Der (im Vergleich zweifelsohne vorhandene) Freistellungsvorteil vom Mittelformat war vor allem zu der Zeit deutlich, als die Objektive noch ähnliche Lichtstärken hatten. Durch sehr hohe Öffnungen bei neueren Kleinbild-Objektiven (früher gab es einfach kein 1.4/24!) schrumpfte dieser Vorteil gewaltig.

Viele reden ja noch ein einer Mittelformat-Anmutung - ich kann mich auch nicht völlig davon befreien - doch bei derart hochqualitativen, extrem lichtstarken Kleinbildobjektiven und derart rauschfreien KB-Sensoren tut sich das Mittelformat schwer, sich abzugrenzen.

Beim analogen Mittelformat ist das noch etwas anders. Wenn ich einen ISO 400 S/W Film als Kleinbildfilm belichte, dann kann es schon zu deutlichem Korn kommen. Beim selben Filmtyp als Mittelformat fällt das bei weitem nicht so ins Gewicht, da der Vergrößerungsfaktor niedriger ist.

Die Frage, ob digitales Mittelformat "sinnvoll" ist, kann wohl nur jeder für sich selbst beantworten - wie eigentlich jede Frage nach dem Sinn eines Formates.
Mittelformat kann ebenso sinnvoll sein wie Kleinbild, APS oder µ4/3...