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Thema: Nebenbei-Versuch: Infrarotaufnahmen mit der alten Sony A7 (I) und Zeiss Planar C/Y

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Spitzenkommentierer Avatar von classicglasfan
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    Auf die Schnelle finde ich jetzt keine Transmissionskurve vom Sensorfilter der A7. Man kann aber davon ausgehen, dass dieser über 720nm nicht mehr als 5% vom (roten) Licht durchlässt. Darunter sperrt der R72. Der Gelbgrünfilter lässt sicher noch genug Lichtanteile in einem Bereich durch, wo auch der Sensorfilter mehr Licht durchlässt. Du kannst also nicht nur von Gelbgrünfilter im Vergleich zum R72 ausgehen, sondern musst den Sensorfilter der A7 zusätzlich berücksichten.
    P
    Du kannst auch hier im Infrarot-Thread stöbern. Ab und zu stehen die Aufnahme-Parameter (zur Orientierung) mit bei den Fotos dabei.
    Gruß, André
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  2. #2
    Spitzenkommentierer Avatar von Anthracite
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    Meine Erfahrungen mit Infrarotfotografie an unmodifizierten Kameras hier in der Fotogruppe ist, dass Nikon und Fuji gut gehen, Canon und Sony hingegen sehr schlecht. Mit letzteren war trotz hochwertigen IR-Filters teilweise kein IR-Bild möglich. (Damit Infrarot funktioniert, muss der vorgeschraubte IR-Filter das sichtbare Licht stärker filtern als der Sperrfilter das IR-Licht filtert.)

    Nun kriegst du zwar einen IR-Effekt hin, aber
    Zitat Zitat von mk67ExaktaVarex Beitrag anzeigen
    Der "Verlängerungsfaktor" für das R72-Filter ist bei der unmodifizierten A7 natürlich umpustend hoch: wenn ich mich nicht verrechne, sind es gegenüber dem Gelbgrünfilter mit seinem Faktor 2,5 nicht weniger als 20 Lichtwert-Stufen (5 Blendenstufen + 7 Zeitstufen + 8 Empfindlichkeitsstufen). Macht 1.024.000, richtig?
    das ist heftig.

    An der Nikon D600 hatte ich mit dem genannten Hoya einen Verlängerungsfaktor von etwa 5.000. Bei gutem Licht, Blende 5,6 (nicht Offenblende wie bei dir; durchgehende Schärfe tut den IR-Bildern gut) und ISO 100 bin ich auf Zeiten von 5s bis 20s gekommen, was auf dem Stativ handhabbar ist und gute Ergebnisse liefert. Die D780 habe ich für IR kaum benutzt, da ich mittlerweile eine modifizierte Fuji habe, aber die kam auf ähnliche Zeiten, und die erlaubt sogar Scharfstellung im LifeView. Der Heliopan-Filter R850, der bis 850nm sperrt, kam auf den Faktor 20.000.

    Mit der Fuji X-A1 (vor dem Umbau) konnte man bei ISO 2000 sogar frei Hand fotografieren.

    Zitat Zitat von classicglasfan Beitrag anzeigen
    Auf die Schnelle finde ich jetzt keine Transmissionskurve vom Sensorfilter der A7. Man kann aber davon ausgehen, dass dieser über 720nm nicht mehr als 5% vom (roten) Licht durchlässt.
    Wenn man davon ausgeht, dass 10% des Lichts, das am Sperrfilter ankommt, IR ist (grob über den Daumen geschätzt), dann lässt der Sperrfilter der A7 nur 0,001% des IR-Lichts durch, derjenige der Nikon D600 etwa 0,2%.

  3. 2 Benutzer sagen "Danke", Anthracite :


  4. #3
    Fleissiger Poster Avatar von mk67ExaktaVarex
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    Die 0,001, also 1/1000, würden ja mit meinem "Verlängerungsfaktor" immerhin schon mal in dieselbe Richtung gehen . Wie dem auch sei - mir war bewußt, daß das eigentlich nicht gehen sollte, was ich da vorhatte, von daher war die Spielerei immerhin ergiebiger, als ich zuvor gedacht hatte.
    Ein bißchen irritiert haben mich die Unschärfen auf den IR-Bildern - aber das könnte auch damit zu tun haben, daß es an dem Tag ziemlich windig war: also schlichte Bewegungsunschärfe beim Laub. Und ich bin mir bei dem erstmals eingesetzten Rollei-C6i-Carbonstativ auch nicht gaaaanz sicher gewesen, ob es wirklich verwindungsfrei wie eine Eins gestanden hat.

    Einen teuren Umbau der alten A7 auf Infrarot-Tauglichkeit wäre es mir dann auch nicht wert. Letztlich war die Geschichte vor allem ein Warmlaufen für den Rollei-Infrarot-Film mit Umkehrentwicklung . Mit der 40fachen Verlängerung für den R72 (also gerade mal 5 bis 6 Blendenstufen) bei ISO 400/27° Nennempfindlichkeit kann man mit einem 1:1,4-Objektiv ja glatt noch aus der Hand fotografieren; vielleicht sogar noch mit dem 1:2 / 135mm...

    Michael

  5. 2 Benutzer sagen "Danke", mk67ExaktaVarex :


  6. #4
    Spitzenkommentierer Avatar von Anthracite
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    Zitat Zitat von mk67ExaktaVarex Beitrag anzeigen
    Ein bißchen irritiert haben mich die Unschärfen auf den IR-Bildern
    Du hast mit Offenblende fotografiert. Wie gut ist dein Objektiv, wenn du im sichtbaren Licht bei Offenblende Landschaft fotografierst?

    Dann kommt hinzu dass das Objektiv für sichtbares Licht gerechnet wurde. Im IR-Licht braucht die Rechnung nicht zu stimmen. Eine besondere Enttäuschung war da z. B. das Nikon 28/1,4 AF-D, das zwar völlig frei von Hotspots ist, aber in IR nur bei etwa f/5,6 eine gute Schärfe hat.

    Es gibt aber auch andere Objektive, die in Infrarot sogar schärfer sind als im sichtbaren Licht. Denen tut der geringere Wellenlängenbereich (gemeint ist das Verhältnis längster zu kürzester Wellenlänge des abgebildeten Lichts) gut.

    Und zu guter Letzt, hast du auch korrekt fokussiert? Das ist nicht so einfach. Der IR-Index am Objektiv stimmt nicht immer, und die vorzunehmende Korrektur hängt vom verwendeten IR-Filter ab (je langwelliger die Grenzwellenlänge, desto größer die Korrektur).

  7. Folgender Benutzer sagt "Danke", Anthracite :


  8. #5
    Fleissiger Poster Avatar von mk67ExaktaVarex
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    Ah, sieh mal. Ich hatte ganz simpel nach dem Infrarotindex eingestellt. Aber das mit den unterschiedlichen Wellenlängen im IR-Bereich und ihrer Wirkung auf die Entfernungseinstellung war mir nicht bewußt.
    Lädt dazu ein, mit dem Film erst mal etwas abzublenden und die Schiefentärfe zu vergrößern.

    Zitat Zitat von Anthracite Beitrag anzeigen
    Du hast mit Offenblende fotografiert. Wie gut ist dein Objektiv, wenn du im sichtbaren Licht bei Offenblende Landschaft fotografierst?
    An sich kann ich über das 1,4er Planar da nicht klagen; mit Film ist mir nie was negativ aufgefallen, auch nicht mit meinem geliebten und arg vermißten Kodachrome 25. Hier wird es ausführlicher beschrieben. Ok, ich bin kein Schärfe-Fanatiker bis in die Ecken - und Landschaft bei Offenblende, da müßte ich noch mal einen Haarspalter-Versuch mit der A7 machen.

    Michael

  9. Folgender Benutzer sagt "Danke", mk67ExaktaVarex :


  10. #6
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    Das ist der Aufdruck auf der Rückseite vom Hoya R72. Ich denke, dass die bewusst keine Anzahl der Blendenstufen für den R72 angeben, weil das stark von der IR-Empfindlichkeit des Aufnahmemediums bzw. von der IR-Durchlässigkeit des Sensorfilters abhängig ist.

    002A0333.jpg
    Gruß, André
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