Im Grunde gilt:
Jeder nach seiner Fason.
Zwei linke Hände... ab in die Reparatur
Linke und rechte Hand zwar am rechten Fleck, aber fehlendes Werkzeug und Zutrauen... ab in die Reparatur
Angst vor einer Verschlimmbesserung oder einem Totalverlust... ab in die Reparatur
Das alles richtet sich letztlich auch nach dem Geldbeutel. War das Objektiv günstig und stellt keinen finanziellen VErlust dar, ist der Weg zum "Selbststudium" eröffnet.
Das bedeutet, man muss schon abwägen, ob das Objektiv günstig genug war, einen Totalverlust zu verschmerzen. Ist im Grunde wie mit Zocken an der Börse.
Sollte man auch nur tun, wenn das eingesetzte Geld als "Spielgeld" betrachtet wird und ein Totalverlust nicht jahrelanges Hungern für die Familie bedeutet...
Natürlich gibt es immer mal "juckende Finger", wenn einem ein "Schnäppchen" über den Weg läuft... das erfordert dann eventuell zusätzliche Investitionen, damit es wirklich zum Schnapper wird und da ist dann meiste ohnehin die Werkstatt gefragt.
Schönes Beispiel dafür war bei mir mein zweites CZJ Biotar 1.5/75mm, dass ein Typ aus dem MfLenses Forum jahrelang bei sich in der Schublade liegen hatte, weil er vorhatte, aus zwei Objektiven ein perfektes zu machen. Leider bekam er es - total zerlegt - nicht wieder zusammen, weil der Schneckengang sich nicht einfädeln lassen wollte. Er selbst hatte angeboten, das zerlegte Biotar gegen ein Porst 1.2/55mm zu tauschen. Das Teil wiederum hatte ich seinerzeit für 37 Euro auf Ebay geschossen und instandgesetzt. Also ein perfekter Deal.
Kaum war das Objekt hier angekommen, konnte ich den Schneckengang im ersten Anlauf einfädeln und hielt nun ein zweites Exemplar in Händen, das einwandfrei funktionierte auch bezüglich der U-Einstellungen. Musste lediglich noch nach einer Begrenzungs-Siftschraube Ausschau halten, die ich aus einem anderen Exa Objektiv herausschrauben konnte, dass im Fundus herumlag.
Hab nie verstanden, womit der Mensch Probleme hatte mit dem Objektiv. Erst als ich das Objektiv zu einer Neufettung der Gewinde zu Olbrich gab, meldete sich Olbrich, dass auch die nach der Neufettung die Gewinde nicht wieder zusammenbringen konnten und deshalb angeblich das Gewinde nachgeschnitten werden musste. Nach einigen Wochen war das Objektiv dann wieder zurück.
Aber so kann es gehen. Man kommt günstig zu einem "tollen Objektiv", muss abwägen, was man selbst machen kann und ab wann man selbst Leistungen in Anspruch nehmen muss.
LG
Henry