Wie gerade bei den Portraits schon gezeigt, der einzige wirklich "wunde Punkt" des Objektives ist die Empfindlichkeit auf Streu- und Gegenlicht.
Trotz der MC-Beschichtung reagiert es sehr anfällig darauf.
Bei Streiflichtsituationen kann man oft durch geringes umkomponieren eine enorme Verbesserung erreichen, ganz ohne Kontrastverluste kommt man aber nicht "über die Runden".
Etwas anders gestaltet sich die Situation im direkten Gegenlicht. Hier gibt es eigentlich immer einen starken Kontrastverlust. Abblenden macht die Situation meist noch schlimmer, denn dann kommen die unbehandelten Blendenlamellen als weitere Reflektionsquelle ins Spiel.
Hier habe ich ein Nahbereichsbeispiel direkt gegen die tiefstehende Abendsonne für euch.
Oben bei Offenblende, unten bei f4:
Man sieht schön, dass sich die Gefahr für farbige Flares durch das Abblenden eher erhöht.
Maximal abgeblendet bildet sich ein relativ gut definierter Blendenstern mit 6 Strahlen - allerdings war es mir unmöglich, Aufnahmen ohne Flares und/oder extremen Kontrastverlust zu bekommen.
Man kann durch Umkomponieren nur versuchen, das Beste daraus zu machen.
Wenn die Sonne direkt außerhalb des Sichtfeldes bleibt, gibt es gerne einen leichten Schleier - den Bildern fehlt dann etwas der Mikrokontrast:
Sehr selten ergeben sich durch interne Reflexe Überlagerungen:
Vor allem bunte Flares kann man durch Umkomponieren deutlich mindern bzw. verschwinden lassen:
Zusammengefasst muss man feststellen, die Streu-und Gegenlichtempfindlichkeit ist hoch.
Man muss in vielen Situationen einen genauen Blick auf mögliche Fallstricke haben,
damit man nicht eine wichtige Aufnahme "versaut".
Auch für Portraits in Sonnenuntergangszenarien muss man sehr gezielt auf die Sonne achten und (falls man nicht auf genau diese Flares aus ist!) gut komponieren.
-Fortsetzung folgt-