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Thema: Altglas an digital: Farbwiedergabe/"authentischer Bildlook"/Kameraeinstellungen

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Vielen Dank für eure Antworten,

    ich bin für mich letztlich auch zu dem Schluss gekommen, dass die Farbwiedergabe von Altglas an Digitalkameras von zu vielen kameraseitigen Faktoren (und der Lichtsituation sowieso) beeinflusst wird, um „die eine authentische“ Farbwiedergabe der Linse zu erreichen. Ich habe zwischendurch für manche Linsen sogar den Colorcheckr fotografiert, um dann festzustellen, dass die Unterschiede mit und ohne Profil vollkommen zu vernachlässigen sind. Farbe ist, zumindest für mich, der vom Malen zum Fotografieren gekommen ist, doch extrem Gefühlssache. In sehr vielen fällen empfinde ich eine naturalistische Farbwiedergabe als weniger stimmig als eine subtil verfälschte. Vor dem Hintergrund, dass ich am Ende sowieso oftmals nicht die „echten“ Farben favorisiere und die Bilder diesbezüglich in der Bearbeitung noch anpasse, habe ich mich dann gefragt, warum ich überhaupt alte Linsen vor die kameraschraube und es nicht einfach bei den neuen Autofokusteilen belasse. Und dann sind natürlich eure Argumente entscheidend: Altglas hat noch so viel mehr zu bieten, als eine in manchen Fälle spezielle Farbwiedergabe - etwa die vielen charmanten Abbildungsfehler, der Variantenreichtum des Bokehs, höhere Gegenlichtempfindlichkeit, Offenblend-Glow, „Dreamy Look“, Vignettierung… und und und.

    Vielleicht ist es auch mein Versuch, zu fassen zu bekommen, warum mich die alten Gläser so faszinieren, und das Sammeln fast zu Sucht werden kann. Zu Autofokus-Neuglas habe ich ein total nüchternes Verhältnis und nahezu keine Kaufanfälligkeit. Ich glaube, es sind eben diese vielen feinen, mitunter unberechenbaren Nuancen und Unzulängluchkeiten in der Bildwiedergabe , die letztlich aber doch sehr markant in den Bildeindruck hineinspielen und auch Allerweltsschnappschüsse veredeln. Zudem gibt es unter den Altgläsern wirklich besondere Persönlichkeiten (sei es haptisch oder aufgrund besonderer Abbildungseigenschaften) zu denen man fast ein freundschaftliches Verhältnis aufbaut😂

    viele Grüße von Daniel

  2. 4 Benutzer sagen "Danke", weißabgleich :


  3. #2
    Spitzenkommentierer Avatar von aibf
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    Hallo Daniel,

    es wurde hier schon fast alles wegen Weißabgleich klargestellt. Fotografiere ausschließlich in RAW, dann hast Du nicht nur die optimalen Bearbeitungsmöglichkeiten, sondern auch alle Freiheiten für das Ergebnis.
    Ich bin schon etwas älter, gelernter Kunstmaler, dann in den 80igern die Phase von Dunkelkammer und ab 2000 die digitale Welt. Zudem habe ich Schränke voll mit Altglas und schätze deren kreative Möglichkeiten an modernen digitalen Kameras.
    Bei den Kameras (Canon, Sony) stelle ich den WB immer auf Automatik. Das ist schon mal eine gute Basis für das richtige Ergebnis. Für die RAW-Entwicklung bin ich seit Jahrzehnten bei Capture One. Das prof. Programm bietet sehr viel für eine gute Basisentwicklung der Fotos. Mit wenigen Klicks lassen sich auch Serien mit den gleichen Parametern/Einstellungen auf zig Bilder übertragen, so dass hier gleiche Bedingungen erzielt werden können.

    Wünsche weiter viel Spaß mit dem Hobby.
    VG Ekkehard


  4. 4 Benutzer sagen "Danke", aibf :


  5. #3
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    Zitat Zitat von aibf Beitrag anzeigen
    Hallo Daniel,
    Zitat Zitat von aibf Beitrag anzeigen

    es wurde hier schon fast alles wegen Weißabgleich klargestellt. Fotografiere ausschließlich in RAW, dann hast Du nicht nur die optimalen Bearbeitungsmöglichkeiten, sondern auch alle Freiheiten für das Ergebnis.
    Ich bin schon etwas älter, gelernter Kunstmaler, dann in den 80igern die Phase von Dunkelkammer und ab 2000 die digitale Welt. Zudem habe ich Schränke voll mit Altglas und schätze deren kreative Möglichkeiten an modernen digitalen Kameras.
    Bei den Kameras (Canon, Sony) stelle ich den WB immer auf Automatik. Das ist schon mal eine gute Basis für das richtige Ergebnis. Für die RAW-Entwicklung bin ich seit Jahrzehnten bei Capture One. Das prof. Programm bietet sehr viel für eine gute Basisentwicklung der Fotos. Mit wenigen Klicks lassen sich auch Serien mit den gleichen Parametern/Einstellungen auf zig Bilder übertragen, so dass hier gleiche Bedingungen erzielt werden können.

    Wünsche weiter viel Spaß mit dem Hobby.



    Lieben Dank, Ekkehard,

    ich habe tatsächlich früher auch noch ein paar Dunkelkammererfahrungen gesammelt (im Studium mal zwei Scheine zu den Grundlagen gemacht, mehr aber auch nicht), und bin (nicht ganz so früh wie du), mit der Olympus E-420 in die Digitalfotografie eingeschert. Ich schieße natürlich RAW (+JEPG), habe aber, seitdem ich auch eine Fuji habe - auch, weil die Farbwiedergabe so gerühmt wird - schon den Wunsch, dass die JPEGs möglich nah an dem sind, was mich als Endergebnis überzeugt. Ich habe früher eher exzessiv als zurückhaltend bearbeitet und versuche da einfach inzwischen, möglichst wenig zu machen - oder eben die JPEGs (mit ggfs. minimalen Belichtungs- und Kontrastanpassungen) zu nutzen. Tatsächlich erscheint mir ein "SOOC"-Bild, das einfach "stimmt", wie ein Geschenk. Die Nachbearbeitung ist natürlich auch ein kreativer, "interpretierender" Prozess, macht allein deshalb schon Spaß - aber es hat auch einen Reiz, einfach zu "akzeptieren" und unangetatstet zu lassen, was die Kamera ausspuckt (und das tut man ja nur, wenn man das Ergebnis stimmig findet). Bei einigen Fuji-Freaks ist das mit den JPEGs "straight out of Cam" ja fast schon ein Sport. Dann gibt es angesichts der sehr weitgehenden Einstellmöglichkeiten der Bildparameter und der Filmsiumlationen der X-Kameras ja diese vielen "Recepies", die analogen Film simulieren (sollen) - mit bewusst geshifteten WB und so. Ich probiere ein bisschen damit herum, aber auch da habe ich noch keinen für mich überzeugenden Zugang gefunden. Ich habe meinen letzten Provence-Urlaub mit den "Rezepten" geschossen - aber parallel immer auch RAW. Manches der Rezeptbilder war wirklich gefällig und für meinen Geschmack sofort verwendbar, bei vielen Bildern war ich aber dankbar, dass ich im Nachhinein die weitreichenden Bearbeitungsmöglichkeiten hatte. Ich nutze dafür vorwiegend LR und DXO PhotoLab.


    Viele Grüße von Daniel

  6. #4
    Spitzenkommentierer Avatar von Anthracite
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    Zitat Zitat von weißabgleich Beitrag anzeigen
    ich bin für mich letztlich auch zu dem Schluss gekommen, dass die Farbwiedergabe von Altglas an Digitalkameras von zu vielen kameraseitigen Faktoren (und der Lichtsituation sowieso) beeinflusst wird, um „die eine authentische“ Farbwiedergabe der Linse zu erreichen.
    Das Gefühl habe ich auch.

    Ich habe einige Objektive, bei denen kippt beim Abblenden der Farbton von merklich kühl zu recht warm. Wenn ich hingegen den Weißabgleich (beim Fotografieren oder nachträglich) auf den gleichen Kelvinwert setze, sind die Bilder identisch.

    Man erhält also nicht die Farben des Objektivs, sondern das Ergebnis dessen, wie weit das Objektiv den Weißabgleich der Kamera verwirrt (bzw. beeinflusst). Um die Objektivfarben zu erhalten, müsste man z. B. immer mit fix 5500 K fotografieren, würde dann aber je nach Lichtsituation suboptimale Ergebnisse erhalten.

    Das ändert nichts daran, dass ich mit manchen Objektiven in JPG in der Regel gefälligere Farben erhalte als mit anderen.

  7. Folgender Benutzer sagt "Danke", Anthracite :


  8. #5
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    Standard farbe und abweichen von realität

    Enstshuldigen Sie das ich English schreibe Weil main Deutsch nicht taugt.

    Sirs,

    Your countryman Goethe wrote about colours and the English bishop Berkeley explored the reality of sense impressions, So it is impossible to KNOW that others have the same internal necessarily private experience of colours. Hence most are satisfied by labelling such as "gesmachssache".

    Although the same observer may like or dislike various camera technical transformations of the sum of photons that is represented on the final output medium, as said above, there are ways to control this. And the key issue is what result will please you, probably an automatic result of early experience.

    In my case, I learnt to like the collapsible Summicron 50 with Panatomic X and Ilford B&W and was only interested in whatever I focussed on, not som much in backgrounds (except for avoiding tlegraph poles growing out of the heads of subjects) I never thought about colour until transparencies became possible. Hence Kodachrome trained a preference for hicgh contrast and saturation. Until i discovered that Agfa CT18 would render some landscapes and portraits in a more pleasant way.

    Later I discovered 6x9 linhof negatives and wanted comparable detail in smaller formats (which required Technical Pan with its impossible contrasts).

    When digitals arrived wIth a Kodaks digital SLR, I could get Kodachrome -like colours but 14Mpx did not allow much enlargement so now, 15 years after I got rid of the Kodak, I still insensitively prefer sharp and sufficiently contrasty records of daily life, even with vintage non-Leitz optics without worrying much about potential spectral anomalies. I always need a proper sunshade and quite often rinse the flat bits out of each end of the histogram even if it alters colur balance.

    p.

  9. 3 Benutzer sagen "Danke", hofsethpaul :


  10. #6
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    Zitat Zitat von hofsethpaul Beitrag anzeigen
    Enstshuldigen Sie das ich English schreibe Weil main Deutsch nicht taugt.

    Sirs,

    Your countryman Goethe wrote about colours and the English bishop Berkeley explored the reality of sense impressions, So it is impossible to KNOW that others have the same internal necessarily private experience of colours. Hence most are satisfied by labelling such as "gesmachssache".

    Although the same observer may like or dislike various camera technical transformations of the sum of photons that is represented on the final output medium, as said above, there are ways to control this. And the key issue is what result will please you, probably an automatic result of early experience.

    In my case, I learnt to like the collapsible Summicron 50 with Panatomic X and Ilford B&W and was only interested in whatever I focussed on, not som much in backgrounds (except for avoiding tlegraph poles growing out of the heads of subjects) I never thought about colour until transparencies became possible. Hence Kodachrome trained a preference for hicgh contrast and saturation. Until i discovered that Agfa CT18 would render some landscapes and portraits in a more pleasant way.

    Later I discovered 6x9 linhof negatives and wanted comparable detail in smaller formats (which required Technical Pan with its impossible contrasts).

    When digitals arrived wIth a Kodaks digital SLR, I could get Kodachrome -like colours but 14Mpx did not allow much enlargement so now, 15 years after I got rid of the Kodak, I still insensitively prefer sharp and sufficiently contrasty records of daily life, even with vintage non-Leitz optics without worrying much about potential spectral anomalies. I always need a proper sunshade and quite often rinse the flat bits out of each end of the histogram even if it alters colur balance.

    p.
    Thanks, those are interesting thoughts! Color perception is a matter of taste - and taste depends on imprinting and experience. In the end, it's perhaps not the "right" color rendering that matters, but the one that FEELS right.

    BG, Daniel

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