Es gibt genau drei Objektive, bei denen ich davon abraten würde, die Blende komplett zu zerlegen:
das 3,5 135mm Sonnar MC
das 1,8 50mm Pancolar MC
und das 2,4 35mm Flektogon

Die Blendmechanik ist hier so aufgebaut das man sie ohne weiteres nicht wieder zusammenbekommt.
Genau aus diesem Grund auch im verbautem Zustand reinigen.

@Rob, wenn zu wenig Alkohol vorhanden ist, dann musst du dir Nachsuchub besorgen.
An der Menge des Lösungsmittels sollte man jedenfalls nicht geizen wenn man es gründlich machen will.
Schlieren verursacht der Schlamm, das ist unabhängig vom Lösungsmittel.

Ich würde davon abraten mit Wattestäbchen zu arbeiten, diese Saugen zu wenig und bieten eine zu geringe Auflagefläche.

Ich persönlich nutze Bremsenreiniger aus der Spraydose, sprühe großzugig ein, benutze zwei ganz normale Tempo Taschentücher.
Dann halte ich die Blende geschlossen, lege hinten mit dem Daumen ein Tempo an die geschlossene Blende und wische vorn mit dem zweiten Tempo den Schlamm weg.

Danach wieder "größzügig" befeuchten und den Vorgang immer im Wechsel der Seiten (vorn gegenhalten, hinden wischen <-> hinten gegenhalten, vorn wischen).

Von allen von mir restaurierten Objektiven mit dieser Mechanik war bisher noch kein einziges dabei, wo die Feder nicht mehr ausreichend Federkraft besaß.
Es lag immer an einem Schmierfilm der Blenden! (das bedeutet nicht das die Aussage von Henry nicht zutreffen kann oder das sie Quatsch wäre, aber statistisch ist die Feder als Fehlerursache bei diesem Objektivtyp eher gering).

Ebenfalls würde ich mich nicht auf eine reine Sichtprüfung verlassen. Hier wird leider ein großer Teil der Blendmechanik vom Gehäuse verdeckt. Darunter können sich auch Verunreinigungen befinden, die auch bei schließen der Blende von beiden Seiten nicht sichtbar werden.
Ich würde also in jedem Fall ordentlich reinigen, mit reichlich lösungsmittel (5-10 Durchgänge reichen erfahrungsgemäß vollkommen aus), und dann erst wieder testen bevor du weiter nach möglichen Fehler mutmaßt.