Für alle, die schon immer mal wissen wollten, was ein Objektiv aus den Anfangstagen der Fotografie (hier von etwa 1860) unter optimalen Bedingungen leisten kann:
Hier das ganze Bild, unbearbeitet übrigens, mit Nikon Picture Control = "Standard" (sonst nehme ich allerdings "Neutral")
und ein 1:1-Ausschnitt daraus (aus 24MP an Vollformat):
Die kleinen Muster im Holz sind gut zu erkennen.
Wenn man dann bedenkt, dass das Objektiv gar nicht für Kleinbild konstruiert war, sondern für das wesentlich größere Format 6 x 9 mit den vergleichsweise geringen Anforderungen an die Auflösung, dann alle Achtung! Und was die Farben betrifft, das Objektiv ist Jahrzehnte vor der Erfindung der Farbfotografie gebaut worden.
Bereits zum Kleinbildrand lässt die Schärfe Petzval-typisch deutlich nach, verbunden mit einer starken Bildfeldwölbung.
Nein, das ist nicht von der Spiegelung im Wasser, sondern kommt aus der oberen Bildhälfte.
Und wehe, die Sonne kommt nicht von hinten, sondern es gelangt Streulicht ins Objektiv, dann bricht der Kontrast gnadenlos weg. Die Regel "Sonne im Rücken, Auslöser drücken" galt damals auch für Profis.