Damals wären dir die Mängel vermutlich gar nicht so aufgefallen. Bei den üblichen Abzügen in 10x15 hätte man bei Entfernungen ab zwei Metern keinen Unterschied gesehen, und der Nahbereich war bei einer Sucherkamera ohne Messkupplung ohnehin erratisch, so dass du die Schwächen auf dein eigenes Unvermögen hättest schieben können.
Nein, ein Pflichtkauf ist das sicher nicht, außer für Voigtländer-Sammler. Alle anderen haben mehr von einem Super Dynaret(x) 135/4, dem Dynarex 90/3,4 oder den 85ern von Rodenstock und Schneider-Kreuznach.
Aber das 100/4,8 Dynaret bietet bei Landschaftsaufnahmen eine höhere Randschärfe als die genannten Alternativen.
Man könnte auch mit dem 100/4,8 ganz bewusst die minderwertige Fokussierung nutzen, um "die gute alte Zeit" wieder aufleben zu lassen. In den Jahren nach dem Krieg gab es eine ganze Reihe von Objektiven mit Frontlinsenfokussierung. Ab 1960 verschwanden diese Konstruktionen aber recht schnell.
Bessere Ergebnisse wird man wahrscheinlich an Henrys Vnex erzielen, wenn man die Fokussierung am Objektiv immer auf Unendlich lässt. An Nikon F ist das natürlich keine Alternative. Bei allen anderen DKL-Objektiven erzielt man die besten Ergebnisse hingegen nicht mit dem Vnex, sondern mit den Nahlinsen, die ursprünglich dafür gedacht waren.



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