Mit etwas Disziplin sind solche Heim-Arbeiten auch bei wenig Platz machbar.
Wichtig ist der Kaffeebecher
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Mit etwas Disziplin sind solche Heim-Arbeiten auch bei wenig Platz machbar.
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Gruß,
Andreas
Abschließend noch zwei Links mit Informationen zum Thema:
„Instructions for replacing the primary electrolytic capacitor found in several Minolta film SLR bodies“ (
Ohne X-700, die zwei Elkos verbaut hat. Einer davon ist unter der oberen Abdeckkappe positioniert und nur nach relativ aufwändiger Entfernung der Kappe zu erreichen.
https://www.paulbeesley.com/2017/12/...r-replacement/
„What Was Up With Minolta and Capacitors?“
Hintergrund zum Kondensatorproblem und Tipps zu allen Modellen der Minolta X-Reihe
https://www.678vintagecameras.ca/blo...and-capacitors
Gruß,
Andreas
Gratulation zur erfolgreichen Reparatur der X-500. Ich bin immer total beeindruckt, was Ihr hier alles könnt. Woher hast Du überhaupt gewusst, dass dieser Elko der Übeltäter war ?
Oh, wenn ich das lese, wird es mir ganz anders. Ich habe eine frühe, noch in Japan gefertigte X-700 von 1983 an der ich sehr hänge, weil es die Kamera meiner Eltern ist (meine Eltern leben beide noch, fotografieren aber nicht mehr) und damit meine gesamte Kindheit und Jugend aufgenommen worden ist und alle Urlaube von 1983 bis 2001. Sie funktioniert noch tadellos und ich habe seit ihrer Reaktivierung 2017 etliche gute Bilder damit gemacht, aber das kann natürlich von heute auf morgen vorbei sein.
In diesem Fall würde es mir auch nicht darum gehen, dass es da draußen noch tausende funktionierender X-700 gibt, sondern darum das Familienerbstück am Leben zu halten. Leider bin ich in Sachen Reparieren die Voll-Null und von Löten oder Elektronik verstehe ich erst recht nichts. Eine X-700 (mit ideellem Wert) wäre da wohl auch kein geeigneter Kandidat zum Lernen. Aber spannend, dass man die Kamera auch bei einem Elektronik-Defekt wieder zum Leben erwecken könnte.
Sind die XD-7 von dem Elko-Problem auch betroffen ?
Und nach Deinem Artikel bin ich erst recht froh, dass ich die SRT-101, die ich mal als Beifang bekommen habe, wieder herrichten hab lassen, denn da kann nur der Belichtungsmesser ausfallen (und noch geht er, es ist sogar noch die alte PX625-Batterie drin), da kann ich wenigstens eine Analoge an meine Kinder vererben.
Gruß
Matthias
Geändert von Hias (22.02.2022 um 20:29 Uhr)
Danke, Matthias! :-)
Als Kamerahamster über Jahre kenne ich meine schwarzen und silbernen Nüsse im Schrank und wo ihre dunklen Stellen sind
Früher stand ich dem hilflos gegenüber, heute bemühe ich mich, die einfachen Sachen selbst zu reparieren. Im Web gibt es dazu Anleitungen und Videos, dazu oft die Service Manuals vom Hersteller und natürlich das, was ich bei meinen Werkstättentouren so mitgenommen habe an Tipps.
Von meiner Ausbildung und meiner früheren beruflichen Praxis her (Studium Publizistik/Öffentlichkeitsarbeit/Politikwissenschaft und Interne Kommunikation in einem Konzern) bin ich unbelastet.
Letztes Jahr hab ich einen Lehrgang Analoge Elektronik gemacht und da war auch das Löten Thema bzw. weiß ich, was ein Kondensator macht. Schön wäre es, würde ich die gesamte elektronische Schaltung und Mechanik meiner Lieben verstehen, daran arbeite ich :-)
Für mich ist faszinierend, was die Konstrukteure geschaffen hatten. Das zu verstehen, ist Teil meiner Motivation.
Bei der X-500/300 ist es recht einfach mit dem Kondensatortausch - Bodenplatte ab, Kondensator raus, neuer rein. Bei der X-700 ist noch ein zweiter Kondensator am Oberdeck verbaut. Um an den heranzukommen, muss die obere Abdeckkappe demontiert werden. Das ist schon einiger Aufwand und für mich das nächste Ziel.
Auf „Fix Old Cameras“ ist der Arbeitsgang zu sehen:
https://m.youtube.com/watch?v=0pUSLtd8GiU
Bez. XD7 schau einmal den zweiten Link oben bei den Empfehlungen. Die XD-Reihe ist demnach auch betroffen, aber Probleme dürften weitaus seltener auftreten.
Bei der Minolta SRT bleibt gerne einmal der Spiegel hängen, s. dazu
http://www.willegal.net/photo/srt/srt-repairs.htm
Meine SRT 303b hab ich dem Techniker übergeben.
Für mich sind diese Arbeiten eine große Freude, ich kann mir selbst helfen bzw. lerne zur jeweiligen Kameratechnik dazu :-)
Gruß,
Andreas
Ich will niemand verunsichern, erwähne aber der Vollständigkeit halber, dass
auch und gerade TANTAL-Elkos (die in den früheren Minoltas als so gut beschrieben wurden) einen anderen, zwar sehr viel selteneren, aber noch unangenehmeren Defekt haben können:
Sie bekommen im Laufe der Zeit Feinschluss bis hin zu totalem Kurzschluss.
Das bedeutet, dass sie die in einer Kamera eingesetzten Batterien auch im ausgeschalteten Zustand langsam bis schnell total leeren können.
Gruß, Michael
Hier gibt es noch ein wunderbares Tutorial für die X-700, verfasst von Gene Pate, dem Gründer von learncamerarepair.com - erste Anlaufstelle für alle, die sich für das Thema Kamerareparatur interessieren:
Minolta X-700 CLA Tutorial
https://learncamerarepair.com/produc...=0&secondary=0
Gruß,
Andreas
Da ich mehrere Minolta-X-Kameras im Schrank habe, wollte ich heute Nachschau halten, wie es den Kondensatoren unter der Bodenplatte geht.
X-500 und X-300 haben je einen Kondensator im Erdgeschoß verbaut. Das kann entweder ein Elektrolytkondensator (Elkos) oder ein Tantalkondensator sein.
Kritische Elkos
Kritisch sind die Elkos, denn wenn sie auslaufen, wird Elektrolyt freigesetzt, der die Platine, auf der die Kondensatoren aufgelötet sind, beschädigen kann. Ein Prozess, der vermutlich über Jahre geht. Ähnlich wie bei auslaufenden Batterien.
Die Tantalkondensatoren halten, hier läuft nichts aus.
Einfache Demontage der Bodenplatte
Der Vorgang ist bei allen X-Kameras einfach, es müssen nur vier Schrauben gelöst werden, die die Bodenplatte halten, s. dazu im Thread.
Bei allen Kameras - vier X-700, fünf X-500 und eine X-300 - ist der untere Kodensator ok.
X-700 und eine "wilde" Platine
Bei einer X-700 bin ich mir beim Zustand der Platine nicht sicher, auf der eine Diode und mehrere Kabel angelötet sind.
Sieht insgesamt etwas wild aus - Lot stellenweise entlang der Leiterbahnen aus Kupfer, braune Ablagerungen, die fest sind (Reste vom beim Löten verwendeten Flußmittel?).
Der Elko und seine beiden Beinchen sehen jedenfalls unverdächtig aus:
Ich denke nicht, dass hier etwas zu machen ist. Jedenfalls funktioniert dieser Teil der Schaltung, da die Kamera insgesamt einwandfrei arbeitet.
Kennzeichnung je nach Kondensatortyp
Damit ich später weiß, auf welche Kameras ich bezüglich Elkos achten muss, bekommt jede Kamera mit Elko einen schwarzen Aufkleber auf die Bodenplatte und jede Kamera mit einem Tantalkondensator einen blauen.
Kopflastiger Tantalkondensator
Hier eine X-500 mit Tantalkondensator, der auf einer flexiblen Leiterbahn sitzt.
Interessant ist der Schaumstoff auf der Bodenplatte, der offenkundig den Kondensator fixieren soll. Der kopflastige Tantalkondensator schwingt sonst wenn die Kamera bewegt wird, und das kann die Lötverbindungen auf Dauer beeinträchtigen.
Bei der X-700 ist die Leiterplatte starr, daher ist diese Fixierung nicht notwendig.
Praktische Arbeitsmatte
Eine Arbeitsmatte aus Silikon mit Aussparungen für Kleinteile.
Praktisch sind die nummerierten Ablagekästchen für Schrauben. Man kann die Schrauben nach der Aufteilung ablegen, wie sie in die Kamera eingesetzt sind, das vermeidet Irrtümer:
Auf der Innenseite der Bodenplatte von X-700/500/300 sammelt sich über Jahre Schmutz an, der muss weg.
Praktische Leuchte
Eine LED-Ringleuchte mit Lupe in der Mitte zeigt die Dinge größer als sie sind und schattenfrei:
Korrosion
Bei dieser X gab es offenkundig Feuchtigkeit, es haben sich Korrosionsstellen gebildet, die teilweise bereits in das Metall eingefressen sind.
Mit dem Platinenwerkzeug lassen sich die Ablagerungen entfernen, natürlich sollen dadurch keine Kratzer entstehen:
Und bei einer anderen Kamera war etwas Rost an den Schrauben für die Bodenplatte. Nicht schlimm aber auch nicht schön.
Ich badete die Schrauben in Sonax Elektronikreiniger - ein bisschen hat es geholfen. Auch eine kleine Messingbürste kam zum Einsatz:
Ende einer Flucht
Dann und wann flüchtete eine Schraube unter den Schreibtisch. Ein Teleskopstab mit aufgesetztem Magnet ersparte mir zumindest den Kniefall
Apropos Magnetismus
Ein magnetisierter Schraubendreher ist eine praktische Sache. Er hält die Schraube an der Spitze und man muss die Schraube nicht mit den Fingern in die Bohrung fummeln:
Und heute habe ich endlich herausgefunden, wie das mit dem Magnetisierer/Entmagnetisierer funktioniert.
Ganz einfach: Unten wird der Schraubendreher eingeführt und wieder herausgezogen - magnetisch. Und für das Entmagnetisieren derselbe Vorgang, diesmal wird das Fenster oben benutzt.
Je nach Dicke der Schraubenziehers wählt man für das Entmagnetisieren die passende Aussparung. Einmal vor und wieder zurück:
Die "Strecke"
Hier das Ergebnis der Nachschau. Die Elkos sind in der Mehrheit.
X-500:
X-700:
Und meine X-300:
Alle Hinweise selbstverständlich ohne Gewähr. Was in meinem Fall klappte, muss bei anderen nicht funktionieren. Bzw. gibt es sicher auch geeignetere Vorgangsweisen.
Geändert von Ando (28.02.2022 um 06:02 Uhr)
Gruß,
Andreas
Der nächste Kondensatorcheck erfolgt wieder in zwei Jahren.
Zur Vorsorge![]()
Gruß,
Andreas
Hallo Andreas,
die braunen Ablagerungen, die fest sind, sind tatsächlich Reste vom beim Löten verwendeten Flußmittel.
Wenn die dich stören: Ethanol (Brennspiritus) aufträufeln, und mit alter Zahnbürste ablösen.
Gruß, Michael