Hallo Gerd,
Gewinde muss ich i.d.R. nicht schneiden, deshalb auch keine LZ - Bank genommen, sondern eine typische "Nachdrehbank". Für alles andere hab ich ja nach wie vor meine Kontakte zur Werkstatt am alten Wohnort.
Die Drehbank dient nur der Nachbearbeitung (Fasen drehen, kleinere Ringe und Bolzen, Adapterkürzungen und dem Nachbearbeiten von nicht maßhaltigem China - Adapter-Kram mit hoher Präzision), dem Herstellen kleiner Teile im Adapterbereich und dem Prototypenbau zur Verdeutlichung für die Werkstatt. Zudem auch um nach unserem Hauskauf halt selbst eine Maschine der Gewichtsklasse zu haben und nicht ständig 40km pro Strecken fahren zu müssen, wenn es nur mal darum geht, einen Tubus zu kürzen oder eine Oberfläche zu überdrehen.
Die Pressluft hab ich nur für die Werkstücke... nicht zum reinigen der Bank. Dafür hab ich einen eigenen Sauger... und nach guter alter Art halt Handfeger, Besen, Schaufel und Papierrollen.
Die bislang schwerste Aufgabe bestand darin, die Betriebs- und Wartungsunterlagen der alten Maschine aufzutreiben. Dank dem Forum "Zerspanungsbude.de" wo ich meinen Beitrag mit Fragen postete, bekam ich relativ schnell die mich interessierenden Unterlagen für die Schmierung der Maschine.
Die Drehbank arbeitet noch mit alten Lederriemen... das ist die erste "Baustelle", nämlich das Ding auf Polyamid - Antriebsriemen umzubauen, damit die Geräuschkullise erträglicher wird. Das ständige "Geklacker" des Riemenschloss auf der Antriebswelle "nervt" dann doch. Ausserdem "wobbelt" der alte Riemen doch ziemlich... alles Dinge, die mit einem Polyamid Antriebsriemen abgestellt werden können.
Morgen werd ich mal mit der Firma Habasit telefonieren... wegen eines geklebten Polyamid Riemens. Da muss ich mich dann schlau machen, wie die Dinger eingebaut und geklebt oder verschweißt werden ohne die Spindel ausbauen zu müssen.
Die Meßuhr zeigt an der Spindel eine sehr hohe Genauigkeit (unter 1/100) und das Prismenbett hat zwar schon was erlebt, ist aber soweit in Ordnung.
Sehr, sehr gut ist auch der Kreuzsupport, der keinerlei Totpunkte (zumindest im Oberschlitten) aufweist und der Unterschlitten läßt sich noch justieren (muss aber erst noch rausfinden, wie das gemacht wird, denn es gibt keine Unterlagen mehr zu der alten Maschine.
Das "Baby" wiegt um die 500kg und ist in der Tat in der Werkstatt neben meiner Doppelgarage ebenerdig reinzuschieben gewesen.
Die Maschine war nur 80km vom neuen Wohnort entfernt, so dass ein Transport mit dem Anhänger lleicht zu bewältigen war. Gabelstapler war beim Verkäufer vorhanden, der die Maschine auf den Hänger setzte und bei uns im Dorf sorgte dann ein Bauern-Sohn mit dem hofeigenen Radlader mit Gabelgeschirr für die Abladung. Danach wurden dann per Hubwagen das Maschinchen durch die Garage in die angrenzende Werkstatt verbracht.
Der schwierigste Teil war eigentlich, zu zweit die Maschine von der Palette zu bekommen... aber dagnk einiger Überlegungen bezüglich zu findender Hebel, gelang uns das schließlich auch recht schnell.
Die Aufstellung und Ausrichtung erfolgte mittels elektronischer Wasserwaage und entsprechender Unterleg-Stähle sowie den eingebauten Nivelier-Schrauben der Maschine.
Gestern hatte ich einen der Profi-Dreher aus der Werkstatt meines alten Wohnorts zu Besuch und der testete die Maschine und alle Dinge durch... war sehr zufrieden... ja gar neidisch, denn die Maschinen in der Werkstatt bei denen
sind wohl nicht so genau und in Schuss.
Zum Abschluss haben wir dann noch ein paar "Weichbacken-Rohlinge" des für die Aussenspannung des Dreibackenfutters ausgedreht, damit ich die hauptsächlich genutzten Durchmesser meiner SFT und VNEX Geschichten auch besser als mit den Hartbacken darin einspannen kann...
Geht also voran.
Werde aber noch einen ausführlichen Bericht schreiben... muss aber erstmal wieder einige Dinge am Haus und in der Werkstatt machen, die nun auch langsam vervollständigt wird... irgendwann wird schon wieder Ruhe und Zeit einkehren...
LG
Henry