Ich glaube, es gibt schon eine Zielgruppe für Reparaturanleitungen für Filmkameras und Objektive. Und ich glaube diese Zielgruppe wächst aktuell. Wie groß die Zielgruppe ist oder in der Zukunft sein wird ist schwer zu sagen. Aber in der letzten Zeit treffe ich gefühlt viel mehr Passanten mit einer analogen Filmkamera in der Stadt oder im Urlaub. Vielleicht achte ich auf die Kamera, die um den Hals hängt, mehr als früher. Vor ein Paar Jahren habe ich jedoch keine Urlauber gesehen, die mit einer "point-&-shoot" Bilder machen. Das würde mir auch früher auffallen. Die Analog-Fotografen, die ich treffe, sind fast immer ziemlich jung (ich denke die meisten so zwischen 20 und 30). Bei dieser Altersgruppe ist auch die Philosophie "reparieren statt kaufen" sehr populär. Das gilt einfach als cool irgendwas altes funktionierendes zu besitzen und zu nutzen. Dazu kommt es, dass die alten Kameras sehr cool aussehen und auffallen. Wenn ich mit einer Analogen um den Hals unterwegs bin, wird die Kamera oft förmlich angestarrt.
Ein weiterer Indikator für meine Vermutung: es gibt Nachfrage nach Filmmaterial. Ich war letztes Jahr im Sommer beruflich in Berlin unterwegs und wollte nach Feierabend bei Fotoimpex ein Paar Filme kaufen. Die Ende der Schlange war draußen auf der Straße, so das ich bedenken hatte, ob ich noch vor dem Ladenschluss dran komme. Einige Filme waren bereits ausverkauft. Der Verkäufer musste Alternativen vorschlagen oder auf die nächste Woche vertrösten. Auch der Altersdurchschnitt der Schlangensteher war definitiv viel junger als ich (bin aktuell 45).
Was das Format des Buches angeht bin ich jedoch skeptisch, das ein PDF-Gesamtwerk so zielführend ist. Ich denke nicht, dass die Zielgruppe sich die Mühe machen wird, ein Buch durchzulesen. Ein Format wie Blog oder Vlog wäre da zielführender. Kleine Häppchen fokussiert auf die Lösung eines ganz bestimmten Problems.
Das alles ist nur meine persönliche Meinung, die auf Beobachtungen und Bachgefühl basieren. Also ich kann auch total falsch liegen
VG
Han



Zitieren