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Thema: Auf welche Fokusdistanz sind Objektive optimiert?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Fleissiger Poster Avatar von duckrider
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    "Normale" Objektive aus dem von Dir betrachteten Zeitraum waren auf fernere Einstellung optimiert. Da sehe ich keinen Widerspruch zwischen 100facher Brennweite und Unendlich, wenn man die Hyperfokale betrachtet.Symmetrische Fach- und Sucherkameraoptiken sind gegenüber Entfernungsveraenderung robuster, die Bildqualität aendert sich nicht. Komplexe Retrofokusobjektive, wie sie mit Einführung der Spiegelreflexkamera notwendig wurden, sind deutlich kritischer:Klassisches Beispiel ist das 40 C-Distagon zur Hasselblad. Zeiss hat immer vor Nahfotos gewarnt und Hasselblad hatte immer die SWC mit dem 38er Biogon als Alternative im Angebot.
    Floating Elements sind letztendlich die Lösung auf Deine Frage: Linsengruppen werden beim Fokussieren gegeneinander verschoben und damit die optimale Bildqualität bei jeder Entfernung erreicht.
    Das CF-Distagon 40 der Hasselblad ist m.W. das einzige Objektiv, wo man das händisch nachstellen musste.Floating Elements bei der Fachkameras geht natürlich nicht, da bedarf es nach wie vor ganz spezieller Nahoptiken z.B. für Reprofotografie (Apo-Gerimar!)

    So schön die Zeit der symmetrischen Optiken ala Biogon, Hologon oder Topogon bei der chemischen Fotografie war, heutige Digitalsensoren mit ihrem Glas und Bayerfilter führen bei diesen wunderbaren Optiken unweigerlich zu teilweise extremen Magentabildecken, man kommt heute um Floating Elements bei Weitwinkeln und vor allem Zooms nicht mehr herum.


    Das Mikro Nikkor 2,8/55 aus den 80ern hatte übrigens auch Floating Elements, um die Leistung nicht nur bei Makro hoch zu halten. Das musste ich sehr leidvoll beim Wiederzusammenbau lernen, so viele Ansätze habe ich noch bei keiner Optik gebraucht!

    Gutes. 2016 noch an alle!

    Thomas
    Geändert von duckrider (09.01.2016 um 16:13 Uhr)

  2. 5 Benutzer sagen "Danke", duckrider :


  3. #2
    Kennt sich aus
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    Hallo!

    Also, ich hab nochmal drüber nachgedacht.

    Vorweg: Vielleicht hätte ich mal schreiben sollen, daß sich meine Beobachtung auf Festbrennweiten bezieht.

    Dann: Natürlich ist mir klar, daß ausgesprochene Spezialobjektive wie Makros durchaus auf eine bestimmte Einstellentfernung optimiert sein müssen und sollen. Allroundobjektive müssen auch, aber eben der Not gehorchend und aus technischer Notwendigkeit. Hier wird ein Kompromiß gesucht, der sich an den vermuteten häufigsten Einsatzzwecken orientiert. So weit, so naheliegend.
    Bloß, was ist denn der häufigste Einsatzzweck für ein Objektiv, das doch recht universell und je lichtstärker desto universeller einsetzbar sein sollte?
    Wir sitzen heute in unseren Altglascontainern und können wählen: ein 28er für nah, eins für fern, eins für drinnen, eins für draußen, eins für Landschaft, eins für Leute, eines was kaputtgehen darf und ein paar in Reserve. Der Neukäufer, für den die Sachen ja entwickelt werden, überlegt doch eher, ob er sich das teure lichtstarke leistet, welches alles, was das billige kann, zumindest so gut können sollte.
    Und da suche ich weiter eine Begründung für meine Beobachtung, daß bei lichtstärkeren Objektiven der notwendige Kompromiß überproportional häufig zugunsten des Nahbereichs ausfällt. Wenn sie denn so stimmt, die Beobachtung. Und ich wundere mich halt, daß ich noch nie davon gehört habe. Die Hersteller und ihre Jubelperser binden einem sowas natürlich nicht auf die Nase; ich dachte mehr an eine Forenbinse der Art 'für Landschaft schau eher nach den langsameren...'. Ich schrieb weiter oben im Thread, die fragliche Auslegung sei "naheliegend und sinnvoll". Ist sie auch, aber vor allem für Altglasfotografen mit viel Auswahl. Der Neukäufer kann halt Glück oder Pech haben, je nach bevorzugtem Einsatzzweck...
    Was die floating elements angeht und ganz davon abgesehen, daß es ja nicht nur Weitwinkelobjektive gibt: natürlich sind aufwendigere Konstruktionen auch häufig über in einem noch breiteren Einsatzspektrum noch besser. Die floating elements dienen ja auch nicht grundsätzlich der Naheignung, sondern eignen sich, bessere Leistung über einen weiteren Fokusbereich zu ermöglichen. Trotzdem gibt es einen "Sweetspot", den der Entwickler nach Wunsch bestimmt.

    Bitte entschuldigt mein langes Geschwafel, ich wollte nur erklären, worauf mein Gedankengang beruhte (auch, weil mir das selber erst jetzt nach und nach klargeworden ist...)

    Grüße
    Rudolf

  4. #3
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    Zitat Zitat von duckrider Beitrag anzeigen
    So schön die Zeit der symmetrischen Optiken ala Biogon, Hologon oder Topogon bei der chemischen Fotografie war, heutige Digitalsensoren mit ihrem Glas und Bayerfilter führen bei diesen wunderbaren Optiken unweigerlich zu teilweise extremen Magentabildecken, man kommt heute um Floating Elements bei Weitwinkeln und vor allem Zooms nicht mehr herum.
    Klar, aber engere Bildwinkel sind da mit (quasi-)symmetrisch aufgebauten Objektiven auch an Digital immer noch exzellent beleuchtbar.

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