Liebe Mitforenten,
heute stelle ich Euch ein relativ seltenes, lichtstarkes Teleobjektiv vor, das Soligor C/D 200 mm 1 : 2.8. Dieses wurde Mitte der Siebziger Jahre von Tokina für Soligor gefertigt und gehört zu der ersten C/D-Objektivlinie, die damals den Vivitar Series 1-Objektiven Paroli bieten sollte und zu der nebst einigen Varioobjektiven auch eine ganze Reihe lichtstarker und anspruchsvoller Objektive zählte : 28 mm und 35 mm f/2, 55 mm und 100 mm f/2,8 Macro und 135 mm f/2. C/D steht dabei entweder für “Computer Design” oder “Compact Design”, man findet anscheinend beide Interpretationen in der damaligen Literatur. Gegen Ende der Siebziger und Anfang der Achtziger gab es dann noch einige andere C/D-Objektive, die aber dann in erster Linie von Sun Optical gefertigt wurden und wohl optisch nicht ganz so hochwertig waren.
Ich habe das Soligor C/D 200 mm 1 : 2.8 kürzlich für einen kleinen Betrag mit einem für mich exotischen Konica AR-Anschluss erstanden und musste deshalb noch einen FOTGA - Adapter für meine Sony Kameras hinzufügen. Der Adapter ist sehr gut verarbeitet und gut gegen Streulicht behandelt, hat aber kameraseitig etwas Spiel. Aber kommen wir auf das Objektiv zurück. Dieses besitzt eine hervorragende, solide Fassung mit eingebauter, ausziehbarer, aber leider etwas zu kurzer Gegenlichtblende und Geradeführung des sehr schön gedämpften Entfernungseinstellrings.
Letzterer und der Blendenring drehen sich hinter Sichtfenstern. Der Blendenring ist grosszügiger bemessen als der meiner zwei Hexanon - Objektive, nervt aber fast genauso wie diese, denn er rastet jenseits von f/16 automatisch in EE-Position ein und lässt sich dann nur noch bewegen, nachdem man einen kleinen Knopf gedrückt hat. Die Einstellung erfolgt in ganzen Stufen, aber der Blendenring lässt sich bei Bedarf auch zwischen zwei Blenden bugsieren, insgesamt ist aber der Einstellweg zwischen f/ 2, 8 und f/16 konica-typisch sehr kurz. Die Blende selbst besteht aus acht Lamellen, die bei allen Einstellungen eine sehr gleichmässige Öffnung bilden.
Auf der Sony A7 wirkt das Objektiv sehr kompakt, zumal der Adapter durch das besonders geringe Auflagemass des Konica-Anschlusses nur wenig aufträgt. Das Gewicht ist aber wie der Fronlinsendurchmesser erheblich und ich hätte mir deshalb einen Stativadapter gewünscht, damit das Duo Kamera und Objektiv auf dem Stativ nicht so kopflastig wird.
Hier noch mal die technischen Daten :
Optischer Aufbau : 6 Linsen in 4 gruppen
Vergütung : einfach
Blendenskala : f/2,8 bis f/16 (ganze Stufen), EE
Anzahl der Blendenlamellen : 8
Filterdurchmesser : 77 mm (Geradeführung)
Kürzeste Entfernungseinstellung : 220 cm
Masse : Länge 129, 5 mm, Durchmesser 83,2 mm, Gewicht 775 g (ohne Deckel)
Fortsetzung folgt...