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Thema: Hyperfokale Distanz – praktisch betrachtet am Beispiel eines Canon nFD 24mm f2.8

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    @digifret: Offenblende ist hier nicht sinnvoll, da es mir ja darum geht, eine optimale Praxiseinstellung zu finden.

    Der Einwand mit den Floating Elements hat aber was. Habe deshalb auch noch ein Objektiv ohne Floating Elements getestet. Komme gleich weiter unten dazu.


    @classicglasfan: Bin nicht sicher, ob der Adapter ein Problem ist. Ein zu dünner Adapter sorgt dafür, dass Unendlich etwas früher anliegt und reduziert etwas die minimale Fokus-Einstellung (Wie viel macht das eigentlich aus?) Aber ansonsten müsste doch alles passen, nur die Skala verschiebt sich. Oder?


    @Alsatien: Ein Vergleich der Unendlichfokussierung auf einem alten Canon Analog-Body wäre sicher interessant. Leider habe ich keine mehr, alle inzwischen weiterverhökert.

    Das mit dem Kalibrieren verstehe ich nicht ganz. Wenn es nur eine falsche Dicke des Adapters ausgleicht, dürfte es ja nur dafür sorgen, dass die Skala auf dem Objektiv besser zur Realität passt. Oder passiert da noch mehr?

    Das, was du zu Hyperfokal-Einstellungen schreibst, sehe ich nach meinen weiteren Versuchen jetzt auch so.

    Habe nämlich heute noch ein Objektiv ohne Floating Elements probiert. Das Canon nFD 28mm f2.8.

    Vorher noch über den Rechner die hyperfokale Distanz ermittelt. Unschärfekreis 0,03 mm. Der wird für die Sony A7 II empfohlen, anscheinend basierend auf der Sensorauflösung. Die verschiedenen Rechner sind sich nicht ganz einig, der Mittelwert ist 3,3 bis 3,4 Meter. Das habe ich per Zollstock abgemessen und mit Offenblende exakt darauf eingestellt. Ungenauigkeiten der Skala oder falsche Stärke des Adapters kommen also nicht zum Tragen.

    Dann alternativ noch die verschärfte hyperfokale Distanz berechnet. Unschärfekreis 0,015 mm. Ergebnis 6,56 Meter. Auch abgemessen und eingestellt.

    Alle folgenden Ergebnisse sind im Prinzip wie beim 24 mm Objektiv mit Floating Elements:

    Einstellung auf hyperfokale Distanz von ca. 3,35 Meter, Unschärfekreis 0,03 mm: Das Ergebnis ist mit Abstand am schlechtesten. Ob Nahbereich (in dem Fall 4 bis 5 Meter), Mitte 30 Meter, Ferne 60 Meter, Unendlich 200 Meter: in jedem Entfernungsbereich unscharf.

    Einstellung auf die hyperfokale Distanz von 6,56 Meter, Unschärfekreis 0,015 mm:
    alles sieht deutlich besser aus.

    Einstellung auf mein eigenes, per Mond-Fokussierung gefundenes, Unendlich: Toppt alles. Beste Schärfe vorne, beste Schärfe in Mitte, beste Schärfe hinten. (Diese Einstellung liegt auf meiner Skala einige Millimeter weiter rechts als die gemessene Einstellung auf 6,56 Meter, zwischen 3 und Unendlich-Markierung.)

    Einstellung auf Unendlich-Symbol:
    Die mittleren Entfernungen bleiben brauchbar, sind aber nicht mehr top, vorne und hinten wird es deutlich unschärfer. Der Schärfebereich schrumpft also. Deutlich besser werden die extremen Ecken.

    Unendlich-Symbol über Blende-8-Markierung: Nicht ganz so schlimm wie hyperfokale Distanz auf 3,35 Meter, aber nahe dran.

    Wie Alsatien schreibt, scheinen die Berechnungen der hyperfokalen Distanz nur dann halbwegs zu passen, wenn man sehr kleine Unschärfekreise nimmt. Die von den meisten Rechnern für die Sony A7x mit 24 MP empfohlenen 0,03 mm sind zu viel.

    Ich mache das jetzt so: Mein selbst gefundenes Unendlich ist meine „Landschafts-Schnappschuss-Einstellung“, wenn keine Zeit zum manuellen Fokussieren ist. Mit dieser Einstellung habe ich dann brauchbare bis sehr gute Schärfe von circa 5 Meter bis Unendlich. Stelle ich leicht links daneben, kann ich die Schärfe eher nach vorne verlagern.

    Ansonsten sollte man sich möglichst die Zeit nehmen und jeweils per Lupe das fokussieren, was scharf sein soll.

    Die Hyperfokal-Hinweise auf den Objektiven werden künftig ignoriert, die sind komplett daneben. Und die Hyperfokal-Rechner werden vom Smartphone gelöscht.

    @classiglasfan: Du schreibst, dass man bei deinem Loxia 21mm f2.8 die Hyperfokal-Markierungen auf dem Objektiv nutzen kann. Habe mir gerade das Datenblatt herunter geladen. Die rechnen aber auch mit 0,03 mm. Und das ist eigentlich zu wenig, wie ja auch Alsatien meint. Oder?

    Gruß
    Michael

  2. Folgender Benutzer sagt "Danke", pixx :


  3. #2
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    Zitat Zitat von pixx Beitrag anzeigen

    Das mit dem Kalibrieren verstehe ich nicht ganz. Wenn es nur eine falsche Dicke des Adapters ausgleicht, dürfte es ja nur dafür sorgen, dass die Skala auf dem Objektiv besser zur Realität passt. Oder passiert da noch mehr?

    @classiglasfan: Du schreibst, dass man bei deinem Loxia 21mm f2.8 die Hyperfokal-Markierungen auf dem Objektiv nutzen kann. Habe mir gerade das Datenblatt herunter geladen. Die rechnen aber auch mit 0,03 mm. Und das ist eigentlich zu wenig, wie ja auch Alsatien meint. Oder?

    Gruß
    Michael
    Beim Fokussieren mit Floating-Element-Objektiven geht es nicht nur um die richtige Position des Entfernungsrings (die bei Deinem Objektiv ja nicht gegeben ist...), denn der Entfernungseinstellring bewegt ja auch eine Linsengruppe des Objektivs in Bezug auf die anderen. Mit dem nFD 28 mm f/2,8 schafft das keine Probleme (alle Linsen werden beim Fokussieren gleichzeitig verschoben), aber mit dem nFD 24 mm f/2,8 bewirkt das eine nicht optimale Stellung der Linsenelemente zueinander, die Unschärfen zur Folge haben kann.

    Was die 0,03 mm (0,035 mm bei Canon) angehen, hast Du recht - die sind schon seit langem nicht mehr zeitgemäss. Deshalb blende ich ja auch immer zwei Blenden zusätzlich ab, um damit meinen gesteigerten Qualitätsansprüchen gerecht zu werden (ich drucke maximal im Format A2 + und habe auch eine, wenn auch gelinde, Tendenz zum "Pixel Peeping".

    LG Volker

  4. Folgender Benutzer sagt "Danke", Alsatien :


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