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Thema: Brennweite am Bild erkennen

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Spitzenkommentierer Avatar von Rob70
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    Zitat Zitat von Helge Beitrag anzeigen
    Ich kenne drei Lösungen:


    1. Übung: Immer wieder Bilder anschauen, vergleichen, und dabei besonders auf die Unterschiede in Perspektive, Schärfentiefe, optischer "Verkürzung" durch Teleobjektive etc. achten. Feinheiten wie verstärkte Längs-CAs bei langen Brennweiten und mehr Quer-CAs bei kurzen Brennweiten können auch helfen. Fotografier einfach mal das gleiche Motiv mit den drei genannten Brennweiten und unterschiedlichem Abstand, so dass der Bildausschnitt gleich bleibt. Den Unterschied solltest Du sofort sehen.
    Ich habe vor allem Probleme bei Landschaftsbildern, wo mir oft die Vergleichsmaßstäbe fehlen. Trotz der "optischen Verkürzung", die ich mit "Kompression" angesprochen habe fällt es mir schwer. Hast Du evtl. ein Beispiel mit den Längs- und Quer-CAs. Das ist mir noch nicht so ganz klar.

    Ich dachte bisher "Längs-CA" wären solche, die mitten im Bild an harten Kontrastkanten auftauchen. Sonst kenne ich nur noch laterale CAs, die zunehmend stärker am Rand des Bildes auftauchen. Aber, obwohl ich um diese CAs weiß, kann ich sie oft nicht wirklich auseinanderhalten. Quer-CAs höre ich zum ersten mal.


    Zitat Zitat von Helge Beitrag anzeigen

    1. Die technische Lösung: Alle manuellen Objektive mit Chips versehen, so dass das Objektiv in den EXIFs erscheint.
    Das klingt sehr interessant für mich. Hast Du eine Ahnung wo es die Chips gibt, und wie man die programmiert? Es würde aber auch bedeuten, dass ich den Chip an den Adapter kleben muss und nur noch ein Objektiv daran nutzen darf, oder?

    Zitat Zitat von Helge Beitrag anzeigen

    1. Die Gesetze der Geometrie: Wenn Du den Aufnahmeabstand, die Sensorgröße und die Höhe oder Breite des Bildausschnittes (Motiv) einigermaßen kennst, kannst Du die Brennweite ausrechnen, z.B. mit diesem Tool: http://www.bildergalerie-hamburg.de/...hnitt-frei.php
    Danke, das ist hilfreich.

  2. #2
    Spitzenkommentierer
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    Zitat Zitat von Rob70 Beitrag anzeigen
    Ich habe vor allem Probleme bei Landschaftsbildern, wo mir oft die Vergleichsmaßstäbe fehlen. Trotz der "optischen Verkürzung", die ich mit "Kompression" angesprochen habe fällt es mir schwer. Hast Du evtl. ein Beispiel mit den Längs- und Quer-CAs. Das ist mir noch nicht so ganz klar.

    Ich dachte bisher "Längs-CA" wären solche, die mitten im Bild an harten Kontrastkanten auftauchen. Sonst kenne ich nur noch laterale CAs, die zunehmend stärker am Rand des Bildes auftauchen. Aber, obwohl ich um diese CAs weiß, kann ich sie oft nicht wirklich auseinanderhalten. Quer-CAs höre ich zum ersten mal.
    Hallo Rolf,

    Farbquerfehler (= laterale chromatische Aberration) sind die Farbsäume, die gerne an Kontrastkanten (zB dunkler Ast gegen hellen
    Himmel) zum Bildrand hin verstärkt auftreten. Diese Farbsäume sind in der Regel auf der einen Kontrastkante blau und an der
    anderen gelb, oder grün und rot. Dieser Fehler tritt in der Fokusebene, also quer zur Bildachse auf.

    Farblängsfehler (= longitudinale chromatische Aberration) sind die schwer zu korrigierenden Fehler, die grüne, bzw. rote Farbsäume vor,
    bzw. nach der Schärfeebene bewirken. Diese Fehler treten längs zur Bildachse auf, egal ob in der Mitte, oder am Rand. Das
    kann vor allen bei Lichtreflexen auf einer Wasseroberfläche extrem störend sein.

    Ich hoffe, ich habe ein wenig Licht in die Angelegenheit gebracht.

    LG, Christian

  3. 3 Benutzer sagen "Danke", gladstone :


  4. #3
    Spitzenkommentierer Avatar von Rob70
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    Zitat Zitat von gladstone Beitrag anzeigen
    Hallo Rolf,

    Farbquerfehler (= laterale chromatische Aberration) sind die Farbsäume, die gerne an Kontrastkanten (zB dunkler Ast gegen hellen
    Himmel) zum Bildrand hin verstärkt auftreten. Diese Farbsäume sind in der Regel auf der einen Kontrastkante blau und an der
    anderen gelb, oder grün und rot. Dieser Fehler tritt in der Fokusebene, also quer zur Bildachse auf.

    Farblängsfehler (= longitudinale chromatische Aberration) sind die schwer zu korrigierenden Fehler, die grüne, bzw. rote Farbsäume vor,
    bzw. nach der Schärfeebene bewirken. Diese Fehler treten längs zur Bildachse auf, egal ob in der Mitte, oder am Rand. Das
    kann vor allen bei Lichtreflexen auf einer Wasseroberfläche extrem störend sein.

    Ich hoffe, ich habe ein wenig Licht in die Angelegenheit gebracht.

    LG, Christian
    Ja, danke. Der Hinweis in und außerhalb der Fokusebene war sehr hilfreich. VG, Rolf

  5. #4
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    Zitat Zitat von gladstone Beitrag anzeigen
    Hallo Rolf,

    Farbquerfehler (= laterale chromatische Aberration) sind die Farbsäume, die gerne an Kontrastkanten (zB dunkler Ast gegen hellen
    Himmel) zum Bildrand hin verstärkt auftreten. Diese Farbsäume sind in der Regel auf der einen Kontrastkante blau und an der
    anderen gelb, oder grün und rot. Dieser Fehler tritt in der Fokusebene, also quer zur Bildachse auf.

    Farblängsfehler (= longitudinale chromatische Aberration) sind die schwer zu korrigierenden Fehler, die grüne, bzw. rote Farbsäume vor,
    bzw. nach der Schärfeebene bewirken. Diese Fehler treten längs zur Bildachse auf, egal ob in der Mitte, oder am Rand. Das
    kann vor allen bei Lichtreflexen auf einer Wasseroberfläche extrem störend sein.

    Ich hoffe, ich habe ein wenig Licht in die Angelegenheit gebracht.

    LG, Christian
    Genau. Und ich wollte darauf hinweisen, dass nach meiner Erfahrung die Quer-CAs tendenziell eher bei Weitwinkelobjektiven am Rand auftreten, die Längs-CAs eher bei längeren Brennweiten vor und hinter der Schärfeebene. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, aber wenn man in der Bildecke so etwas sieht, dann kann man mit einer gewissen Berechtigung auf ein Weitwinkel tippen:

    quer-CA.jpg


    Und wenn man in der Bildmitte so etwas sieht, dann ist es wohl eher eine Brennweite deutlich länger als 50 mm:

    längs-CA.jpg

  6. 5 Benutzer sagen "Danke", Helge :


  7. #5
    Spitzenkommentierer Avatar von Hias
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    Oder man reduziert die Zahl seiner Objektive, das hilft enorm

    Ich habe nur noch vier Sets: moderne Objektive für eMount, die schreiben Exif, Minolta AF, die am LaEa4 auch korrekte Exif liefern, Minolta SRT und Zeiss C/Y. Letztere haben so unterschiedliche Farben, dass ich sie gut auseinander halten kann.
    Abgesehen vom Minolta MD W. Rokkor 3.5/28mm und 2.8/28mm (haben deutlich unterschiedliche Farben) und vom Minolta MD 2/50mm und 1.7/50mm (die sind wirklich schwer zu unterscheiden) habe ich auch die Brennweiten pro Set (wenn überhaupt) nur einmal.
    Abgesehen davon hab ich auch noch ein Voigtländer Color Ultron 1.8/50 und ein CZJ Prakticar 2.4/35mm, da muss ich es mir dann halt merken.

    Aber ich glaube, die "Lösung" gefällt Euch nicht...

    Gruß Matthias

  8. 2 Benutzer sagen "Danke", Hias :


  9. #6
    Spitzenkommentierer Avatar von Anthracite
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    Ich nutze Nikon und Fuji, und bei beiden kann ich Exif-Daten eintragen (bei Fuji nur die Brennweite), und das vermindert das Problem schon mal deutlich. Allerdings vergesse ich gelegentlich, die richtige Brennweite auszuwählen, und bei weniger genutzten Objektiven ist das auch nicht eindeutig - man hat ja manche Brennweiten mehrfach besetzt. Außerdem möchte ich den verwendeten Filter (Nahlinse oder Infrarot) auch später gerne noch wissen.

    Daher habe ich in Lightroom Stichwörter angelegt, eines für jedes Objektiv (außer bei denen, die mit Chip ausgestattet sind) und eines für jeden Filter. Abends beim Import in LR setze ich gleich die Stichwörter, denn dann kann ich mich meistens noch dran erinnern, wo Exif-Daten nicht stimmen, weil ich noch weiß, welches Objektiv ich genommen hatte, und wenn nicht, fällt es mir idR. nicht schwer, an Hand des Bildwinkels das Objektiv zu bestimmen, denn mehr als drei, maximal vier Objektive nehme ich nur sehr selten mit.

  10. #7
    Spitzenkommentierer Avatar von Rob70
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    Zitat Zitat von Hias Beitrag anzeigen
    Oder man reduziert die Zahl seiner Objektive, das hilft enorm

    Ich habe nur noch vier Sets: moderne Objektive für eMount, die schreiben Exif, Minolta AF, die am LaEa4 auch korrekte Exif liefern, Minolta SRT und Zeiss C/Y. Letztere haben so unterschiedliche Farben, dass ich sie gut auseinander halten kann.
    Abgesehen vom Minolta MD W. Rokkor 3.5/28mm und 2.8/28mm (haben deutlich unterschiedliche Farben) und vom Minolta MD 2/50mm und 1.7/50mm (die sind wirklich schwer zu unterscheiden) habe ich auch die Brennweiten pro Set (wenn überhaupt) nur einmal.
    Abgesehen davon hab ich auch noch ein Voigtländer Color Ultron 1.8/50 und ein CZJ Prakticar 2.4/35mm, da muss ich es mir dann halt merken.

    Aber ich glaube, die "Lösung" gefällt Euch nicht...

    Gruß Matthias
    Selbst wenn ich noch zu viele Objektive habe, mehr als 3 nehme ich auf meinen Touren normalerweise nie mit. Das Problem ist also auch mit vielen Objektiven eigentlich nicht vorhanden, denn welche ich dabei hatte, merke ich mir normalerweise schon noch ein paar Tage lang. Bis dahin muss ich es geschafft haben, es in die Schlagwörter eingetragen zu haben. Kürzlich hatte ich z.B. das Contax G 2.8/28 und die Makro-Planare 2/50 sowie 2/100 (ZF) dabei. Trotz der deutlich unterschiedlichen Brennweiten fiel es mir schwer, sicher zu beurteilen, welches Objektiv welches Foto an der Sony A7R III gemacht hat. Durch langes Vergleichen habe ich es dann schon herausgefunden, glaube ich, aber einfach war das nicht. Unterschieden in Farben und Kontrastverhalten ist bei den drei Objektiven auch sehr gering.

  11. Folgender Benutzer sagt "Danke", Rob70 :


  12. #8
    Förderndes Mitglied Avatar von Helge
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    Zitat Zitat von Rob70 Beitrag anzeigen
    Selbst wenn ich noch zu viele Objektive habe, mehr als 3 nehme ich auf meinen Touren normalerweise nie mit. Das Problem ist also auch mit vielen Objektiven eigentlich nicht vorhanden, denn welche ich dabei hatte, merke ich mir normalerweise schon noch ein paar Tage lang. Bis dahin muss ich es geschafft haben, es in die Schlagwörter eingetragen zu haben. Kürzlich hatte ich z.B. das Contax G 2.8/28 und die Makro-Planare 2/50 sowie 2/100 (ZF) dabei. Trotz der deutlich unterschiedlichen Brennweiten fiel es mir schwer, sicher zu beurteilen, welches Objektiv welches Foto an der Sony A7R III gemacht hat. Durch langes Vergleichen habe ich es dann schon herausgefunden, glaube ich, aber einfach war das nicht. Unterschieden in Farben und Kontrastverhalten ist bei den drei Objektiven auch sehr gering.
    Kannst ja mal ein paar Beispielbilder hier einstellen. Ich würde vermuten bei den drei genannten Objektiven hätte die DCC-Community eine sehr hohe Trefferquote bei der Zuordnung der Bilder...

  13. #9
    Spitzenkommentierer Avatar von Rob70
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    Zitat Zitat von Helge Beitrag anzeigen
    Kannst ja mal ein paar Beispielbilder hier einstellen. Ich würde vermuten bei den drei genannten Objektiven hätte die DCC-Community eine sehr hohe Trefferquote bei der Zuordnung der Bilder...
    Ja, das wird sicher so sein. Aber man darf nicht vergessen, dass es trotzdem noch etwas anderes ist, dies bei ca. 100 Bildern zu machen, die ich z.B. vor ein paar Tagen gemacht habe. Ich zeige mal ein paar:

    ALSO, BITTE JEWEILIGE BRENNWEITE ZUORDNEN:

    #1
    Brennweite erkennen 5.jpg

    #2
    Brennweite erkennen 6.jpg

    #3
    Brennweite erkennen 4.jpg

    #4
    Brennweite erkennen 1_.jpg

    #5
    Brennweite erkennen 2_.jpg

    #6
    Brennweite erkennen 3_.jpg
    Geändert von Rob70 (21.04.2020 um 14:26 Uhr)

  14. 4 Benutzer sagen "Danke", Rob70 :


  15. #10
    Spitzenkommentierer Avatar von Rob70
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    Nachdem sich bei meinem Teil des "Rätsels" nichts mehr tut, hier die Auflösung, die nach meiner Meinung stimmen müsste (ich habe noch einige "Maßstäbe" angelegt). Leider hatte ich ein Bild zunächst auch falsch, so dass die Anzahl der gezeigten Bilder nicht jeweils gleich war. Aber vielleicht hat's das ja auch spannender gemacht.

    AUFLÖSUNG:
    #1: 100mm
    #2: 100mm
    #3: 100mm
    #4: 50mm
    #5: 28mm
    #6: 28mm

    VG, Rolf

    Ich werde mich morgen hoffentlich ein wenig mit dem 2. Teil des Rätsels befassen können, um auch dort einen Tipp abzugeben. Soviel scheint mir aber schon einmal klar:

    1. Die Perspektive und wohl auch der Abstand vom Motiv werden ordentlich verändert.
    2. Die Brennweiten werden kürzer.
    3. Das 1. Bild wurde mit einem Tele fotografiert.
    Geändert von Rob70 (24.04.2020 um 08:48 Uhr)

  16. 2 Benutzer sagen "Danke", Rob70 :


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