beurteilen zu können, muss man ja schon etwas zum Thema wissen.

    Und da kann ein Buch (wie immer es auch präsentiert wird, auf Papier, online als Blog, PDF etc.) seine Stärken ausspielen.

    Insbesondere die zusammenhängende und möglichst stringente Vermittlung von strukturierter Information. So aufbereitet, dass es die angepeilte Leserschaft bestmöglich unterstützt. Optimal dann, wenn ein Thema derart verständlich, knapp und doch komplett vermittelt wird, dass der Leser (alle wissen, dass damit alle Leser gemeint sind ;-) sinnvoll seine Zeit damit verbracht und sein Wissen erweitert hat.

    Das kann dann natürlich mit einem Video unterstützt werden, aber das hat andere Aufgaben.

    Optische Vermittlung von Bewegungssequenzen, zB beim Demontieren einer Kamera, Durchführen bspw. durch eine Schaltung mit erläuterndem Kommentar oder Abschätzen des Aufwandes und ob die eigenen Fähigkeiten zum Nachmachen bereits vorhanden sind.

    Ich hab mir das, was ich zum Reparieren weiß, zuerst aus den verfügbaren Büchern geholt. Das war abstrakt, ging mir nicht in die Finger, ich wusste nicht, wie ich was machen sollte, ohne das Gerät in Arbeit zu beschädigen. Ich hatte die Sache vielleicht soweit verstanden aber war noch lange kein Handwerker.

    Da halfen dann Videos und natürlich das Dilettieren mit Stücken zum Reparieren.

    Es kam dann Routine und die muss natürlich erhalten werden, um alles nicht wieder zu verlernen.

    Training braucht jede Fertigkeit, damit sie bleibt.

    Aber gerade für den Start muss der Interessent abgeholt und begleitet werden.

    Hoffentlich durch ein Buch (Blog …), das besser unterstützt, als ich unterstützt wurde
    Gruß,

    Andreas

  2. 2 Benutzer sagen "Danke", Ando :


  3. #2
    Spitzenkommentierer
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    Ich denke "richtig" wäre ein Praktikum mit Grundlagen-"Vorlesungen", Unterlagen (zum Selbststudium und als Erinnerung) dann Einweisung (vormachen) und dann selbst Ausführung an Übungsstücken.

    Heutzutage im Zeitalter des Homeschoolings evtl. als "Wiki" und mit Videos.

    Der "normale" Konsument dürfte aber immer ein Video erwarten, wo ihm jemand zeigt, wie man mit einem "einfachen Trick" die für 50,-€ gekaufte Minilux (weil mit Error) oder Hasselblad oder Rolleiflex 2,8F Xenotar White Face wieder "besser wie neu" macht ("Du mußt nur hier WD40 reinsprühen!"). Also irgendwie am liebsten eine Abkürzung gegenüber der Luftlinie. Oder wenigstens ein Kompendium der Standardfehler und die kinderleichte Behebung und eine billige Quelle für Ersatzteile. Die anderen Konsumenten gucken einfach so, weil es Spaß bringt, anderen bei der Arbeit zuzgucken.

  4. 2 Benutzer sagen "Danke", Jan Böttcher :


  5. #3
    Spitzenkommentierer Avatar von waldbeutler
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    Hallo Jan!
    Zitat Zitat von Jan Böttcher Beitrag anzeigen
    Der "normale" Konsument dürfte aber immer ein Video erwarten, wo ihm jemand zeigt, wie man mit einem "einfachen Trick" die für 50,-€ gekaufte Minilux (weil mit Error) oder Hasselblad oder Rolleiflex 2,8F Xenotar White Face wieder "besser wie neu" macht ("Du mußt nur hier WD40 reinsprühen!"). Also irgendwie am liebsten eine Abkürzung gegenüber der Luftlinie.
    Leider hast du zumindest nach meinen Erfahrungen mit manchen (sehr wenigen!) Kunden da recht.
    Es scheint das Bestreben, "alles für lau oder wenigstens zum Schnäppchenpreis" bekommen zu können, nicht nur beim eBay- und Kleinanzeigen- sowie beim Flohmarkt-Besucher zwecks Erwerb eines Gerätes vorzuliegen, sondern auch bei der (meistens nach dem Erwerb erforderlichen) Reparatur.
    Die inzwischen vermehrt sich installierenden "Repair-Cafes" tun ein Übriges dazu, indem sie Reparaturen an Geräten, welche andernfalls vom Kunden "entsorgt" (was für ein Euphemismus!) würden, kostenlos anbieten...
    Gruß, Michael

  6. #4
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Zitat Zitat von waldbeutler Beitrag anzeigen
    Hallo Jan!

    ...
    Es scheint das Bestreben, "alles für lau oder wenigstens zum Schnäppchenpreis" bekommen zu können, nicht nur beim eBay- und Kleinanzeigen- sowie beim Flohmarkt-Besucher zwecks Erwerb eines Gerätes vorzuliegen, sondern auch bei der (meistens nach dem Erwerb erforderlichen) Reparatur.
    Die inzwischen vermehrt sich installierenden "Repair-Cafes" tun ein Übriges dazu, indem sie Reparaturen an Geräten, welche andernfalls vom Kunden "entsorgt" (was für ein Euphemismus!) würden, kostenlos anbieten...
    Die Repair - Cafes bieten sicherlich keine Reparaturen mit nicht mehr zu beschaffenden Kamera-Ersatzteilen an. Die beschränken sich in der Regel auf Haushaltsgeräte, wo eine schnelle Abhilfe bei einem durchgebrannten Ein-Aus-Schalter, einem Netzgeräte - Anschluss oder irgendwelchen abgerutschten Kabelschuhen im Inneren an der Heizelektrode oder andere, leicht zu behebende Defekte auftreten. Hauptwerkzeug ist in der Regel ein Satz unterschiedlicher Schraubendreher, ein Multimeter und der beherzte Griff in die Innereien.

    Im Grunde ist jede Gerätegattung durch eine generationenabhängige Schaltungsauslegung der Bauteile und den verschiedensten Auslegungen in Sachen Steuerungselektronik z.B bei Waschmaschinen gekennzeichnet. Reparaturversuche in solchen Repair - Cafes stellen letztlich keine Mitbewerber am Markt dar und man muss schon unterscheiden, ob es wirklich eine "Geiz-ist-Geil"-Mentalität ist, oder ob es sich bei dem Personenkreis schlicht um Menschen handelt, die wenig Geld zur Verfügung haben.

    Ansonsten könnte man auch sagen, Sozialkaufhäuser sind "GEiz ist Geil" - Treffpunkte, die Möbelhäusern das sprichwörtliche "Wasser abgraben", was beileibe nicht der Fall ist, sondern lediglich eine Zweitverwertung von Gegenständen, von denen sich die Erstbesitzer aus verschiedensten Gründen trennen wollen.

    Genauso gut könnte man überlegen, Bücher mit dem Titel "Wie helfe ich mir selbst" (Autobereich, mit dem Vorteil, modellspezifisch zu sein), "Waschmaschinen für Dummies" oder Objektivreparatur für Dummies" zu schreiben und würde nie auch nur im Ansatz den objektivabhängigen Notwendigkeiten gerecht werden. Sich darauf zu beschränken, jemandem zu erklären, wie Objektive aufgebaut sind, würde schon daran scheitern aufgrund der Vielzahl von unterschiedlichen mechanischen Realisationen und ein völlig unzureichendes Bild vermitteln, mal Innenfokussierung, mal ein dreizügiger Helicoid, mal eine Anschlagsbegrenzung in simpel Ausführung wie bei Minolta mit Klebeband, mal eine justierbare Metallzunge bei Canon FD, Kugelgelagert oder mit viertelstreben etc..

    Schon die Behandlung und Demontage z.B. bei Icarex oder anderen QBM Anschlüssen würde erhebliche Probleme aufwerfen, wenn die falschen Schrauben bewegt werden. Und auf die jeweiligen Besonderheiten einzugehen, kann ein wie auch immer geartetes Buch einfach nicht leisten. Darüber hinaus würde noch die Gefahr bestehen, das der Leser sich nach der Lektüre Dinge zutraut, die garantiert dann darin enden, die Einzelteile wieder in einen großen Beutel zu geben, diese zu entsorgen oder die Arbeit doch einem darauf spezialisierten Fachbetrieb ausführen zu lassen.

    Damit wäre nichts gewonnen. Auch eine grundlegende Auflistung von Werkzeugen und Hilfsmitteln zur Objektivzerlegung, macht aus einem "reparaturwilligen User" noch keinen Garant für eine perfekte Reparatur.

    Es ist letztlich wie bei Allem: Wer vor dem Feuerwehrgeräte Haus beim "Dorf-Bums" zwei Boxen auf einen Hochständer befestigen kann und dem CD Player und einem Mikrofon Töne entlocken kann, ist noch lange kein Veranstaltungstechniker oder Tontechniker, weil einfach die technischen Hintergründe fehlen. Es sind Dinge, die man durch simples Zusammenstöpseln oder "malen nach Zahlen" zusammenbringt, keinesfalls aber Dinge, für die man tiefere Kenntnisse braucht.

    Ähnlich ist es bei der Kameratechnik: Wenn Bücher, dann müssten sie auf so viele Aspekte, Besonderheiten und Ausnahmen eingehen, dass es sowohl für den Schreiber als auch für den Leser eine völlige Überforderung darstellen würde. Erst der direkte Umgang und das sammeln von Erfahrungen, einschließlich der Niederschläge bringt einen "Selbstreparatur-Willigen" dazu, sich den unterschiedlichsten Problemstellungen mit kreativen Ideen zu nähern. Nehme ich nur mal die Canon FD Objektive der Breechlock und nFD Serien, so stehen viele Erstbenutzer, die diese Objektive niemals an einer Analogkamera in Aktion sahen, vor dem Problem überhaupt die Blende sehen zu können, schlicht weil sie nicht wissen, dass es einen Offenblendmechanismus gibt, der die Blende erst nach dem Ansetzen an eine Kamera oder einen Adapter freigibt. Sich mit diesen Dingen zu beschäftigen ist nur mit entsprechender Eigeninitiative und der Entwicklung einer Vorstellung darüber, was sich die "Altväter" bei der Schaffung gedacht haben, und damit sich auch mit den historischen Hintergründen der verschiedenen Kamera-Generationen zu beschäftigen oder - wie hier in diesem Forum - nachzufragen. So könnte ich hunderte von Beispielen geben, auf die in einem Buch eingegangen werden müsste und trotzdem nicht des "Pudels-Kern" getroffen wird. Dies gelingtaus meiner Sicht mit Sicherheit nur, wenn kameraspezifisch für jede Kamera ein eigenes Repairbuch geschrieben würde.

    Das sehe ich aber nicht als machbar an, sondern es wird sich auf das Schreiben von Berichten in einem Forum für die Nachwelt beschränken müssen und darum, so ein Forum dauerhaft für die nachwachsenden Interessenten als Fundus für diese Vielzahl an Infos am Netz zu halten. Nur so kann auf die Spezialitäten, wie z.B. die Reparatur von Hasselblad Magazinen, Kameras der verschiedenen Hersteller etc. eingegangen werden. Die Bebilderung und die Herausstellung von Unterschieden ein und desselben Objektivtyps kommt auch eine große Bedeutung zu, denn wie es so schön heißt "Änderungen vorbehalten", was manchmal ganz erheblich sein kann bei Reparaturversuchen.
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  7. Folgender Benutzer sagt "Danke", hinnerker :


  8. #5
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    Ein Buch wäre ja "linear", wenn auch in Kapitel aufgeteilt. In der Realität hat man aber eher eine mehrdimensionale Matrix.

    Grundlagen des Handwerks
    - Materialkunde (Messing, Stahl, Kunststoffe, Leder, Holz, ...)
    - Konstruktion (Hebel, Federn, Schrauben, Klebstoffe, ...)
    - Handwerkstechniken (feilen, bohren, drehen, fräsen, nieten, löten, schweißen, kleben, ... oder erstmal "putzen")
    - Elektrik (Blitzkontakt, simple Fernsteuerung, simpler Motor ...) und Elektronik (Belichtungsmesser (Selen, CdS, Photodiode), Ablaufsteuerung (hybrid, digital, ...) Autofokus, ...)
    - Werkzeuge (Kollimator, Verschlußtester, Drehbank, Dremel, ...)

    und dann Kameragrundlagen
    - Optik
    - Film und Platte
    - Kameragehäuse (Verschluß, Transport, Sucher (E-Messer), ...
    - Box
    - Falter
    - Tubuskamera

    und dann Hersteller-Spezifika
    - Agfa
    - Balda
    - Canon (Asbach, FD, EF, "neumodisch", Kompakte)
    - Dacora
    - Edixa / Exakta
    - Fuji
    ...
    - Yashica (TLR, M42, "Contax"-Geschwister, Kompakte)
    - Zenza

    dazu dann
    - Ersatzteilversorgung (Beschaffungsquellen, Schlachtung, Trick 17, Neubau, ...)


    Ohne Grundlagen geht es nicht, aber wenn ich mir (als Laie/Einsteiger) eine defekte Rollei 35 angelacht habe, dann will ich nicht erst schweißen und fräsen lernen (das ganze Buch lesen), wenn ich nur den Tip brauche, wie ich die Oberkappe abbekomme, die an der Achse des Rückspulumschalters "hängt". Ich merke dann später, daß es doch besser wäre, punktschweißen zu können um den Beli wiederzubeleben (mach es dann aber mit Lötwasser und Lötkolben und einem improvisierten Kontaktblech). Im anderen Fall ist es dann wirklich nur Clean-Lube-Adjust ohne neue Teile und 1000 Tricks (die Hoffnung stirbt zuletzt).

  9. #6
    Spitzenkommentierer
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    Wer haftet im Repair Café eigentlich für die fachgerechte = elektrisch sichere Durchführung von Reparaturen?

    Braucht es für die Mitarbeit dort Befähigungsnachweise?

    Immerhin werden auch Geräte für Netzspannung bearbeitet und deren Gefahrenpotential ist bekannt.

    Oder trägt man als „Reparaturwerber“ seine Sachen auf eigene Gefahr ins Café?

    Es ist ja nicht ausgeschlossen, dass durch eine fehlerhafte Reparatur ein Gerät Schaden verursacht an Mensch und/oder Material. ZB ein Folgebrand nach Kurzschluss.

    Ich stelle mir das rechtlich spannend vor.

    Vermutlich gibt es entsprechend ausgelegte AGB, aber dennoch.
    Gruß,

    Andreas

  10. #7
    Spitzenkommentierer Avatar von wolfhansen
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    Gruß
    Wolfgang

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