Was bitte ist ein "Kamera-Anschluss-System"?
Ich kenne keine Digitalkamera mit M42 Anschluss, so dass es hier also um Adapter geht, oder?
Daher hätte die Frage im Titel wohl eher lauten müssen. Welcher Objektivanschluss ist am universellsten einsetzbar oder welcher Adaptertyp für so gut wie jede Kamera erhältlich.
Hier hilft natürlich ein Blick in eine/unsere Liste der im Handel erhältlichen Adapter.
Die Frage, die sich dahinter verbirgt, ist ja eigentlich auch nicht nach irgendeinem System zu ordnen, sondern eher nach der Verbreitung von Altglas mit M42 Anschlussgewinden.
Bevor die Kamerahersteller überhaupt dazu übergingen, einen allseits normierten Anschluss für Objektive in ihre Kameras zu bauen (war damals ja "die Revolution" als M42 endlich überall Einzug hielt), war jede Firma - insbesondere die damals weltweit führende deutsche Kamera-Industrie darauf bedacht, über die Objektiv/Kamerabajonette die Käufer davon abzuhalten, irgdenwelche billigeren Fremdobjektive an die "heiligen" Kamera-Produktreihen zu bringen.
Selbst bei Kameras die aus dem gleichen Haus kamen (siehe die Zeiss-Ikon Produktreihen), konnten die Objektive nicht durchgetauscht werden. Jede Kamera war seinerzeit in ein Kundensegment eingeordnet bei ihrem Erscheinen und wenn eine teuere Semipro - Kamera auf in den Markt eingeführt wurde, so erhielt sie auch ihre eigene "Objektiv-Linie"...
Die im billigeren Konsumerbereich vorhandenen Objektive konnten durch diverse mechanische Hindernisse nicht an die teuereren Kameras gebracht werden.
Bestes Beispiel sind die Inkompatibilitäten - trotz gemeinsamen DKL Bajonett - bei Voigtländer und Kodak Retina Kameras gewesen. Durch diese leichten mechanischen Unterschiede sollte der Kunde also gezwungen werden, die hochpreisigeren Voigtländer Linsen zu kaufen, statt im Bereich der billigeren Kodak - Linsen "zu wildern".
Beispiel gab es seinerzeit genug... wer sich dafür interessiert, muss mal nach der alten Icarex 35 Geschichte googeln, die es - bevor die viel zu teuere Kamera unterging und noch schnell zur Vermeidung des Untergangs auch einen inzwischen durch die japanischen Kamera-Mitbewerber eingeführten und erfolgreichen M42 Anschluss erhielt.
Dies führte dazu, dass es die Icarex als TM und BM (Schraubgewinde und Bajonett-Anschluss) Version gab. Hat aber nichts mehr genutzt... die Kamera ging unter.
Der "Siegeszug" des M42 Gewindes war nicht aufzuhalten... Millionen und Abermillionen von Objektiven mit Schraubanschluß drängten mit den japanischen Kameras auf den weltweiten Markt und eröffnete so auch den Drittherstellermarkt.
Aus dieser Zeit sind also die Millionenfach verkauften M42 Anschlüsse die logische Folge für den höchsten Verbreitungsgrad auch auf dem heutigen Altglas-Markt in der Bucht.
Schraubobjektive waren aber nervig... weshalb nach langen Jahren des "Verdrängunswettbewerbs" und dem technischen Fortschritt wie Offenblendenmessung, Übertragung der Anfangsöffnungen, zunehmender Entwicklung der Automatiken in den Kameras diese M42 Anschlussform an seine Grenzen stieß und die Rückkehr zu den Hersteller-spezifischen Anschlüssen innerhalb des Hauses einläutete...
Es wurde aber darauf geachtet, das innerhalb aller Zielgruppen nicht nochmal diese Fehler wie bei Zeiss Ikon gemacht wurden... soll heißen, alle Minolta Anschlüsse waren an allen Minolta Kameras zumindest anschließbar... teils zwar nur mit Arbeitsblendenmessung statt Offenblendenmessung und die eventuell verbliebenen Unterschiede bei mechanischen Änderungen für Zusatzfunktionen konnten das Nutzen der Objektive nicht unterbinden... bzw. einfach ein Bajonett nachgerüstet werden.
Das war so die Zeit in den 60ern, als die deutsche Vorherrschaft im Kamerabau dann endgültig beendet war und die Japanische Fotoindustrie nun die führende wurde
M42 Gewinde stellten die einfachste Anschlussform dar, die aber eben - wie auch schon von den Vorrednern beschrieben, gewaltige Nachteile hatte. Das Gekurbel mit den Objektiven mochte ich mir auch nicht lange antun und war froh, damals dann auch wieder eine Kamera zu haben (Canon) die mit einem Bajonett arbeitete. Ein Schraubgewinde z.B. im Dunkel einer Theatervorführung an so ein Gehäuse zu schrauben, war eine echte Herausforderung und erforderte schon einiges... am besten noch eine dritte Hand, welche die Taschenlampe hielt..
Bei dem Bajonetten ging es dann einfacher... bei Canon FD am Anfang auch noch etwas nerviger, aber man hatte dann später beim nFD nochmals verbessert... und einen "Tastpunkt" für solche Fälle am Objektiv befestigt... so konnte man auch im Dunkeln den Punkt ertasten, um das Objektiv richtig anzusetzen.
So erklärt sich also, weshalb M42 als "Universal-Schraubanschluss" seinerzeit einen Höhenflug in Form massenhafter Verbreitung antrat und in der Folge natürlich noch heute der "adaptierfreudigste" Anschluss ist...
Im Grunde ist es aber eigentlich egal, denn alle SLR haben ähnliche Auflagemaße gehabt... es reduziert sich daher die Frage darauf, für welche Anschlüsse die meisten Objektive auf dem Altglasmarkt heute vorhanden sind.
Legt man nur mal die Helios Versionen des 44ers zugrunde, die Pentax M42, so gut wie alle Fremdhersteller M42 Objektive, so müssen dies insgesamt Stückzahlen sein, die ich nichtmal als Zahl schreiben kann...
Am "idealsten" ist natürlich - um auf die Eingangsfrage zurück zu kommen - immer wenn das Objektivbajonett zur Kamera passt, was auch sonst, denn dann werden keine Adapter benötigt.
Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..
Meiner Meinung nach war das Pentax Bajonett eigentlich das ausgereifteste und sehr leicht und schnell bedienbar.
Wenn ich an Nikon zur Nikkormat-Zeit denke (Objektivwechsel nur bei Blende 5,6 außer beider Nikon F), Canon Chromring (wenn der sich verkantet hatte, Rohrzange marsch)
und M42 (Schrauben ist eh blöd, aber wenn die Fokussierung etwas strenger ging, dann haben sich die Objektive gelöst) usw. usw.
Wenn man nun mit Altglas und Sony E fotografiert, dann dürfen die Objektive nichts können, sondern müssen nur die Möglichkeit bieten,
daß man Blende und Entfernung einstellen kann und einen mechanischen Adapter brauche ich immer, manchmal sogar einen der die Blendensteuerung übernimmt (Canon EF und Sigma SA).
Natürlich wäre ich froh, wenn ich die Maschinen und das technische Geschick hätte, alles mit Sony-E Bajonett auszustatten,
das wäre nun wirklich optimal, aber für mich illusorisch, deswegen mache ich oft den Zwischenschritt auf M42 oder M39 beim Adaptieren von alten Kompaktkameras,
nehme VNEX oder die SFTs, und wenn es halt nicht geht, dann geht die Welt auch nicht unter.
VG Dieter
Fotografiere meistens digital - hauptsächlich mit Objektiven der 50er bis 70er Jahre https://www.zonerama.com/Gastfresser/300955
falls doch analog, dann Kleinbild mit Minolta AF, Mittelformat mit Bronica 6x7 und 4,5x6
Ich hab inzwisch so ziemlich alles was M42 war wieder verkauft weil mir das Geschraube auf die Nerven ging, wenn es doch mal mehr Objektive als Adapter gab ... aktuell ist das meiste Olympus OM, da ich es analog und digital nutzen kann und das Bajonett in die "richtige Richtung" dreht
Rollei QBM ließ sich ganz gut auf EF umbauen, aber zum reinen Adaptieren ist es weniger geeignet (Adapter für Mirrorless recht teuer, Auflagemaß selbst für Canon zu knapp).
Wäre ich analog nicht bei OM gelandet hätte ich vermutlich auch auf PK gesetzt, da die Takumare durchaus gutes Glas sind und sich Pentax auch gut an EF adaptieren lässt (außerdem kenn ich 1-2 Pentaxer)![]()
Canon EOS Digital & Canonet
Olympus OM-System & PEN F System
Fotos ------ Hyperion Camera Straps (Affiliate-Link) ------ Sales (eBay Kleinanzeigen) ------ DCC@night
Viel wichtiger als der objektivseitige Anschluss ist doch eigentlich das kameraseitige Bajonett. Was kann das alles aufnehmen?
Und da ist Sony mit der Kombination aus sehr kurzem Auflagemaß und Kleinbild-Sensor (A7) momentan ungeschlagen.
Fuji funktioniert auch gut, wenn (wie bei mir) für's "Spielen" APS reicht.
µ4/3 ist klasse, wenn man c-mount adaptieren will. Denn der "Nachteil" des relativ kleinen Sensors ist ein Vorteil bei dem kleinen Bildkreis der c-mount Linsen.
Ich selbst habe mich in letzter Zeit auf Nikkore und Objektive mit Leica M-Bajonett (Leica, Voigtländer, russische und ein Nikkor) konzentriert. Warum?
Weil ich ja in erster Linie mit der Nikon Df (da passen die alten Nikore einfach perfekt!) und mit der Leica M8 bzw. der Fuji X-E2 fotografiere.
Mit der Olympus PEN E-P3 experiementiere ich gerne (allerlei Linsen, die woanders nicht dran funktionieren).
Von anderen Anschlüssen (M42, Minolta, Leica R, Pentax K usw.) habe ich nur noch "Restbestände", die ich in erster Linie aufgrund analoger Kameras behalte.
Gut finde ich übrigens auch die Tamron Adaptall-2 Objektive, denn die kriegt man nun wirklich an beinahe alles!
Carsten, berufsbedingt immer mal wieder auf Forum-Pause. In grün schreibe ich als Mod.
Leica, Sony, Nikon, Fuji, Olympus, Pentax, Panasonic, Canon, Sigma und viel zu viele Linsen sowie andere digitale und analoge Kameras.
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Ja, das Tamron Adaptall-2 System hätte das Zeug zum moderneren M42 gehabt. Durch den Einzug der Elektronik für AF und Blendensteuerung ist aber ein Universalbajonett illusorisch. Wenn ich die Rückseiten meiner alten Objektive betrachte, ist auch bei mir M42 am meisten verbreitet (Takumare, Meyer, Zeiss Jena und ein paar russische Exemplare) Das Geschraube finde ich zwar auch nervig, aber die Möglichkeiten mit Helicoidadatpern und Zwischenringen auch unterwegs schnell und einfach die Nahgrenze verkürzen zu können, finde ich gut. Ansonsten könnte man theoretisch jedes Objektiv mit Adapter versehen (oder wenigstens jedes, dass mit in die Fototasche soll) und kann dann beim Objektivewechsel auch direkt das Bajonett öffnen.
Geringes Auflagemaß und große Verbreitung machen das Sony-E-Bajonett auch für mich für Altglas zum Bajonett der Wahl. Dafür bekommt man gefühlt die meisten Adapter, weil irgendwer sicher schon einmal das gleiche System adaptieren wollte. Mit meiner EOS M (mit identischem Auflagemaß) hatte ich das erst auch gehofft. Während man bei Sony das Gefühl hat, dass die Ingenieure dort selbst Altglas adaptieren, so wie sie ihre Kameras ausstatten, hat Canon die EOS M längere Zeit stiefmütterlich als ausstattungsarmes Einsteigersystem betrachtet. Die EOS M5 kann jetzt mehr, wenn das aber mal nicht zu spät ist.
Gruß, André
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(Im Moment nur sporadisch online)
Fein raus ist man bei den Adaptern, wenn man bei der Altglasnutzung an digitalen EOS Kameras früh der etwas teuereren Strategie gefolgt ist, jedem Objektiv seinen eigenen Adapter zu "spendieren" statt aus "Sparsamkeitsgründen" immer nur einen Adapter für ein System zu haben.
Dann ist natürlich bei mehreren Kamerasystemen immer nur ein "... auf Canon" notwendig gewesen um auch eine "Kompatibilität" zwischen den Kamera-Systemen zu wahren.
So war es bei mir und ich bin froh drüber, letztlich all meine Objektive auf den Canon EF Anschluss adaptiert zu haben, da die 5D und die 5D MKII vor dem Erscheinen des Sony E-Mount meine adaptierfreudigste Kamera war.
Auch die Beschränkung auf nur wenige objektivseitige Anschlüsse - vorwiegend sind noch ein paar Exoten verblieben wie das Biotar mit EXA oder DKL Anschluss wo ich nur je einen
Adapter habe besitze - hilft ungemein, die Flut von Adaptern einzudämmen.
Über die Zeit hab ich zum E-Mount in der Anfangsphase des Erscheinens so viele Adapter gekauft, dass die heute fast ein halbes Regal füllen und faktisch dort "verstauben". Dies hat aber auch mit den neuen Anschlussmöglichkeiten zu tun, die durch das wiederum geringere Auflagemaß verglichen mit der Canon bei Sony den Anschluss erst ermöglichten.
Wenn man dann noch über mehrere Kamerasysteme hinweg die Dinge anschließen will, wirds schnell eng im Regal.
Aktuell hab ich noch folgende Kamera-Bajonette im Einsatz:
Leica M
Sony E-Mount
Canon EF Mount
Aus entwicklungstechnischen Gründen kommen dann noch diverse Bajonette für das VNEX dazu, bei denen ich aber eben nur mit den Umkehrplatten arbeiten muss und einige Adapter dienen nur als Meßvorlagen, wenn z.B. die Innendurchmesser der Kamerabajonette ermittelt werden müssen.
Zähle ich die "nicht EF" Adapter mal zusammen, so sind dies allein wohl mittlerweile so um die 30 unterschiedliche, obgleich eben meine meisten Objektive schon EF Bajonett tragen.
Mein Vorteil ist natürlich, das ich auch vieles seit langer Zeit mit direkten Umbauten schon an meine Canon 5D Kameras bringen konnte und so nicht immer mit irgendwelchen Adaptern neu fummeln musste, sondern diese vielen Objektive - sei es Canon FD alt oder neu, Minolta oder sonst ein Umbau) - nun einen festen Anschluss haben, den ich an meinen vorwiegend benutzten Kameras problemlos nutzen kann.
Canon EF stellte sich dabei als das beste Bajonett heraus, weil es einerseits von den DSLR Kameras das geringste Auflagemaß hatte und zudem die größte Öffnungsweite des Bajonettlochs.
Da passt mechanisch alles durch... anders als bei Sony E-Mount oder dem noch kleineren µFT Mount, wo manche Rücklinse eines Objektivs größer war als das Bajonettloch...
LG
Henry
Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..
wie oben bereits erwähnt, habe ich das Geschraube vermieden, indem ich jedem M42-Objektiv einen Minolta P-Adapter verpasst habe; das Teil ist gerade mal 2 mm stark, kostet oft nur 10€ und damit bekommt man ein MD-Bajonett; ok, das ganze fiel mir besonders leicht, weil ich auch sonst noch viele Minolta MD-Objektive habe