Ja, obwohl das für meinen Geschmack zu schnell zu negativ gelesen werden könnte.
Generell lautet beim Adaptieren ja erstmal die Frage, zu welchem Zweck ich es mache. Geht es mir nur darum, möglichst dicht an die GFX-Gläser zu kommen ohne die Summen auszugeben oder geht es mir um einen bestimmten Look -- wie auch immer man den definieren möchte: "Schmelz", "Charakter", "Cremigkeit des Bokehs" etc. pp. Also das, was gemeinhin mit dem "analogen Look" bezeichnet wird, der ja zu 90% durch die Linsen und nicht durch den Film kommt. Klar ist auch, dass diese Eigenschaften von vielen einfach auch als "Objektivfehler" bezeichnet werden, was nicht komplett von der Hand zu weisen ist.
Wenn ich Produktfotografie machen will oder möglichst cleane Landschaft haben will, dann sollte man natürlich zu möglichst perfekt korrigierten Linsen greifen (seien sie jetzt von Fuji oder von anderen Herstellern), aber für mich und meine Art der Portraitfotografie suche ich unbedingt diesen zusätzlichen Charakter. Und selbst wenn ich es für Studioportraits cleaner haben will, reichen gute Exemplare eines Vega 28b dicke aus, was weniger als 1/10 des Fuji-Equivalents kostet. Ist das Fuji-Objektiv objektiv gesehen besser? Sicherlich. Brauche ich es allerdings? Keinesfalls.
Und unter diesem Gesichtspunkt wurden die Linsen ausgewählt. Im Zweifel haben wir uns zwischen zwei oder mehreren Linsen dahingehend entschieden, welches das schönere Bokeh hat (was natürlich extrem subjektiv ist).
Was man eben auch nicht unterschätzen sollte: Selbst Qualität muss gar nicht teuer sein. Oftmals kommt der Preis bei alten Linsen auch viel durch Hype oder dem Cine-Mod-Wahn. Es gibt einige Marken / Gläser, die erstaunlicherweise völlig ignoriert werden. So eine Überraschung war z.B. das Auto-Revuenon MC 50mm f/1.4. Offenblendig zwar unbrauchbar, aber abgeblendet eine derartige Randschärfe (und nur noch extremst kleine Vignette), dass selbst MF-Objektive mit der größeren Abdeckung nicht gegen ankamen. Und das für unter 50€ ...