Oder keines von beiden ? In der Tat ist keines der beiden Superweitwinkelobjektive heute noch konkurrenzfähig. Um die Auflösung der Sony A7R auch nur ansatzweise auszuschöpfen, sollte auf f/11 abgeblendet werden und bei der Bildbearbeitung sollte auch ein aggressiveres Schärfen und eine Anhebung des globalen und lokalen Kontrastes zum Standardrepertoire dazugehören. Im Anhang liefere ich Euch ein Set von Profilen, mit denen sich in Lightroom und Camera Raw die Randabschattung und die Verzeichnung korrigieren lassen.
Die beiden Objektive sind aber trotz allem nicht “universell” verwendbar : Gegenlichtsituationen sind absolutes Gift und auch in normalen Situationen bleibt der Kontrast teilweise auf der Strecke - das Tokina und das Tamron 17 mm eignen sich also eher für Raw - Anwender, die ihre Fotos “aufhübschen” wollen, während ein “JPEG - Shooter” wahrscheinlich vom Ausgangslook der Fotos enttäuscht werden würde. Das Tamron SP 17 mm f/3,5 ist zweifelsohne das bessere der beiden Objektive. Die Schärfe ist gleichmässiger zwischen Mitte und Rand verteilt, das Verhalten bei Gegenlicht ist auch etwas besser, die Vignettierung ist etwas diskreter. Das Tokina zeigt eine höhere Mittenschärfe (Kontrast), während das Tamron eine leicht höhere Auflösung bringt. Beide leiden unter einer ausgeprägten Bildfeldwölbung, mit der sich jeder Besitzer auseinandersetzen muss, um halbwegs randscharfe Bilder zu erhalten. Im Moment weiss ich noch nicht, ob ich die beiden Objektive (oder eins davon..) behalten werde, denn mein Voigtländer SL II 20 mm f/3,5 ist eine ziemlich “runde” Sache, auch wenn der Bildwinkel etwas enger ist. Von meinem Canon EF 16-35 mm f/4 L IS USM ganz zu schweigen, das ist makellos...
LG Volker