Wenn die Lamellen auch bei Blende 32 trocken aussehen, so ist es nicht auszuschließen, dass sich an den Lamellen-Nieten am Kranz im Aussenbereich Öl angelagert hat. Ob dies der Fall ist, kann man nur durch Öffnung des Objektivs und Beschau herausfinden.
Ist die Blende selbst denn "träge" oder folgt sie der Drehbewegung des Blendenrings plausibel schnell und zügig?
Wahrscheinlicher aber ist dann - so die Blende sonst den anderen eingestellten Werten korrekt folgt, das hier irgendwas mechanisches nicht mehr stimmen könnte.
Insbesondere macht mich hier der Satz von Dir
".... wenn ich den Hebel hinten ruckartig zu mache"...
etwas stutzig.
Welchen Anschluss hat Dein Objektiv und hat es irgendeinen "A/M" Umschalter oder was meinst Du mit "Hebel"?
Ein Bild von dem Objektiv ist eigentlich immer Pflicht, wenn man nicht rätseln und ständig nachfragen will/muss.
Sollte es irgendeinen Umschalter haben, so kann es nämlich durchaus sein, dass dieser selbst dafür verantwortlich ist, weil irgendwie ein bißchen Staubablagerung oder Abrieb über die Jahre eine vollständige Schließung verhindert.
Diese Umschalter sorgen ja dafür, dass die manuelle Steuerung der Blende durch den Bediener an eine Kamera mit mechanischer Übertragung der Werte bei Offenblende an die jeweilige SLR übergeben wurde. Ist also "mitverantwortlich" für das gesamte Öffnungs- und Schließverhalten.
Wenn in diesem AM Umschalter erwähnte Ablagerungen sind, so ist meist gerade der rein manuelle Betrieb davon betroffen, weil ansonsten die alte SLR Kamera an der das Objektiv betrieben wurde, die Automatiksteuerung der Blende übernahm und auf den vorgewählten Wert schloss.
Generell sollte man aber bedenken, dass das Objektiv schon etliche Jahrzehnte alt ist und wenn es nur um solche Kleinigkeiten geht (bei Blende 22 und 32 wird es eh albern, denn die Schließwinkel sind selbst bei neuen Objektiven nicht exakt), denn dort findet maximal noch ein Einfluss von 1/10 Blendenstufen statt... den kann die Kamera noch nicht einmal auswerten, da die meisten moderen Digitalkameras "Raster" von 1/3 Blendenstufen aufweisen.
Ich gebe Dir Brief und Siegel, das zwei Exemplare eines Objektivs auch völlig unterschiedliche Öffnungen und Anordnungen der Lamellen zueinander bei diesen extrem hohen Abblendwerten haben werden.
Dies liegt unter anderem darin begründet, dass die Drehkränze und deren Einbaulagen niemals absolut exakt gleich sein können.
Ein Lamellenkranz wird in den Objektivtubus eingelassen und in der Einbaulage mechanisch mittels Schrauben oder einem Konterring fixiert. Daher ist es klar, da Menschen diese Arbeiten durchführen, es immer Abweichungen geben muss von Exemplar zu Exemplar.
Einen "Reklamationsgrund" kann ich hier erstmal nicht erkennen, schon gar nicht bei einem privaten Verkäufer, dem das vermutlich nie aufgefallen sein dürfte und eher dem Umstand geschuldet, das dieses Bokina heute teuer gehandelt wird und somit jeder noch so kleinste Anlass eben genau so eine "Nachverhandlungs-Debatte" auslöst.
Bitte denkt da in relevanten Kategorien. Es handelt sich nicht um "Neuware" sondern um Dinge, die Jahrzehnte "auf dem Buckel" haben. Auch denkt wirklich mal realistisch über den Sinn einer Blende 22 oder gar 32 nach... das hat man damals schon gewußt und drüber gelächelt... warum sollte es heute ein Kriterium für eine Rückgabe sein, wenn die hohe Leistung eines Tokina AT-X 2.5/90mm in den Bereichen der optimalen Blende sichtbar ist. Alles andere ist irgendwie nur eine akademische Betrachtung.
LG
Henry



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