Auf der Suche nach der Ursache des lahmen Blendenlaufes schraubte ich mich auf der Rückseite vorwärts, auch, um zu den Blendenlamellen zu kommen.
Das ging zu Beginn wie gewohnt und ohne Probleme:
Nach dem Abschrauben eines Halteringes (auf dem oberen Bild das zweite Elemente von rechts) sah ich diese Lage:
Sechs Kugeln mit bogenförmigen Abstandhaltern, frei in einer Rinne eines Ringes aufgelegt, der um die Blendenöffnung läuft.
Beim Untersuchen fielen eine Kugel und zwei der Bögen in den Tubus. Die Kugel konnte ich mit dem magnetisierten Schraubendreher bergen, die beiden Bögen mit Klebeband an der Pinzette, da sie nicht magnetisch sind und die Pinzette in der Enge nicht öffnen konnte.
Ich schraubte den Haltering wieder auf und beobachtete, dass sein Andruck die Lebendigkeit der Blendenlamellen steuerte.
Zu fest angezogen - träge bis Stopp; zu leicht angezogen - die Blende schnappt wie gewünscht aber der Haltering blieb lose.
Dann fielen wieder Teile des Ensembles in den Tubus, und als ich das Objektiv kippte, regnete es Kugeln und Bögen
Der Ring um die Blende war tatsächlich auf zwei übereinander liegenden Ebenen auf diese Art gelagert.
Hier ist er auf dem Foto zu sehen:
Wie das einst montiert wurde, ich habe keine Ahnung.
Da ich die Kupplung dieses Ringes an den Blendenmechanismus nicht vorher gecheckt hatte und zum Einlegen der Kugeln und Bögen keine Pinzette habe, die dafür schmal genug ist, streckte ich die Schraubendreher:
Dieses Gefecht hatte ich klar verloren
Fazit
- Was einfach aussieht, kann schnell zum Geschicklichkeitsspiel mit Überraschungseffekt werden.
- Die Blendenlamellen waren jedenfalls nicht verölt.
- Das Problem lag vielmehr um diese Doppellagerung.
- Vielleicht hätte leichtes Öl hier geholfen, aber ich denke, Reinigung der Lagerungen wäre das richtige gewesen. Aber das hätte ich nicht montieren können.
- Sehr schade, ein ansonsten schönes Objektiv. Aber es war bereits defekt - als Trost … Dennoch :-(