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Thema: Es war einmal… Märchenstunde!

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Eine ältere Dame in der Nachbarschaft bekommt vom mir immer einen Fotokalender zu Weihnachten. Dieses Jahr wollte mir kein Thema einfallen, zu dem ich genügend Bilder zur Auswahl hätte. Was tun sprach Zeus, Märchenkalender?
    Märchenkalender!
    Hab die Geschichte etwas aufgebohrt, Bilder von anderen Objektiven dazugenommen und in die Handlung eingebaut, et voila...
    Aber bitte nichts grundlegend neues erwarten, Anfang und Ende sind unverändert. Und irgendwie mußte ich die neuen Bilder einbinden, ich hoffe, daß das jetzt nicht zu viele Handlungsstränge sind und es zu wirr erscheint?

    Wohlan, hier die extended Version, Directors cut:


    Das kleine Objektiv mit den magischen Kräften

    Es war einmal ein kleines Objektiv, aber es war in die Jahre gekommen und so unscheinbar, daß niemand es mehr haben mochte. Zusammen mit anderen Objektiven legte man es in eine Truhe,
    hielt diese auf dem Marktplatz feil und schließlich gelangten sie in die Hände eines Prinzen aus einem fernen Lande.

    Daheim auf seiner Burg, öffnete der Prinz mit großer Spannung den Deckel. Vorsichtig nahm er jedes Objektiv zur Hand und begann es sorgfältig zu polieren, eines nach dem anderen, bis sie alle funkelten wie Saphir und Diamant. Gerade wollte er seine Arbeit beenden, da erblickte er noch ein weiteres Objektiv und da er ein gutes Herz hatte, polierte er auch dieses. Doch weil es so klein und unscheinbar war, verbarg er es in der hintersten Ecke seiner Schatzkammer.

    Eines Tages, die Blätter färbten sich schon gelb und die Igel trugen bereits das grobe Profil der Winterreifen, da erinnerte sich der Prinz an das kleine Objektiv. Er holte es aus der Schatzkammer, musterte es von allen Seiten und dachte bei sich, er müsse es zu Markte tragen, denn die Zeiten waren hart und die Burg wollte gut geheizt sein, auf daß das Weibsvolk nicht murrte.
    Aber ach, wen sollte es schon interessieren, ein so unscheinbar Ding, schöne Bilder müsse er präsentieren, um es angemessen zu preisen.

    Das geschenkte Bild
    (Revuenon 1,4/55)K3__0074.jpg


    Der Prinz ergriff seine Kamera und begab sich in den Burggarten. Was war das kleine Objektiv glücklich, sein kleines Herz hüpfte vor Freude, endlich war es wieder mit einer Kamera vereint und es gab sich ganz besondere Mühe, dem Prinzen seine schönsten Bilder zu schenken.

    Der Prinz ward bass erstaunt, mit solch prachtvollem Bildwerk könne er sicher einen guten Erlös erzielen. Doch er war schwer zufriedenzustellen und am nächsten Tag zog er noch einmal aus, um vielleicht noch schönere Bilder einzufangen.

    Der magische Wirbel
    (Revuenon 1,4/55)

    01-K3__0200.jpg


    So geschah es, daß das kleine Objektiv den Prinzen in den nahegelegenen Wald führte, wo hinter der alten Birke, ein magischer Wirbel das Portal zum Reich der Feen und Elfen öffnete.

    Der Pfad
    (Pentax M 2,0/35)

    02-K3__7476.jpg


    Der Prinz schlüpfte durch den Wirbel und plumpste geradewegs auf einen einsamen Pfad, inmitten eines dunklen Waldes. Neugierig folgte er dem Weg, aber ach, er führte ihn direkt zum Hause des bösen Zauberers.

    Das Zauberhaus
    (Pentax M 2,0/35)


    03K3__1378.jpg


    Den Prinzen überkam ein ungutes Gefühl, seine Fußnägel begannen sich zu kräuseln und Schauer liefen über seinen Rücken, als er bemerkte, daß das Haus von dreizehn feuerspeienden Drachen bewacht wurde.

    Dreizehn Drachen
    (Revuenon 1,4/55)


    04-K3__0273.jpg


    Vorsichtig schlich er weiter, aber je näher er kam, desto friedlicher wurden die Drachen. Und fast so, als ob eine schützende Hand über ihn wachte, legten sie sich zur Ruhe und fielen in einen tiefen Schlaf, bis er das Haus erreichte. Diese Gelegenheit nutzte der Prinz gerne, flugs eilte er vorbei und konnte seinen Weg frohen Mutes fortsetzten.

    Der Kobold
    (Revuenon 1,4/55)


    05-K3__0317.jpg


    Bald gelangte er in eine wunderschöne Gegend, wo die Bäume bunte Blätter trugen. Dies war die Heimat der Kobolde und es dauerte nicht lange, bis einer seinen Kopf herausstreckte, um den Besucher freundlich zu begrüßen und ein Schwätzchen zu halten. Er käme ja nicht weit herum, stünde immer an dem selben Ort und war begierig zu erfahren, was den Prinzen hierhergeführt habe.
    Der Prinz erzählte von dem Wirbel, den 13 Drachen und dem Haus des Zauberers, da ward der Kobold plötzlich blass und still.

    Django Chained
    (Revuenon 1,4/55)


    06-K3__0287.jpg


    Ganz leise, im Flüsterton berichtete er dem Prinzen von Django, dem großen König, der einst dem bösen Zauberer die Schranken weisen wollte, jedoch von diesem verhext und in Ketten gelegt wurde. Niemandem sei es bisher gelungen, den bösen Fluch zu bannen, so der Kobold.

    Stillgestanden
    (Super Takumar 1,4/50)


    07-K3__5399.jpg


    Die letzten, die es je versucht hatten, waren des Königs treue Leibgarde, aber gegen den Fluch waren auch sie nicht gefeit und seither zu Stein erstarrt. Dennoch hielten sie tapfer die Stellung und gaben sich größte Mühe, dabei wenigstens eine würdevolle Haltung einzunehmen.
    Der Kobold bat eindringlich um Hilfe, doch der Prinz bedauerte, ohne magische Kräfte würde es schwerlich gelingen und es ihm kaum besser ergehen, als dem König samt dessen Garde.
    Das wollte der Kobold nicht gelten lassen, immerhin sei er ja durch den Wirbel in den Feenwald gelangt und das vermochten nur jene, welche die Kunst der Magie beherrschten. Sterblichen sei der Wirbel weder sichtbar noch zugänglich, außer vielleicht in Begleitung eines wohlwollenden spirituellen Führers. Aber das käme selten vor, eigentlich eher gar nicht, denn jeder hier wisse, daß man den Menschen nicht trauen könne.
    Der Prinz schwieg betroffen und warf einen verstohlenen Blick auf seine Kamera. Er runzelte die Stirn, sollte etwa das kleine Objektiv ihn an diesen Ort geführt haben?

    Drei Schwestern
    (Pentax A 1,7/50)


    08-K3__0451.jpg


    Es wurde Zeit zu gehen und er verabschiedete sich von dem netten Kobold. Dessen drei Schwestern mit den großen Hüten, waren dagegen so sehr mit sich selbst beschäftigt, daß sie kaum antworteten, aber sie gaben ihm noch den Rat, unbedingt den Feengarten zu besuchen. Wo der denn zu finden sei wollte er wissen, doch sie lachten nur: „Die Magie wird euch leiten, edler Herr und wenn ihr dort seid, werdet ihr ihn schon erkennen.“

    Der See
    (Lydith 3,5/30)

    09K3__5818.jpg


    Der Prinz setzte seine Wanderung fort, aber die Schilderungen des kleinen Kobolds hatten seine Besorgnis geweckt, wenn er doch nur helfen könnte, nachdenklich ging er weiter.
    Schon bald lichtete sich der Wald und er gelangte an einen See. Kurz überlegte er, ein erfrischendes Bad zu nehmen, aber es dünkte ihm, daß der Feengarten nicht mehr weit sein könne und seine Neugier drängte ihn doch weiterzugehen. Tatsächlich, sein Gefühl hatte ihn nicht getäuscht, hinter der nächsten Wegesbiegung gelangte er auf eine sonnenüberflutete Lichtung, auf der es wundersame Dinge zu entdecken gab.


    La Rose Du Champagne
    (Domiplan)


    10-K3__6780.jpg


    Unmittelbar am Wegesrand stand eine üppige Rose, aus der feinster Champagner sprudelte. Als sie den Besucher bemerkte, kiecherten sie vor Freude und lud ihn ein, sich an ihrem Nektar zu laben. Das Angebot nahm der Prinz gerne an, denn die Reise hatte ihn durstig werden lassen. Köstlich erfrischt setzte er sich ins Gras, genoß die warmen Sonnenstrahlen, die Blätter raschelten sanft im Wind und er ward sich sicher, hier den Feengarten gefunden zu haben. Einen wundersameren Ort hatte er noch nie gesehen, hier wolle er wohl gern verweilen.

    Herz aus Glas
    (Pentax DFA 2,8/100 Makro)


    11-K3__6381.jpg


    Rücklings dümpelte er auf einem See aus Blüten, eine Ente mit gläsernem Herzen umrundete seinen Kopf, zupfte sanft an seinem Ohr und füsterte: „Zu Hilfe edler Herr, ich bin die Prinzessin von Magrathea und werde gefangen gehalten, in Mr. Wongs Glückskeksmanufaktur“
    Er schreckte hoch, Schwindel überkam ihn, er fasste sich an die Stirn.
    Die Rose kicherte wieder: “Oh Herr, habt ihr geschlafen, ist unser Nektar gar zu stark für euch?“
    Der Prinz blickte um sich, kein See, keine Ente, tatsächlich, er mußte eingenickt sein und es war nur ein bizarrer Traum.

    Die Lichtung


    12-K3__6077.jpg


    Allmählich wurde es Zeit zur Heimkehr. Während der Prinz langsam über die Lichtung in den Sonnenuntergang wanderte, kam ihm wieder der seltsame Traum in den Sinn und je länger er darüber nachdachte, desto mehr frage er sich, wer wohl die geheimnisvolle Prinzessin war und wo Magrathea zu finden sei. Und dann noch dieser Mr. Wong. In seinen Gedanken formte sich das Bild eines listigen, alten Chinesen, mit einem langen weißen Bart, aber was um alles in der Welt, ist eine Glückskeksmanufaktur?

    Spät am Abend, endlich zu Hause angelangt, betrachtete der Prinz die Bilder des langen Tages, die ihm das kleine Objektiv wieder geschenkt hatte. Er hob es auf, betrachtete es genau von allen Seiten und flüsterte ihm zu:
    „Dies sind Bilder voller Magie und wahrlich, du besitzt magische Kräfte. Einen Ehrenplatz sollst du erhalten, fortan in meiner Tafelrunde und niemand soll es je wagen, dich vom Hofe zu vertreiben.“

    Und so lebten sie lange und zufrieden, bis ans Ende ihrer Tage und wenn sie nicht gestorben sind, dann photographieren sie noch heute. (Und vielleicht suchten sie sogar noch nach der Prinzessin...)


    (Nachtrag: Das 'Halbe Blatt' fliegt raus, statt dessen 'Der See', passt m.E. besser)
    Geändert von Onkel Luecke (21.11.2022 um 14:30 Uhr)


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