Hier habe ich eine Darstellung des Focal Plane Shutter gefunden, die auch das Einstellen der Verschlussspannung erklärt:
http://www.pentax-manuals.com/manual...20shutters.pdf
Gruß,
Andreas
Je Rollo sollte es eine Feder geben ;-)
Die Zeiten "an sich" selbst werden nicht beeinflußt, nur die Zeit "über das Fenster". Bei alten Tuch-Schlitzverschlüssen hat man gerne mal "Capping", da erhöhen die Laien dann gern die Spannung der Feder, die Profis machen auch mal sauber und gucken sich die Lager an.
Die XG-M bekam ja unlängst vier neue Elkos.
Alles wieder in Betrieb, nur der zweite Verschlussvorhang machte das Bildfenster nicht ganz zu, was natürlich nicht gut ist für einen gerade belichteten Film.
Ausgerüstet mit den Hinweisen der Kollegen hier, der Beratung eines Freundes, etwas Lektüre und einem Video von Fix Old Cameras auf YouTube, wollte ich sehen, ob ich den Verschluss zum vollständigen Schließen bringen kann.
Die Bodenplatte ist schnell ab, die Platte über einem Teil der Bodenmechanik möchte abgeschraubt und die Kontakte vom Batteriefach (das sie trägt) zur Platine abgelötet werden.
Das war keine allzuschwere Übung.
Um den Verschluss bei der Arbeit beobachten zu können sowie das Geschehen im Kameraboden beim Aufziehen und Auslösen, lötete ich das Batteriefach provisorisch an die Platine:
Nun konnte ich mich auf die Suche nach den beiden kleinen Rädern machen, die für die Einstellung der Verschlussrollo-Spannung zuständig sind.
Hier sind sie schon:
Die beiden rasten in je eine Sperrklinke ein und erhöhen bei Drehen gegen den Uhrzeigersinn die Rollospannungen. Löst man die Sperrklinken mit einem kleinen Schraubenzieher, drehen die Räder von selbst in die Gegenrichtung.
Ich spielte damit längere Zeit, um Mechanismus und Wirkung zu verstehen.
Damit ließ sich aber das Problem nicht lösen.
Auf der rechten Seite der Kamera sitzt im Boden die Kupplungsplatte für den Winder.
Abgeschraubt zeigt sich ein Zahnrad mit einer Stellschraube, das in ein anderes Rad greift.
Drehen an der Schraube bewirkt einen exzentrischen Effekt. Damit lässt sich der Abstand zum benachbarten Rad minimal korrigieren.
Hier der Bereich mit noch aufgesetzter Kupplungsplatte:
Versuche mit verschiedenen Einstellungen der drei Räder folgten.
Um die elektronisch gesteuerten Verschlusszeiten korrekt bilden zu können, klemmte ich ein Kabel an die Platte mit dem Batteriefach und verband das andere Ende mit dem Metallchassis, das die Masse der Schaltung bildet. Andernfalls gibt es im Schaltkreis keinen Rückleiter und seltsame Dinge passieren ;-)
Und tatsächlich, es gelang mir nach längerer Zeit, das zweite Verschlussrollo zum vollständigen Schließen zu bewegen.
Das erste Rollo lugte nach dem Auslösen für die Dauer des geöffneten Verschlusses jedoch in das Bildfenster. Das war bei Stellung „B“ am Verschlusszeitenknopf gut zu beobachten.
Experimente mit verschiedenen Kombinationen der Rollospannungen behoben auch dieses Problem.
Alles getan.
Jetzt haben wir beide endlich wieder Ruhe voreinander ;-)
Fazit:
Offenkundig lässt sich alles lösen, wenn man nur lange genug um das Problem kreisst.
Da ich müde war, verlor ich stellenweise den Respekt vor der Kamera und schon waren an den beiden Messingrädern für die Rollospannungen Kratzer vom abrutschenden Schraubendreher.
Da die Kamera aber jetzt funktioniert, möchte ich mir das vergeben.
Ich mach jetzt ein paar Tage Reparatururlaub und widme mich der Nachlese.
Und vielleicht verstehe ich nach der Lektüre zur Kameramechanik, was ich da heute eigentlich gemacht habe
;-))
Geändert von Ando (27.02.2023 um 18:10 Uhr)
Gruß,
Andreas
Hier ist eine Anleitung zur Justierung des Verschlusses der Minolta X-700, also das, was ich durch Versuch für meine (eng verwandte) XG-M herausfand:
http://www.suaudeau.eu/memo/rep/arme...olta_X700.html
Französisch - Google Translator übersetzt bei Bedarf:
https://translate.google.com/?hl=de
Gruß,
Andreas