Und wenn das nicht möglich ist? Als Informatiker wäre ich nicht so sicher, dass das dann noch funktioniert. Ich konnte schon nach 5 Jahren meine Studienarbeit (in WordStar 5.5, damals "das" Textprogramm) nicht mehr konvertieren.
Warum?
1. Es halt lange gedauert, ein Gerät zu finden, dass 5 1/4" Floppy Disks im alten Format lesen konnte.
2. Als das geschafft war, gab es kein einziges Programm, dass dieses Format einlesen konnte, da der Hersteller pleite war, und niemand den Strukturaufbau der WordStar-Dateien kannte.
3. Nicht mal ASCII Zeichen konnte man mit dem Hex-Programm retten.
Diese Geschichte hat sich schon x-mal wiederholt.
Die Idee auf Band auszulagern hört sich gut an, aber gibt es in 20 Jahren noch Lesegeräte um die Datei überhaupt noch auslesen zu können. Denkt nur mal an alte Tonbänder, wer kann diese noch zum "Klingen" bringen und dann digitalisieren. Was ist mit Musikkassetten? Auch das gleiche.
Verstehe die Diskussion eigentlich nicht.
Zu Analogzeiten war "Langzeit-Archivierung" sicher ein riesiges Thema. Im Digitalzeitalter, wo im Grunde nur Bits & Bytes weggeschrieben werden, ist es letztlich diesen Bits & Bytes relativ egal, ob sie nun auf magneto-optischen HAMR Speichermedien, in einer Cloud, einem Raidverbund in einer NAS oder sonstigem Medium gesichert werden.
Die schon lange bekannten TIFF Dateien und eben auch andere "plattformübergreifende" Formate stehen zur Verfügung als Bibliotheken auf so gut wie jeder Programmierplattform zur Verfügung und können von jedem "pfiffigen Programmierer" jederzeit portiert werden.
Die etablierten Standards werden angesichts der unbeschreiblich hohen Anzahl von Fotos auf dieser Erde sicherlich nicht wie viele Dinge, die stark an die Hardware gekoppelt waren, verschwinden.
(Betacam Movie z.B., Video 2000 um nur einige zu nennen)
Viel schlimmer waren eben genau diese Hardware-abhängigen Dinge wie z.B. auch der Umstieg von Analogem Super 8 Filmen zu den Digitalen Filmkameras, wo dann erstmal die kompletten Familienfilme "flöten" gingen, bis man Wege fand, diese zu digitalisieren. Dias und Negative sind das gleiche...
Aber das sind eben auch komplette Hardware und Medienveränderungen... nicht nur Bits & Bytes..
Ich denke, auch in 20 - 30 Jahren werden wir noch die gleichen Formate sehen und lediglich die Speicherformen werden sich geändert haben. Chemische Speicher, Blasenspeicher und woran überall auch immer noch geforscht wird.
Dient alles nur dazu, die Bits & Bytes irgendwie platzsparend abzulegen.
Die beste Strategie der Speicherung, ist es, die Augen offen zu halten, wo welche Veränderungen greifen und falls es tatsächlich notwendig werden sollte, zu konvertieren.
Um meine eigenen Bilder mach ich mir da keine Sorge, denn
1. Sind da nur die Bilder der Verwandschaft von Belang und keine erhaltenswerten Kunstwerke...
2. Werden die Nachkommen schon sagen, was erhaltenswert ist und was weg kann..
LG
Henry
Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..
DNG ist ein offenes Format welches von sehr vielen Firmen (Software wie Hardware) unterstützt wird.. inzwischen fast ein Standard. Der Vergleich mit WordStar hinkt, denn das war immer schon weit von einem Standard entfernt und Archivierung erfolgte damals eher auf Papier. Das die Diskette überhaupt noch gelesen werden konnte ist für mich schon fast ein Wunder. Ich würde mir generell mehr Sorgen um die Langzeitstabilität und Kompatibilität des Datenträgers machen auf dem die Fotos archiviert werden.
Deshalb sollte man einem wichtige Daten alle Jahre umkopieren.. dabei kann man natürlich auch gleich das Format auf den aktuellen Stand bringen und hat solche Sorgen erst gar nicht.
Gruß
Jan
Ich halte DNG nicht für einen Standard (oder wenn dann nur einen locker definierten), sonst wäre es doch nicht möglich, dass manche Software eben nur DNGs von bestimmten Kameras unterstützt. Das klingt für mich eher so, als wenn das originale RAW nur ein DNG-Mäntelchen übergestülpt bekommt. So kann dann zwar jede Software erkennen "aha, das ist ein DNG, aber was da drinn ist, damit kann ich nichts anfangen".
Moin,
interessant ist in dem Zusammenhang vielleicht auch, was für Unternehmen zur Langzeitarchivierung ihres Beleggutes vorgeschrieben wird. Die Finanzbehörden haben sich dazu klar geäußert und lediglich TIFF und PDF/A als Formate zugelassen. Hintergrund ist die Überlegung, für welche Format es auch in einiger Zeit noch Software geben wird, welche die so abgelegten Daten in einer für den Menschen lesbaren Form ausgeben können wird. In unserem Bereich würde ich es ähnlich sehen, TIF ist sicher, wobei ich einfach beim JPG bleibe. Auch da bin ich mir sicher dass sich JPG-Dateien auch in 30 Jahren noch auf der dann aktuellen Technik wird darstellen und ausgeben lassen. Bei den Medien spielt es eigentlich keine Rolle, was verwendet wird. Eine ordentliche Datensicherung umfasst mindestens gespiegelte Medien, räumliche Trennung dieser, regelmäßige Auffrischungskopien und beizeiten ein umkopieren auf den jeweiligen "Stand der Technik".
LG
Heino
Nein!
http://www.pctipp.ch/tipps-tricks/wo...kein-raw-86123Wir verzichten hier auf die Nennung der Vor- und Nachteile des DNG-Formats. Wichtig ist nur das Wissen, dass die Bilddatei in diesem Container keine RAW-, sondern eine TIF-Datei ist. Irgendeine Software in der Kamera oder am PC hat das Demosaicing übernommen und die Rohdaten unwiderruflich in eine TIF-Datei umgewandelt.
Diese TIF-Datei ist auch der Grund, warum das DNG-Format von so vielen Programmen verstanden wird: Es gibt ja nichts mehr zu interpretieren.
DNG ist zwar ein Container... aber kein "Mantel" über dem originalen RAW, sondern über ner TIFF Datei. In diesem "Mäntelchen" stecken auch noch Zusatzinformationen der Kamera und damit scheinen manche Programme Schwierigkeiten zu haben. Aber DNG ist ein offenes Format und andere Software kann damit problemlos umgehen (nicht nur Adobe). Ein Hersteller spezifisches RAW ist zur Archivierung jedenfalls deutlich ungeeigneter als DNG, kann aber durchaus Vorteile bei der Bearbeitung bringen.
Gruß
Jan
Nun, den LTO Standard gibt es seit 18 Jahren, wir sind im Moment bei LTO 8, wenn ich mich recht erinnere, mit Plänen für die LTO Generation bis 12. LTO ist definitiv für die "Langzeitarchivierung" gedacht (15-30 Jahre) und rückwärtskompatibel. D.h. ein LTO 5 tape kann auch von LTO 12 Hardware gelesen werden.
LTO 4 wäre wahrscheinlich mein sweetspot. Tape reader für 200-300 Euro (wenn man es wirklich ernst meint kann man ja auch zwei verschiedene kaufen), die Bänder kosten um die 30€ und speichern 800 Gbyte. Plus ein sicheres Schließfach. Wäre für meine Langzeitdaten ausreichend.
Ich sehe das eher pragmatisch. Ich verwende Lightroom CC also RAW Konverter (jetzt aber bitte keine Abo Diskussion anfangen) und noch kann LR alle von mir je verwendeten RAW Formate lesen. Falls Adobe die Unterstützung einzelner RAW Formate abkündigen würde oder ich auf eine Konverter umsteige der sie nicht mehr unterstützt, kann ich mir immer noch Gedanken darüber machen in welches Format ich konvertiere.
Und die Enkel? Die wichtigsten Familienaufnahmen gibt es gedruckt und/oder als JPG...
Mehr Gedanken mache ich mir allerdings über die eigentliche Datensicherung. Und gilt das von Heino gesagt: regelmäßige Sicherung, räumliche Trennung, etc…
Grüße Roland