Ich weiss, das Verlinken von Wikipedia-Artikeln ist lame, aber dennoch:
https://en.wikipedia.org/wiki/Purple_fringing
https://de.wikipedia.org/wiki/Chromatische_Aberration
Du kannst etwas herum experimentieren und schauen, ob es sich in diesem Fall um axiale oder laterale Fehler handelt, also Farblängsfehler oder Farbquerfehler. Gegen letztere hilft Abblenden.
Test auf Farblängsfehler:
Suche Dir ein reflektierendes Gitter oder einen feuchten Waldweg in der Sonne. Schräg aufnehmen. Im Fokus sind die Reflektionen weiss und vor und hinter dem Fokus in der Farbe verschoben. Eine Gabel mit ein paar Zinken und etwas schräg gestellt sollte auch gehen.
Test auf Farbquerfehler:
Suche Dir eine starke Kontrastkante, z.B. ein Schild mit schwarzer Schrift auf weissem Grund. Mittig anpeilen und scharfstellen, dann an den Rand schwenken und Schärfe nachführen (wenn nötig). Die Kante wird typischerweise einen Farbsaum bekommen. Je näher am Rand, umso grösser. Abblenden sollte den Rand verkleinern.
Im echten Leben treten diese Fehler typischerweise kombiniert auf.
Im Vorliegenden Fall kenne ich nicht den getriebenen Aufwand, aber wenn es für 6x6 Projektion gedacht war, dann ist es eben dafür gedacht, 6x6 Dias in einem gewissen Entfernungsbereich zu projizieren, die dann "visuell" beobachtet werden - nicht um Fotos auf einem kleinen Sensor zu hinterlassen. Oftmals dann "Weniglinser" (3-5, wobei 5 für 150mm schon viel wären).
Normalerweise dann auch keine Blende (mit Pech wäre die optimale Position für die Blendenebene "im Glas") und aufs BOKEH braucht man auch beim Entwurf nicht zu achten ("flache" Vorlage, flache Projektionsfläche).
Ein Versuch, den ich noch unternehmen würde: UV-IR-Cut Filter ausprobieren. Mit etwas Glück hilft das minimal.