Ja, bleib bloß "distanziert" genug...
Nur mal eben eine Hasselblad, kostet ja alles nicht mehr soviel, wächst sich schnell zu einem kostspieligen Spaß aus, wenn man den Weg weitergehen will.
Gerade wenn man eventuelle Folgekosten bei nicht korrekt arbeitenden Objektiven, Magazinen und sonstigem Krams nicht im Blick hat und auch nicht durchtesten kann, kann sowas schnell zu einem "Riesen-Flop" werden.
Die Kosten sind schon recht hoch und ich war regelrecht erschrocken, was da für Preise bei den Reparateuren aufgerufen werden, wenn nur eine Kamera neues Öl bzw. Fett bekommen muss oder die Dichtungen der Magazine getauscht werden müssen (letzters eigentlich ein Kinderspiel].
Hatte auch mal Kontakt aufgenommen, um mir selbst die Arbeit des Checkens und Nachfettens des 50er Zeiss Distagon - Hemmwerks zu ersparen und war erschrocken, dass da 200 und mehr Euro für einfachste Arbeiten aufgerufen wurden.
Es lohnt sich in jedem Falle Hasselblad Sachen nur beim Händler zu kaufen, zu testen und wenn irgendwas nicht ordentlich funktioniert, wieder Retour zu schicken. Hierbei ist mir meine kindliche Neugier und mein Bastel-Gen auch ziemlich egal (obwohl es immer wieder "juckt"... wie im Falle des von mir doch selbst reparierten Distagon 50eraber es war auch entsprechend günstig).
Grundsätzlich aber sollte man sich sowas sehr, sehr genau überlegen, ob das Thema analog überhaupt noch in Frage kommt. Es macht Spaß, zweifellos, aber man muss die Zeit und die Geduld mitbringen, sich in der schnell-lebigen Zeit darauf einzulassen.
Ob das bei mir lange anhalten wird, werde ich sehen, bin aber optimistisch.
Mir fällt da immer wieder unsere Hochzeitsreise ein, die meine Frau und mich vor nunmehr 10 Jahren nach Sifnos, eine griechischen Kykladen-Insel, führte.
Dort traf ich zufällig auf dem Marktplatz von Appolonia eine aus 3 älteren Herren bestehende Gruppe (2 so um die 70 bis 75, der Dritte um die 55 Jahre alt), die alle einen Asahi-Pentax Spotmeter IV oder V um den Hals vor der Brust baumelnd hatten. Ich rannte da mit meiner 5D oder 5D MKII herum und wir kamen in ein kurzes Gespräch.
Die alten Herren waren Amerikaner, die im Kriege wohl auf dieser Insel stationiert waren. Die beiden waren schon damals begeisterte Fotografen und kehrten nun zu einem gemeinsamen Treffen auf die Insel zurück. Der jüngere der Drei war Mitglied in einem amerikanischen Fotoclub, in dem die älteren Herren langjährige Mitglieder waren. Er schloss sich dieser Reise an und war mehr oder minder als "Sherpa" für die in einem riesigen Rucksack steckende Großbildkamera. Der hatte noch genug "Power" um diese schweren Sachen beim Wandern zu tragen.
Ein Wunsch von mir ist es, auch irgendwann mal so eine Fototour mit Gleichgesinnten zu machen, über eine bildschöne Insel wandern und gemeinsam Motive ausspähen sowie sich über die besten Lichtverhältnisse, ausgemessene Kontrastumfänge und all den Kram auszutauschen, die später für ein gelungenes Bild sorgen und dies nicht über eine Display-kontrollierbare Digiknipse zu machen. Eine echte Herausforderung fürs Alter...
War sehr beeindruckend. Leider hab ich die nicht nach den Namen und Kontaktdaten gefragt.. war eher eine flüchtige Begegnung.
Es hatte aber damals schon Spuren hinterlassen, die Herren da mit ihrer Fachkamera, großem Stativ und allem Gedöns auf dem Marktplatz zu erleben. Das ruhige herangehen an Motive, das Diskutieren über diverse Dinge um die zu machenden Bilder... toll.