Wie bei mir üblich, wurden die Bilder mit Standardeinstellung in Camera Raw geschärft. Dabei habe ich die Übersichtsbilder bearbeitet, um die Randabschattung bei Offenblende deutlicher zu machen.
Nahe Unendlich finde ich das Auflösungsvermögen über das gesamte Bildfeld schon bei Offenblende absolut brauchbar, auch wenn die Spitzlichter und Konturen einige Farbfehler zu Tage bringen. Es reicht aber, die Bilder zu schärfen und den Kontrast anzuheben, um brauchbare Ergebnisse zu bekommen. Die beste Schärfe wird zwar bei f/8 erreicht, aber zwischen f/5,6 und f/16 (hier nicht gezeigt) ist sie quasi konstant. Die Blenden jenseits als f/16 führen zu einem progressiven Schärfeverlust und sollten nur verwendet werden, wenn maximale Schärfentiefe auf Kosten der Gesamtschärfe verlangt wird. Insgesamt würde ich Auflösungsvermögen und Kontrast des Objektivs imit denen meines Canon FD 80-200 mm f/4 L auf eine Stufe stellen, wobei der Vergleich natürlich nur bei identischen Blendenwerten Sinn macht.
Die Vignettierung ist zwar bei Offenblende deutlich, wird aber um zwei Stufen abgeblendet bei allen Brennweiten unsichtbar. Das Tamron SP 80-200 mm f/2,8 LD ist bei allen Einstellungen praktisch verzeichnungsfrei (ich konnte keine Durchbiegung gerader Linien feststellen…) und deshalb auch ideal für Architekturaufnahmen und Städtebilder.
Das sekundäre Spektrum ist durch die LD-Linse im Frontglied gut korrigiert, ohne aber achromatisches Niveau zu erreichen. Laterale chromatische Aberrationen sind sichtbar, können aber mittels der automatischen Werkzeuge von Camera Raw oder Lightroom spurlos beseitigt werden. Longitudinale chromatische Aberrationen (Bokeh Fringing) treten nur selten in Erscheinung.
Fortsetzung folgt…