Willst Du Testtafeln erstellen (wie in Deinem Profilbild) oder "richtig" damit fotografieren ? Ich denke, dass Du in beiden Fällen mit dem Leitz Summicron sehr zufrieden sein könntest.
Das Objektiv war damals, zumindest für das berühmte französische Magazin "Chasseur d'images", eindeutig eine Referenz für Standardobjektive, wobei die M und R-Versionen bei ähnlichem Aufbau (6 Elemente in 4 Gruppen) praktisch gleiche Ergebnisse erzielten, einziger Unterschied waren eine bessere Schärfe bei f/5,6 am Bildrand ("Hervorragend" statt "Sehr gut") und eine geringere Vignettierung bei Offenblende (0,6 statt 0,7EV ) für die R-Version (sowie eine geringere Verzeichnung (0,2 statt 0,3%) für die M-Version. Ich denke mal, optische Qualitätsunterschiede zwischen den beiden Objektiven kann man in der Praxis vernachlässigen und die Aussage in Olympedia scheint mir (ich schätze die Kompetenz der Tester des französischen Magazins, von denen ich einige persönlich kenne...) zumindest ein bischen "overblown".
Was die Leitz-Objektive von den meisten ihrer damaligen Mitbewerber abhob, war neben der mechanischen Ausführung, die Offenblendtauglichkeit. Man konnte die Objektive uneingeschränkt verwenden, während so manche japanische Konkurrenzprodukte erst um 1 oder 2 Blendenstufen abgeblendet zu gefallen wussten. Das Canon FD 50 mm f/1,8, zum Beispiel, wird erst bei f/2,8 so gut wie das Summicron bei Offenblende. Vor ein paar Jahren hatte ich mal das Vergnügen, das Summicron R ausgiebig zu testen und ich fand es hervorragend, aber nicht besser als mein Nikkor HC 50 mm f/2, das meinem Nikkor Ai 50 mm f/1,8 wiederum am Rand leicht überlegen ist. Die letzte Ausführung des OM Zuiko 50 mm f/1,8 ist übrigens dem Summicron-R (und dem Nikkor HC) in Sachen Auflösung und Kontrast sehr ähnlich...
LG Volker