Gestern ist ein besonderes Objektiv bei mir angekommen: Das Sony Zeiss Planar 1.4/50 ZA. Abends bin ich zu Fuß gleich damit zu Fuß ein paar hundert Meter aus Wohngebiet raus in die Felder am Stadtrand von Heidelberg.
Mit hatte ich auch einen CLS Filter von Astronomik. Zum Aufnahmestandort im Heidelberger Süden: die Felder dort sind umgeben von großen Stadtteilen mit Industriegebieten, Leimen und Schwetzingen. Das bedeutet, die Luftverschmutzung in höherem Maß.
Das ersten Testaufnahmen zeigten mir, dass das Objektiv besonders gut für Astrofotografie geeignet ist. Schon offen ist es scharf über den gesamten Bildkreis scharf. Koma findet man nur, wenn man genau hinschaut minimal in den Ecken. Etwas abgeblendet sind die Koma-Effekte weg. Ein 1.4er Objektiv, das nicht vignettiertkann es kaum geben und sie wird offen deutlich sichtbar und muss in der Raw-Entwicklung korrigiert werden. Abblenden hilft natürlich auch. Über den hohen Lichteinfall und das helle Sucherbild bei dem Objektiv gehen das Ausrichten und das Scharfstellen sehr leicht und genau von der Hand. Insgesamt gesehen ist es damit vorzüglich für Nachtaufnahmen geeignet.
Ortsbestimmung: Sternbild Orion über den Stadteil-Trabanten Boxberg und Emmertsgrund an den Ausläufern von Bergstraße und Odenwald...
Orion Emmertsgrund Kirchheim DSC09278 FC.jpg
Der Gürtel des Orion mit seinen drei charakterischen hellen Sternen steht in der Bildmitte direkt über den Hochhäusern. Darüber nach links geneigt der Oberkörper des Bogenschützen mit dem Schulterstern Betelgeuse (der linke der hellen Sterne über dem Bergrücken.
Der Bogen zielt nach rechts oben und ist ebenfalls klar und deutlich zu erkennen.
Am Sternenhimmel direkt darüber das "Siebengestirn" der Plejaden:
Plejaden Kirchheim DSC09271 10-2017 FC.jpg
Diesen Sternhaufen sieht man auch in städtischer Umgebung noch ganz gut mit bloßem Auge.
Etwa im Zenit über mir das Sternbild Casio Paja:
Casio Paja Kirchheim 10-2017 FC.jpg
Und zu guter letzt über der Stadt der große Wagen:
Großer Wagen Kirchheim DSC09255 10-2017 FC.jpg
Das war die schwierigste Szene. Der Wagen stand flach über der Besiedelung. Ein paar hundert Meter vom Aufnahmeort in dieser Richtung beginnt die Kernzone des Rhein-Neckar-Lichtermeers. Die sorgen für eine Schwächung der Kontraste. Dennoch kann ich zu Hause den großen Wagen noch sehen und damit auch aufnhemen.
In dieser Objektiverprobung hätte ich am Ort u.a. noch gut Sterbild Schwanen mit Laier aufnehmen können. Es war allerdings auch spät genug geworden und der störende Mondaufgang stand kurz bevor. Es kommen weitere klare Nächte.
Nachtrag: die Belichtungszeit betrug bei allen Aufnahmen 6s, Blende f1.4 oder f2. Kamera war die Sony A7R.


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