Es wurden ja schon viele richtige Dinge geschrieben.
In einer Zeit, zu der ich (Jahrgang 1970) noch nicht einmal in Planung war, hatte Meyer Görlitz schon einen Namen, der - wie barney bereits begründet ausführte - in der DDR später etwas an Klang verlor.
Es gab in der Tat - wie die erwähnten Primoplane - ausgezeichnete Objektive von Meyer!
War wohl ein wenig so wie bei Steinheil, die mit der "C-Reihe" (Culmigon, Cassaron, Culminar...) etwas "einfachere" Modelle und mit der "Q-Reihe"(Quinon, Quinaron) sehr hochwertige Modelle anboten.
Vor ein paar Jahren hat, mit dem Aufkommen der "manuellen Adaptiererei" der Klang von Namen deutscher Hersteller wie Leica und Zeiss Kreise gezogen und zunächst die Carl Zeiss Jena Objektive in ungeahnte Höhen geworfen (dort lag es ja noch nahe), ist dann aber auch übergeschwappt auf die ostdeutsche Verwandtschaft (Pentacon, Meyer usw.) sowie westdeutsche Hersteller, wie eben Steinheil (zumindest zum Teil verdient) oder ISCO und Schacht (eher nicht wirklich nachvollziehbar).
Die Leute (vor allem im Ausland) dachten, dass alles, was einen deutschen Namen trägt, ganz hervorragend sein muss. In diesem Hype ist auch Meyer Görlitz mitgeschwommen. Und als dann noch die "Seifenblasen-Bokeh-Freaks" völlig ausgetickert sind und überkorrigierten sphärischen Eigenschaften zum Maß aller freigestellten Dinge erhoben, gingen die Preise für ein Trioplan durch die Decke - eine Entwicklung, die ich für so ziemlich das Albernste und Unvernünftigste halte, dass mir in den Jahren der Beschäftigung mit alten Linsen begegnet ist.
Daher ist aber Meyer Görlitz durchaus inzwischen ein weithin berühmter Name. Sonst wäre wohl auch niemand auf die Idee gekommen, das Ganze neu zu starten.