Um das nochmal abzurunden:
An einer alten Canon (egal ob F1, EF, FTb oder wie sie alle hießen) Analogkamera gibt es ein sogenanntes Schlagwerk... dieser bewirkt, das die Blende auf den voreingestellten Wert geschlossen wird... und war bei Canon die Grundvoraussetzung um die "Offenblendmessung" überhaupt zu ermöglichen. Die Blende sollte, wie der Name schon sagt, offen bleiben beim Fokussieren.
Dazu gibt es an den alten Canon Objektiven intern eine Vorrichtung, welche die Blende auf den eingestellten Wert schließt, sobald die Kamera ausgelöst wird um ein Bild zu machen.
Am Objektiv ist hierzu ein eigener Hebel angebracht, der die Bewegung des Kameraschlagwerks auf diese Vorrichtung am Objektiv überträgt. In der Kamera sitzt dieser Hebel unten im Bajonett, wenn man durch das Bajonett blickt. Er bewegt sich im Moment des Auslösens der Kamera einmal kurz und kräftig nach rechts um dann in seine Ausgangslage zurück zu schnellen.
Das bewirkt, das die im Objektiv verbaute Vorrichtung die Blende schließt auf den am Blendenring voreingestellten Wert. Danach sorgen dann interne Federn im Objektiv, dass die Blende wieder geöffnet wird um weiterhin bei Offenblende arbeiten zu können.
Kurz zur Adaptiererei: Da an einem Adapter natürlich das Schlagwerk der Kamera nicht vorhanden ist, muss ein im Adapter vorhandener, drehbarer /On/Off dafür sorgen, dass diese Funktion "simulliert" wird... mit anderen Worten, eine Schraube sorgt dafür, das dieser Hebel am Objektiv mit dem Schlagwerk der Kamera kommunizierte, nun dauerhaft geschlossen wird.
Hierzu ist es aber erforderlich, sich klar zu machen, ob diese Schraube beim Einsetzen des Objektivs auch dort sitzt, wo auch der Schlagwerkshebel der Kamera sitzen würde.
Manche Menschen machen sich diese Mechanik nicht klar und würgen das Objektiv irgendwie in den Adapter, ohne zu merken, dass die Schraube in der Position sitzen muss, hinter und nicht vor dem Hebel am Objektiv... ENDE
Zurück zur Kamera und der Blendenübertragung zum Belichtungsmesser.
Der zweite Hebel, der seitlich vertikal auf der rechten Seite durch das Kamera-Bajonett zu sehen ist, ist der sogenannte Blendenmitnehmer. Er hat direkte Verbindung zur Nadel des Belichtungsmessers oder einer Skala im Sucherfenster. Bewegt man den Blendenring auf andere Werte, so folgt im Sucher die Nadel/Skala der Drehbewegung am Blendenring. Dies funktioniert aber nur, wenn die Blendenlamellen nicht verölt sind korrekt, sonst verändert im Sucher der Belichtungsmesser zwar seine Werte-Anzeige für die Blende, aber die Blende steht in beliebiger Position, weil die Rückstellkräfte der internen Federn im Objektiv nicht mehr gegen die Verklebung anwirken können. Dann sind die Adhäsionskräfte der verklebten Lamellen als die Rückstell-Federkraft der verbauten Federn und das Objektiv bzw. die Blendenlamellen müssen "entölt" werden... also ab in die Werkstatt.
Dies nur noch als Ergänzung weil ich gerade die 1.000 Anfrage zu FD und nFD Objektiven und einer alten Canon F1n habe und mir den uralten Artikel nochmal durchgelesen habe.
LG
Henry


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