Die Preise sind in den letzen 15 Jahren massiv angestiegen. Das konnten wir alle beobachten - zumindest die, die schon so lange im Altglascontainer wühlen.
Den ersten Anstieg gab es als die Canon EOS DSLR erschwinglich wurden und die ersten Verrückten, dazu gehören hier einige (u.a. ich) bereits entdeckten, dass man Altglas recht gut an einer EOS verwenden kann. Ich habe 2005 oder 2006 damit angefangen. Damals waren die Objektive im Vergleich zu heute spottbillig, sogar Leica in bezahlbaren Sphären. Aus diesem Grunde sammelten sich bei so manchem Objektive in dreistelliger Anzahl an. Ich kann mich zugegebenermaßen nicht mal mehr an jedes Objektiv erinnern, das ich mal hatte - irgendwie pervers.
Der zweiten Boost kam mit dem Erscheinen der spiegellosen Kameras, da nun auch die Objektive adaptierbar waren, die man vorher nicht so einfach nutzen konnte. Damals haben Canon FD, Konica und Minolta profitiert.
Was danach kam, ist rational kaum erklärbar: internetgepushte Objektiv-Hypes (Trioplan), Hippster-Wiederentdeckung des Analogen mitsamt Kameras als Modeartikel, regelrechte Runs auf seltene Exemplare (Primoplan 75 etc.) und vor allem im asiatischen Markt eine Gier nach allem, was nach deutschem Namen klingt. Initiiert von Leica und Zeiss, wurden Meyer, Rollei, Schneider, Steinheil und sogar Marken wie Schacht und ISCO mitgezogen, die zuvor gar nicht so hoch im Ansehen standen.
Ich bin heilfroh, mein Set mehr als komplett zu haben. Nur über manche Verkäufe in der Vergangenheit ärgere ich mich heute. Würde ich das heute veräußern, könnte ich wohl einen schönen Familienurlaub davon bezahlen.
Nur manchmal sehne ich mich - geradezu mit nostalgischen Gefühlen - in die Zeit der ersten Jahre, des Entdeckens zurück, als man unglaublich verzückt war, die Ergebnisse mit einem neu erworbenen Altglas zu sehen. Schöne Zeiten waren das!


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