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Thema: Canon T90: Defektes Display getauscht

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Spitzenkommentierer
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    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    Jetzt bin ich mit meiner (Ent)Lötarbeit soweit zufrieden, da die T90 wieder funktioniert.

    Aber glücklich bin ich damit nicht, weil es viel Stress für Lötpads und Kontakte brachte.

    Was braucht es denn, um das sanfter zu machen? Equipment für das Löten von SMD?
    Hm, Heißluft lässt sich wohl nicht so dosieren wie Hitze über eine Lötspitze. Damit würde ich wohl die flexible Platine samt Träger aus Kunststoff einschmelzen.

    Ich denke, die Lötspitze ist hier richtig.

    Die Lötstellen neu sehen auch deshalb etwas bucklig aus, da die Kontakte darunter durch das Ablöten schon mitgenommen waren. Aber es gelang, alles zu verbinden.

    Das Ablöten der flexiblen Platine von der Platine unter dem Display war eine zum Teil mühsame Angelegenheit.

    Das Lot über den Kontakten ließ sich mit der Entlötlitze absaugen. Aber darunter war auch noch Lot. Vielleicht hätte ich Pad für Pad abheben sollen, aber es ging mit vorsichtigem Abziehen auch.

    Löten in diesem Umfeld macht nicht so richtig Spaß ;-)
    Gruß,

    Andreas

  2. #2
    Spitzenkommentierer Avatar von waldbeutler
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    Hallo Andreas!
    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    Heißluft lässt sich wohl nicht so dosieren wie Hitze über eine Lötspitze. Damit würde ich wohl die flexible Platine samt Träger aus Kunststoff einschmelzen.
    Die Flexplatine hält sehr hohe Temperaturen aus, das Kunststoff-Gehäuse aber nicht.
    Schlimmer ist der Versuch, einen SMD-mounted Chip (z.B. einen Mikroprozessor mit über 50 Füßchen) durch 300 °C Heißluft wieder anzulöten, wenn die Füßchen einer Nachlötung zu bedürfen scheinen - ich habe mir damit den Mikroprozessor der Ditigalanzeige meines 19 Jahre alten Mitsubishi Colt, der vorher nur Startprobleme hatte, endgültig geschrottet...
    Um Lötverbindungen zwischen Flexplatinen und Lötpunkten auf harten Leiterplatten zu trennen, ist es viel einfacher (und schonender), wenn man jede der Lötverbindungen einzeln mit dem Lötkolben erhitzt und dabei mit einer Stecknadel zwischen den abzulösenden Flexkabel-Kontakt und den Lötpunkt auf der harten Leiterplatte geht.
    Gruß, Michael

  3. Folgender Benutzer sagt "Danke", waldbeutler :


  4. #3
    Hardcore-Poster Avatar von Optikus64
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    Moin,

    ja, Heißluft in Verbindung mit einer feinen Pinzette hilft bei passiven Bauelementen, vielfüßige Sachen mit SMD-Lötspitze (also ultrafein), Litze und Stecknadel, der Lötkolben muß heiß genug werden, 450°C oder sowas, damit er den Lötpunkt blitzschnell aufschmilzt, die Lötpads vertragen das besser als langsames rumgebrate. Es braucht Übung und Geschick dafür und geht auch nur bis zu einem gewissen Integrationsgrad, irgendwann werden die Beinchen so fein dass es schwierig wird. Bei den IC's, bei denen man nur das Gehäuse sieht weil die Lötpads darunter sind ist es natürlich ganz schwierig, da hilft nur Wärme und das Wiederauflöten des Ersatzteils wird noch schwieriger, da erst der Lötkleber aufgebracht werden muss und dann das Bauteil auch noch passgenau aufgesetzt werden sollte...

    CS
    Jörg

  5. 2 Benutzer sagen "Danke", Optikus64 :


  6. #4
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    Die Toshiba-IC, die auf den Fotos zu sehen sind - also Tausendfüßler - würde ich nicht angehen, das ist mir bereits zu fein.

    Aber wer weiß, was mir noch einfällt

    Abgesehen davon hätte ich gar keine Möglichkeit, die integrierte Elektronik in der T90 zu überprüfen. Grad einmal die Spannungsversorgung, aber dann ist schon Ebbe.

    Im Repair Manual gibt es auch keine weiteren Infos zur Schaltung.
    Gruß,

    Andreas

  7. #5
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    Als Löter kann man sich immer verbessern, aber ich denke, Funktion geht vor Form.

    Wichtig ist, dass die Lötstelle hält.

    Ob sie jetzt formvollendet ist, ist eigentlich nebensächlich, ich bin froh, wenn es unter den manchmal angetroffenen widrigen Verhältnissen (beschädigte Pads, wenig Platz, unwillige Kabel etc.) überhaupt klappt.

    Dass eine gute Lötstelle immer auch eine schöne Lötstelle ist, weiß ich.

    Aber es reicht auch halbschön, damit es wieder läuft - sicher auch noch in den nächsten vielen Jahren ;-)
    Gruß,

    Andreas

  8. Folgender Benutzer sagt "Danke", Ando :


  9. #6
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    Das fehlerhafte Display schaue ich mir noch an.

    Es sitzt auf einer Platine und ist als Einheit verbaut.

    Vielleicht lassen sich Rückschlüsse auf den Fehler ziehen.

    Ich vermute auf der Platine mindestens einen Chip, der das LCD ansteuert.

    Im Repair Manual ist der Aufbau beschrieben.
    Gruß,

    Andreas

  10. #7
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    Standard Canon T90: defektes Display untersucht

    Ich habe mir heute das defekte Display, das ich in der T90 gegen ein funktionierendes getauscht hatte, im Detail angesehen.

    Eventuell hätte sich ein Anhaltspunkt für die Fehlanzeige feststellen lassen.

    Dass sich der Fehler in der Displayeinheit und nicht in einem anderen Bereich der Kameraelektronik befinden musste, zeigte der erfolgreiche Tausch der Einheit.


    Name:  Disp_2.jpg
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    Die Bestandteile der mit Klammern und elastischem Kleber/Gummi befestigten Einheit.


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    Name:  Disp_4.jpg
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    Das LCD ist über eine Platine mit IC gesetzt.

    Der Bereich um den IC sieht fehlerfrei aus. Von der Unterseite löste ich beim Austausch der Displayeinheit den Anschluss zur flexiblen Leiterplatine ab, daher die Entlötspuren.


    Name:  Disp_7.jpg
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    Name:  Disp_5.jpg
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    Das Display das über zwei Leitgummistreifen mit der Platine verbunden ist.

    Auch hier kann ich unter der Lupe nichts Auffälliges entdecken.


    Fazit

    Zwei Komponenten kommen für die Fehlfunktion in Betracht:

    1. der IC
    2. die Leitgummistreifen


    Der IC könnte nur gegen einen aus einer aufgegebenen T90 getauscht werden. Sehr heikle Lötarbeit, da viele kleine Pins.

    Die Leitgummistreifen könnten mit Isoprophylalkohol gereinigt werden.

    Anschließend Montage der Einheit, Einbauen in die T90 und Test.

    Ich denke, es ist einfacher, die komplette Einheit zu tauschen.
    Gruß,

    Andreas

  11. #8
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    Zitat Zitat von Optikus64 Beitrag anzeigen
    Moin,

    ja, Heißluft in Verbindung mit einer feinen Pinzette hilft …
    Das trifft sich gut, denn unlängst habe ich aufgerüstet:

    „Steinel Heißluftgebläse HL 2020 E“

    https://www.steinel.de/index.php?cl=...18f5fbb039b0ea


    Dazu ein Set mit Aufsätzen zur Steuerung des Heißluftstromes.

    Beschafft habe ich das Geschütz zum Trocknen gewaschener Gehäuseteile. Und es lassen sich mit eigener Düse Schrumpfschläuche wunderbar anbringen.

    Damit könnte ich auch zur Kamera gehen …

    Und vielleicht muss ich ja auch einmal Kunststoff verformen oder schweißen.
    Gruß,

    Andreas

  12. #9
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    Ultraschallreiniger habe ich auch überlegt, als Alternative zu Durgol und Spülmittel.

    Aber das würde sich nur bei entsprechendem Durchsatz lohnen, den ich nicht habe.

    Das Gerät muss befüllt werden und steht dann herum.
    Gruß,

    Andreas

  13. #10
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    Wir haben uns mal so einen Ultraschallreiniger (wohl bei Tschibo) gekauft, hauptsächlich für die Brillen im Hause. Wasser rein, einen Tropfen Spülmittel, Knopf drücken, warten bis das Gerät abschaltet. Sachen entnehmen, abtrocknen. Gerät entleeren und trocknen. In OVP packen und im Keller verstauen.
    Kein grosses Ding, aber es macht die Sachen sauber.

    Ich habe es dann viel beim Restaurieren einiger Gitarren verwendet. Dort wurde alles demontiert, die Hardware (sofern es passte) im Ultraschallreiniger behandelt, der Rest eben mit Lappen etc. Elektrik gefixt, wo nötig, zusammengebaut, neue Saiten. Wunderbar.

    Im Bereich der Kameras habe ich es noch nicht verwendet, dort reichte mir i.d.R. ein Lappen und auf Demontage kann ich bei einer Kamera verzichten.

  14. Folgender Benutzer sagt "Danke", Bessamatic :


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