Die Görlitzer Objektive - zumindest aus der Zeit, als schon Pentacon draufstand - wurden zu DDR-Zeiten auch nicht alle als "berühmt" eingeschätzt. Das hing einerseits mit den dort lt. Plan hergestellten Objektiven zusammen - das Domiplan war der Schrecken jedes Fotoamateurs *g* - und der große Bruder CZJ hatte als Weltmarke natürlich immer Vorrang bei Ressourcen für Neuentwicklungen (siehe die gerne kolportierte Geschichte Pancolar vs. Domiron).
Die MOG war aber auch durch die teilweise lässige Qualitätskontrolle nicht so beliebt. In Jena (bzw. in Saalfeld bei der Montage) wurde etwas mehr Aufwand getrieben, die Linsen und Linsengruppen wurden z.B. so gemessen und zusammengestellt, dass sich Abberationen durch von Charge zu Charge unterschiedlichen Glaszusammensetzungen möglichst aufhoben. Das passierte in Görlitz (und vor allem später bei IOR in Rumänien) nicht. Da rutschte auch schonmal ein fehlerhaft verkittetes Element (mir mit meinem Pentacon 2.8/135 beim Neukauf Mitte der 80er passiert) mit durch die Qualitätskontrolle und kam als 1. Wahl in den Verkehr, wenn der Plan erfüllt werden musste. Andererseits waren die Görlitzer Objektive auch wesentlich billiger als die CZJ - wie im Westen bekam man also, was man bezahlte![]()