Die Frage der "authentischen Bildwiedergabe" ist eh reine Wahrnehmungssache und liegt wie immr im Auge des Betrachters.
Auch im Computerbereich zu Hause, musste ich relativ schnell feststellen, dass sowohl die Bildsensoren unterschiedliche Kompensationskurven, wobei die kamerainternen Algorhytmen dafür sorgen, das bestimmte Farbräume mehr oder minder gut erreicht werden. Dies ist schon zu bemerken, wenn man Vergleichsbilder aus verschiedenen Kameras in angeblicher Normal-oder Neutralstellung als RAW auf seinen Bildschirm holt. Hier zeigen sich schon die ersten Unterschiede. Die Bilder einer Canon sehen - z.B. wenn sie mit der Farbpipette in Photoshop aufgenommen werden - anders aus als das, was mir eine Sony ebenfalls in RAW zurückliefert.
Das aber ist noch nicht ganz so auffällig, wie z.B. - deshalb sprach ich auch von der Computergeschichte - was in den Unterschieden der verwendeten LCD Panels unserer Bildschirme abläuft.
Das ist nämlich noch viel gravierender in den Unterschieden und der Grund dafür, weshalb es Colorimeter gibt um definierte Zustände in der Farbwiedergabe zumindest angenähert zu erreichen.
Wer kennt es nicht selbst, wenn z.B. neue Notebooks ins Haus kommen, oder ein Bild auf dem Notebook des Nachbar oder Verwandten zeigen will, plötzlich eine ganz andere "blau- rot oder Grünstichigkeit" zeigen, die es am heimischen Bildschirm überhaupt nicht gab.
Dies geht dann hin bis zum selbst erstellten Farbausdruck, der auch nicht befriedigend ausfällt, weil erst entsprechende Farbprofile geladen werden müssen.
Es ist also letztlich eine rein subjektive Geschichte, was man als "authentische" Geschichte ansieht und das verwendete Objektiv spielt da in den seltensten Fällen so eine große Rolle, wie die gesamte "Übertragungskette" für die elektronische Umsetzung von Sensor, Kompensationseinstellungen für die Bildmodi, Bildwiedergabegerät und Drucker.
Erst wenn eine durchgehende Kette korrekt zueinander abgeglichen ist, kann man letztlich feststellen, welchen konkreten Einfluss das Objektiv tatsächlich hat.
Die Feststellung, dass ein Objektiv mal gesätigtere Farben liefert als ein anderes, ist zudem in starkem Maße auch abhängig davon zu welcher Tageszeit die Bilder entstanden sind. Es ist nämlich auch wichtig wenn man vergleichsbilder herstellen will, da die Farbtemperatur des Lichtes unbedingt zu fixen, denn die Farbtemperatur des Lichtes ist abhängig von der Tageszeit. Nicht umsonst wird in der Fotografie von der "goldenen Stunde" oder der "blauen Stunde" geredet, weil sie das Sinnbild für diese geänderte Farbtemperatur des Lichtes verdeutlichen sollen.
LG
Henry